2. Firefist Ace

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Zayn Pov
Die Erfahrung wie es sich anfühlte mit schweren Ketten gefesselt von zwei Marinesoldaten ins Hochsicherheitsgefängnis gebracht zu werden, vorbei am Schafott das einem höhnisch zuzulachen scheint wollte ich nie wieder machen. Einmal reichte mir vollkommen, und selbst das war schon einmal zu viel.

Die Nacht war gerade vorbeigegangen als wir am Marinehauptquartier und dem unterirdischen Gefägnis ankamen. Eiskalte Morgenluft und die ersten Schneeflocken in diesem Jahr (es ist by the way inzwischen der 5. Januar) begleiteten und auf unserem düsteren Weg hinein.

Hunter wich nicht von meiner Seite. Er war fest entschlossen mich bis zur letzten Sekunde, bis ich in meiner Zelle saß nicht aus den Augen zu lassen. Er tat seinen Job wirklich gut. Oder er fand es einfach noch besser mich bis zur letzten Sekunde leiden zu sehen. Das war es wahrscheinlich noch eher.

"Du bist nicht allein, bei dir in der Zelle sitzt noch einer.", sagte Hunter gerade emotionslos als wir die langen Treppen hinabstiegen um in die unterste Ebene zu kommen. Wo die schlimmsten Verbrecher festgehalten wurden. War ich wirklich so schlimm? Es hörte sich nicht gut an was von dort kam. Andauernde Schreie die in Höllenqualen ausgestoßen wurden.

"Er heißt Feuerfaust Ace.", erklärte Hunter weiter und wir verließen die Treppe und gingen einen langen Korridor hinab. Es war wie ein großes T konstruiert. Überall zweigten Zellen ab, durch deren Gitter sich abgemergelte, knochige Hände nach uns streckten. "Helft uns! Holt uns hier raus!", klagten sie in einem schaurigen Chor und Hunter hieb genervt mit einem Dolch nach ihren Händen.

"Klappe! Ihr habt hier gar nix zu melden!", knurrte er wütend und die Klagenden wurden lauter. Dies ging solange so weiter, bis ein Wächter mit einer Peitsche angerannt kam und die Gefangenen zwang ihre Hände zurückzuziehen. Dann konnten wir weiter.

Meine Zelle war genau dort wo die beiden Linien des Ts aufeinandertrafen. In der Mitte. Der Wächter mit der grünen Uniform und der Peitsche schloss uns auf und salutierte Hunter zu. Der nickte dankbar. Nun wandte er sich zu mir, bevor er einen kurzen Blick in die stockfinstere Zelle warf.

"Du hättest dir all das ersparen können, Zayn. Wenn du damals den richtigen Weg gegangen wärest.", belehrte er mich bedauernd und ich grinste ironisch. "Ich bin den richtigen Weg gegangen. Durch diese Gänge zu laufen und trotzdem noch an eure Art von 'Gerechtigkeit' zu glauben, das ist falsch.", meinte ich, schüttelte nurnoch den Kopf und trat selbstständig in meine Zelle ein.

Der Wächter hinter mir stand erst verdattert da, dann eilte er mir nach, öffnete meine Handschellen und kettete mich so an der Wand fest, dass ich an allen vieren gehalten wurde, aber noch durch die halbe Zelle laufen durfte. Warme, braune Augen verfolgten das Geschehen, sagen tat der Fremde nichts.

"Leb wohl, Zayn. Mögest du aus deinen Fehlern lernen.", verabschiedete Hunter sich von mir und verließ mitsamt der beiden Soldaten und dem Wächter den Gang. Ich war verwirrt. "Wohin geht der Wächter?", fragte ich irritiert, da ich nicht verstehen konnte warum er weg ging wenn er hier Wache schieben sollte.

"Er setzt sich in den Überwachungsraum und isst Donuts.", antwortete mir mein Zellengenosse mit Belustigung in der Stimme. "Von Schreien wird man nicht fett." Das brachte wiederrum mich zum auflachen. "Du bist also Ace, hm?", fragte ich interessiert und er streckte mir die Hand entgegen. So langsam gewöhnten sich meine Augen an das dämmrige Licht hier.

"Yeah. Und du bist der Panther. Zayn.", grinste er und seine Zähne blitten im Dunkeln auf als wir uns die Hände schüttelten. "Aye. Warum kennt so eine große Nummer wie du mich denn?", erkundigte ich mich spielerisch und Ace lehnte sich zurück bevor er sich durch die dunklen Haare fuhr. "Hunters Männer. Hier war einiges an Aufruhr als es hieß dass du herkommst.", berichtete er mir grinsend und ich hob die Hände in einer hilflosen Geste.

"Klar dass sich alle freuen. Was kann ich dagegen schon tun?", seufzre ich theatralisch und Ace lachte kurz. "Sie wollen dich direkt nach mir hinrichten. In genau einer Woche um 12:00 Uhr Mittags bin ich dran. Du danach." Also blieb mir noch eine Woche zu leben. Nur noch eine einzige Woche.

"Eine Woche? Sind die so verplant dass sie deine Hinrichtung so weit aufschieben müssen?", staunte ich und wieder lachte Ace und schüttelte den Kopf. "Nein, ich denke sie planen lieber alles nochmal. Könnte ja sein dass was dazwischenkommt." Grinsend verschränkte er die Arme hinter dem Kopf.

"Dafür dass du bald getötet wirst bist du etwas zu entspannt, meinst du nicht auch?", fragte ich ihn lächelnd und begann meinen rechten Stiefel neu zu schnüren, er war aufgegangen. "Ich bin schon einmal von hier geflohen. Ich weiß dass ich auch diesmal rauskomme, wir warten nurnoch auf den passenden Moment.", erklärte mir Ace mit gedämpfter Stimme und ich grinste leicht.

"Wie stehts mit dir? Auch schon nen Plan?", fragte Ace mich locker als würden wir über das Wetter reden und nicht mitten in einem Hochsicherheitsgefängnis unsere Flucht planen. "Nein, noch nicht. Ich hoffe nur dass meine Leute nicht hier auftauchen. Sie sollten nicht her kommen.", murmelte ich nur und Ace' Gesicht wurde weich.

"Wenn du sie liebst, und sie dich lieben, dann werden sie kommen. Egal wie groß die Gefahr ist." Er hatte irgendwie recht, aber ich wollte nicht dass er das hatte. Besser ich starb alleine als wir starben alle fünf. Sie könnten noch so viel Spaß haben, wenn sie kommen würden, würden wir es nicht schaffen. Wir würden alle gemeinsam hier unser Grab finden.

"Glaub mir, ich war ebenfalls wenig begeistert als ich gehört habe dass sie herkommen.", versuchte Ace mich zu beschwichtigen und nachdenklich sah ich ihn an. "Woher weißt du es denn?", fragte ich ihn langsam und er stand auf und zog mich mit sich hoch. Erst jetzt wo das Licht der Lampe seine Gestalt erhellte konnte ich einen richtigen Blick auf ihn werfen.

Er war etwas größer als ich und hatte seidiges, etwas lockiges, verwuscheltes Haar. Seine Augen strahlten in einem friedlichen braun und das Licht der Fackeln erhellte seine helle Haut und die Sommersprossen auf seinem Gesicht. Um den Hals trug er eine Kette aus dicken, roten Kugeln und sonst nur schwarze Hosen. Weder Schuhe noch Shirt. Und ich konnte zwei Tattoos sehen. Eines auf seinem Rücken, der Jolly Roger seiner Piratencrew und eines auf seinem linken Arm. Ein A, ein durchgestrichenes S, ein C, ein E. Das wirkte nicht wie ein Schreibfehler.

"Siehst du denn Mann da hinten? In der Uniform mit den blonden Haaren und der Sonnenbrille?", wisperte Ace mir zu und nickte unauffällig zu dem Mann am Ende des Ganges hin der uns nicht aus den Augen zu lassen schien. "Ja, wer ist das? ", flüsterte ich zurück und ließ mich wieder auf den Boden fallen, während auch Ace wieder Platz nahm.

"Das ist Marco. Unser Vize und mein Geliebter.", verkündete er strahlend und ich musste unwillkürlich auch lächeln. "Marco der Phönix?", versicherte ich mich und Ace nickte fröhlich. Es gab niemanden auf See dem dieser Name nicht bekannt war. Schon kleinen Kindern wurde erklärt dass wenn sie sich nicht benahmen der hungrige Phönix kommen und sie holen würde. Der Mann war eine ganz schön große Nummer.

Und hier versteckte er sich innerhalb des Gefängnisses mit dem Verdacht jederzeit entdeckt zu werden? Nur für Ace? Das war wohl Liebe. Und ich bezweifelte nicht dass meine Crew ebenso wie ich für sie sowas auch für mich machen würden. Nur waren sie so scharfsinnig wie der Vize des stärksten Mannes des Welt? Eher nicht...

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Wenn schlecht ist, nicht beschweren. Ich hab gestern um diese Uhrzeit die erste Hälfte und heute die zweite geschrieben. I'm a little bit tired et veux rester un peu.

Auf dem Bild ist Ace ^^ beautiful man

Nothing changed at all-Zianourry (Fortsetzung von Warlords of the sea)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt