Das Laternenfest

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Mein Dad und ich schauten Jer fragend an.
Dieser verrollte nur die Augen und sagte dann:" Es ist ja nicht so, dass du dich schon seit Ewigkeiten darauf freust oder so, Sut."
Er schaute mir erwartungsvoll in die Augen und da fiel es mir wieder ein.
Ich schlug mir mit der flachen Hand an die Stirn und sagte dann lachend:"Na klar! Heute ist das Laternenfest am Steg!", schon keimte Vorfreude in mir auf.

Das Laternenfest war das mit Abstand schönste Fest, das ich kannte.
Es kam sogar an Weihnachten ran, obwohl es weder Geschenke, noch Schnee gab.

"Ding-ding-ding.", machte Jeremy und stimmte anschließend in mein Lachen ein. Doch dann wurde er auf alberne Weise ernst und meinte:
"Sag nicht, du hast es vergessen. Du hast mir letztes Jahr schon versprochen, mich dieses zu begleiten."

"Ach quatsch, wie könnte ich das vergessen, ich hab nur nicht mehr daran gedacht.", schon als ich es ausgesprochen hatte, fiel mir auf, dass >nicht daran gedacht< und >es vergessen zu haben< eigentlich die gleichen Sachen waren.

Egal.

"Sehr gut. Ich würde sagen, dann mach ich mich mal auf den Weg nach Hause und wir treffen uns dann beim Fest, ja? Sagen wir so gegen acht?"

"Ja, hört sich gut an.", antwortete ich und begleitete Jer zur Tür, nachdem er sich bei meinem Vater bedankt, verabschiedet und nochmal wegen der Party entschuldigt hatte.

Im Türrahmen drehte er sich nochmal um und grinste mir ins Gesicht.
"Dir ist hoffentlich klar, dass du heute Abend mit mir Riesenrad fahren musst oder?"
Ich wollte protestieren, aber Jer ließ kein Nein gelten.

"Uh-uh. Du fährst das Ding mit mir. Und wenn du jetzt mit der Ausrede 'ich habe Höhenangst' kommen willst, vergiss es. Dann hälst du dich eben an mir fest."

Wenn er nur wüsste, wie wenig mir das ausmachen würde.

Ich sagte einfach nichts dazu und nickte einfach nur.

"Sehr gut.", lächelte er, drehte sich um und lief mit den Händen in der Hosentasche zu seinem Wagen.

_______________

6:37 PM

"Oh Scheiße, Mann!", fluchte ich, weil ich mal wieder einen ganzen Kleiderschrank voll nichts zum anziehen hatte.

Ich warf wahllos die Kleidungsstücke hinter mich, ohne tatsächlich darauf zu achten ob etwas brauchbares darunter war.

"Das hat doch so keinen Sinn.", sagte ich und stemmte die Hände in die Hüften.
"Da fehlt eindeutig Musik!"
Also machte ich mich auf zu meiner Anlage und drehte 'Im in love with the coco' von Ed Sheeran auf volle Lautstärke auf.

Ich begann durch mein Zimmer zu hüpfen und zu tanzen und verscheidene Outfits vor meinem Spiegel auszuprobieren.

Das eine war zu verkleidet, das andere zu glamurös und ein anderes wieder zu.. naja penner.
Das ging so weiter, bis ich endlich ein geeignetes fand.
Einen total weichen weinroten Pulli, eine schwarze Leggins und dazu braune Boots.
Ich betrachtete mich noch eine Weile im Spiegel, bis mein Blick auf die Uhr fiel.
"Oh shiiit!"
Es war schon 7:17 PM und da ich mindestens eine halbe Stunde Fahrtzeit einberechnen musste, war ich schon so gut wie zu spät.

Ich flitzte die Treppe runter, krallte mir meine Autoschlüssel und stieg in meinen silbernen Ferrari California.

Am strand angekommen, parkte ich meinen Wagen und sah mich erstmal um.
Das Fest fand etwas außerhalb von Phoenix statt und die Gegend war einfach wunderschön.
Es war bereits dunkel und die riesigen schwarzen Laternen hauchten mit ihrem gelblichen Licht der Nacht etwas mystisches ein.

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