Ich musste Grinsen und zog Erik näher zu mir, nur um meine Lippen auf seine zu legen. Mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust, während sich ein ungewohntes Gefühl in mir breit machte. Ich fühlte mich geborgen, so sicher. Meine Hände wanderten in seinen Nacken und spielten mit den Spitzen seiner Haare, während sich seine Lippen perfekt zu meinen bewegten. Seine Hände wanderten zu meiner Hüfte und zogen mich auf seinen Schoß. Erst, als uns die Luft ausging, lösten wir uns von dem Kuss. Ich musste Lächeln, was Erik allerdings nicht erwiderte. Fast schon ernst beobachtete er jede Bewegung von mir, bevor er fast schon unbewusst auf seiner Lippe herum kaute.
Ein leises Kichern verließ meine Kehle, als ich seine Unterlippe von seinen Zähnen entfernte. Er schien nervös zu sein - so kannte ich ihn noch gar nicht. "Warum so nervös?", fragte ich. Meine Hände ruhten auf seinem Bauch, während meine Augen genau seine fixierten. Das Kribbeln in meinem gesamten Körper hatte nicht nachgelassen - im Gegenteil: Es war stärker den je.
"Ich weiß nicht, was mit mir los ist." Sein Blick schien durch mich durch zugehen. "Vielleicht sollte ich... Ehm.. Endlich mal die Wäsche in die Waschmaschine schmeißen." Erik wollte aufstehen, allerdings ließ ich das nicht zu, machte keine Anstalten, von ihm runter zu gehen und schüttelte meinen Kopf. Ich wollte nicht, dass er geht: mich interessierte es, wieso er plötzlich so drauf war.
"Erik..." Sein Blick schien wieder auf mich zu treffen. "Die Wäsche hast du gestern schon gemacht.", antwortete ich und strich durch seine perfekt gemachten Haare. "Wo bist du mit deinen Gedanken?"
"Bei dir.", lächelte Erik, während seine Hände auf meinen Oberschenkeln ruhten. "Du kannst dir gar nicht vorstellen, was du in mir auslöst... Ich will nicht voreilig sein, deswegen gehst du am Besten runter von mir." Wie versteinert blickte ich auf den jungen Mann, der mich daraufhin mit Leichtigkeit von sich runter hob und vom Sofa aufstand. Ich verfolgte ihn mit meinen Augen, bis er durch die Tür in den Flur verschwand. Kurz darauf hörte ich schnelle Schritte, die die Treppe nach oben liefen. Zu voreilig? In wie fern konnte er voreilig sein? Wir waren mittlerweile seit mehr als drei Monaten zusammen und wenn ich jemandem vertraute, dann ihm. Mittlerweile war ich wirklich mehr als bereit für den nächsten Schritt. Ich liebte Erik. Mehr als ich mir hätte je vorstellen können. Konnte er sich das nicht vorstellen?
Ohne einen weiteren Gedanken zu vergeuden, sprang ich auf und folgte Erik. Im obersten Stockwerk stand die Tür zum Schlafzimmer offen und ich erkannte Erik, der irgendwas zusammen suchte. Er schien nicht zu bemerken, dass ich ihn beobachtete, weswegen ich leicht gegen die Tür klopfte. Erschrocken zuckte er zusammen, bevor er sich zu mir drehte. Seine Gesichtszüge wurden wieder weicher, bevor sich ein schiefes Lächeln auf seinen Lippen bildete. ''Geht's dir gut?'', fragte ich. Ich zog eine Augenbraue nach oben, hatte fast schon vergessen, was ich eigentlich vorhatte, als er Autoschlüssel in die Luft warf und sofort wieder auffing. Ohne zu antworten, kam er mehrere Schritte auf mich zu, strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr, bevor er mir einen kleinen, leichten Kuss auf meine Lippen drückte.
''Hab was Kleines mit dir vor.'', flüsterte er, nahe an meinem Ohr, woraufhin meine Beine weich wurden. ''Aber dafür musst du dir was anderes anziehen - ein schönes Kleid wäre am Besten.'' Verwirrt blickte ich in seine grünen Augen. ''Schau einfach in deinen Schrank.'', ergänzte er, drückte mir noch einen Kuss auf meine Stirn und wollte aus der Tür verschwinden.
''Warte Erik-'' Ich griff nach seinem Handgelenk. ''Wohin gehst du?''
Das Lächeln, in das ich mich so verliebt hatte, bildete sich auf seinem Gesicht. ''Ich hol dich um halb Acht ab.'' Mit den Worten verschwand er und ließ mich, die kleine, verwirrte Becca alleine im Schlafzimmer zurück.
***
Nervös strich ich mir über das dunkelblaue, kurze Kleid, welches ich in meinem Schrank aufgefunden hatte. Mein Blick streifte über den Wecker, der auf einem Nachttisch neben dem Bett stand. Es war zwanzig nach sieben. In zehn Minuten würde Erik mich abholen. Zusammen mit mir irgendwohin fahren. Mein Herzschlag beschleunigte sich, als ich daran dachte. Er war einfach immer für Überraschungen gut.
Nach einem letzten, prüfenden Blick in den Spiegel, griff ich nach der Tasche, warf mein Handy unordentlich hinein und ging danach die Treppe nach unten. Im Haus war es fast stockdunkel, da ich die meiste Zeit grübelnd im Schlafzimmer verbracht hatte. Seit dem Erik verschwunden war, hatte ich mich nicht aus dem Zimmer getraut, weswegen im unteren Bereich kein einziges Licht brannte. Mit einem lieblosen Drücken auf den Lichtschalter wurden die bekannten, weißen Fliesen sichtbar, bevor ich wieder auf die Wanduhr schaut. Es waren gerade Mal zwei Minuten vergangen. Wieso dauerte das denn auch so lange? Ich war tierisch aufgeregt und mehr als neugierig! Für solche Überraschungen war ich alles andere als zu gebrauchen. Egal, was war, ich wollte mitreden.
Wegen meiner zittrigen Beine ließ ich mich auf der Treppe nieder. Die kalten Fliesen ließen mir einen Schauder über den Rücken laufen, während meine Augen angestrengt den schnellsten Zeiger der Uhr fixierten. Tick Tack. Da hing sie nun, die Uhr, die mich förmlich verspottete und keine Minute weiter sprang. Ich hörte schon fast, wie sie mich auslachte, während ich hier auf heißen Koheln saß und darauf wartete, dass mein Freund endlich auftauchen würde. Schnaubend wendete ich meinen Blick ab. Ich wurde ja schon fast zum Paranoid!
Erst, als ich eine Autotür zufallen hörte, wurde ich aus dieser Welt gerissen. Viel zu schnell stand ich wieder auf meinen Füßen, die wie gewohnt in High Heels steckten. Nervös klammerte ich mich an die Tasche, versuchte so irgendwie meine Nerven zu beruhigen. Warum genau war ich eigentlich so aufgeregt? Es war doch nur Erik. Das einzige, was anders war, war diese Überraschung, die er geplant hatte. Sonst war doch alles wie immer.
Oder doch nicht?
![](https://img.wattpad.com/cover/45274969-288-k477992.jpg)
DU LIEST GERADE
Married
FanficLas Vegas, Sommer und aufregende Nächte. Was für die Amerikanerin Becca ziemlich normal ist, lässt das Herz des deutschen Fußballspielers Erik Durm schneller schlagen. Die vielen bunten Lichter, das wundervolle Wetter, die neuen Kulturen. All das be...