Friendzone

Sutton

Eine gefühlte Ewigkeit versuchte ich noch etwas über Dads geheimnisvolle neue Herzdame zu erfahren, aber er wollte einfach nichts erzählen.
Er sagte, ich würde sie auf der Feier zum 30. Jubiläum seiner Firma kennenlernen, auf die ich ihn begleiten solle.
Ich willigte selbstverständlich ein. Eine Gelegenheit ein elegantes Kleid zu tragen ließ ich mir doch nicht entgehen. Und außerdem musste ich diese Frau unbedingt kennenlernen.
Ich war schon so gespannt und konnte den Tag der Feier kaum noch abwarten.
Doch leider musste bis dahin noch einiges an Zeit verstreichen, die aber ziemlich gut gefüllt war, mit zum Beispiel einer Spanisharbeit, Jers Football-Match und natürlich Zoeys Geburtstag.
Jeremys Spiel war wirklich wichtig, denn es war das Viertelfinale der Bowl Championship Series.
Ein riesges Event, das sogar im Fernsehen übertragen werden würde.
Zoey hatte ihren Geburtstag schon voll durchgeplant, mit Location, DJs, Gästen, nicht Gästen und und und.
Sie liebte es Partys zu schmeißen und ich liebte es diese zu besuchen.
Gefeiert wurde im 'Baltemore' einem Club in Phoenix der ganz schön was hermachte.
Er verfügte über eine Dachterrasse mit Jacuzzi, mehreren Bars und einer atemberaubenden Aussicht.
Ich musste unbedingt noch das perfekte Geschenk für sie finden, doch hatte noch keinen Plan von nichts. Glücklicherweise war ihr Geburtstag erst in einer Woche und somit hatte ich noch ein wenig Zeit mir etwas zu überlegen.

Einige Tage vergingen und die Spanisharbeit rückte immer näher.
Ich versuchte mich wirklich aufs Lernen zu konzentrieren, aber es wollte mir einfach nicht gelingen.
Ich legte meine Schulsachen also beiseite und streckte mich erstmal nachdem ich mich vom Bett gequält hatte und beschloss meinen Kopf etwas frei zu bekommen.
Die neue Frau in Dads Leben wollte nicht aus meinen Gedanken verschwinden und das musste definitiv geändert werden.
Das hatte man davon, wenn man so neugierig war.

Ich nahm meine schwarz-rote D-Backs Cap von meinem Kleiderständer neben meiner Tür, der an einen Baum erinnerte und setzte sie beim Trepperuntergehen mit dem Schild nach hinten auf.
Die letzten Stufen tänzelte ich geschickt nach unten und nahm meine Autoschlüssel in die Hand.
Doch bevor ich zur Haustür rausging hielt ich inne.
Wenn man die Gedanken freibekommen wollte, sollte man lieber einen Spaziergang machen, als mit seinem Flitzer durch die Straßen zu düsen, ging es mir durch den Kopf.
Also legte ich die Schlüssel wieder auf den Tisch und zog die Haustür hinter mir zu.

Ich lief grade am Park entlang, als jemand meinen Namen rief. Ich drehte mich zu der Stimme um und sah Isaac mich zu sich winken.
Isaac Murcer war meine Verabredung zum Winterball letztes Jahr gewesen und seitdem verstanden wir uns auch ganz gut.
Mit einem Lächeln ging ich auf ihn zu und erkannte noch einige andere Jungs aus meiner Jahrgangsstufe die einen Football hin und her warfen.
Zac Wabler, Ashton O'Brien und Jackson Hastings.
Es war wie eine Invasion gutaussehender Jungs aus unserem Footballteam.

"Hi, Isaac.", begrüßte ich ihn bevor er mich kurz umarmte.
Er musterte mich flüchtig.
"Du bist doch auch auf Zoeys Geburtstag eingeladen, nicht?"

"Na klar.", antworte ich und zwinkerte ihm dabei zu.
Er lachte und fuhr fort:"Das ist gut, ich habe nämlich überhaupt keine Ahnung was ich ihr schenken soll und"
"Und ich soll dir dabei helfen ein Geschenk zu finden.", schlussfolgerte ich.
Isaac nickte und fuhr sich dabei etwas unbeholfen durch seine dunkelblonden Haare.

Eigentlich traf sich das ganz gut, denn wenn ich Isaac half ein Geschenk für Zoey zu finden, konnte ich auch nach einer Kleinigkeit für sie schauen und verbannte so Ms X für eine Weile aus meinem Kopf.

"Alles klar, ich helfe dir.", sagte ich schließlich und Isaac wirkte sichtlich erleichtert.
"Ja echt? Super! Gehen wir gleich los?"
"Logisch, je früher wir was finden, desto besser."
Der Blondschopf nickte zustimmend und rief den anderen Jungs zu, dass er sich jetzt vom Acker machte.
Als sie mich erblickten, riefen alle:"Ciao Sutton."
Ich legte meine eine Hand auf meine Cap und die andere reckte ich mit einem Peace-Zeichen in die Höhe und antwortete:"Ciao Jungs.", bevor Isaac mich zu seinem Auto führte.
Er fuhr einen schwarzen SUV Chevrolet, der zu ihm passte wie die Faust aufs Auge.