20. Kapitel

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Schon das zweite Mal innerhalb von fast zwei Tagen ging ich wieder diese Gänge entlang. Diesmal würde ich wirklich als einziger Mensch mit Drachen allein reden, obwohl ich nicht nur ein Mensch war. Wie Afia mir erklärt hatte, würden wir jetzt über den bevorstehenden Kampf sprechen.
Ich hatte keine Ahnung, ob ich wirklich über 100 Drachen anführen könnte. Aber ich würde es versuchen, den Drachen zuliebe. Plötzlich hörten wir eine Stimme:
»Warte mal, Afia. Bist du dir sicher, dass du nicht mit mir zusammen sein willst? Ich mein, ich bin wundervoll, jeder will mit mir zusammen sein.
Du wirst mir auch verfallen.«
Bevor wir uns umdrehten, konnte ich sehen, wie Afia eine genervte Grimasse zog. Anscheinend konnte das unbekümmerte Drachenmädchen auch negative Gefühle empfinden.
Ganz ehrlich, dieser Typ war so eingebildet, wer würde schon mit dem zusammen sein wollen? Schließlich kam ein kräftiger, schlanker Wasserdrache bei uns an. Mich beachtete er kaum, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt, Afia zu überreden, mit ihm zusammen sein. Sie tat mir leid. Denn auch sie schien seine selbstverliebte Art aufzuregen.
»Komm, Afia. Wir müssen jetzt schnell zu den anderen. Schließlich bin ich ja die Auserwählte.«
Afia verstand und sagte:
»Tut mir leid, Khadijah. Aber das ist ja sehr wichtig und die Stammesältesten mögen es nicht warten zu müssen.« Dann drehten wir uns beide schnell um und gingen weiter. Als Khadijah außer Reichweite war, lachte ich. Und selbst Afia lächelte, dachte ich zumindest.
»Dem haben wir es gezeigt.
Wie lange läuft der dir schon nach?«
»Schon eine ganze Weile...« antwortete sie und wir kamen wieder bei dem schon mir bekanntem Schatzraum an. Dort warteten auch Ifrah, Raneem, Myesha und Ayisha.
Alle schauten mich mit einem freundlichen Gesichtsausdruck an.
»Hallo Auserwählte. Schön dich wieder zu sehen. Bevor wir mit dem Angriffsplan anfangen, würde ich dich bitten dich zu verwandeln,« ertönte Raneem's tiefe Stimme in meinem Kopf. Ich sollte was? Nachdem ich mich wieder zurückverwandeln würde, würde ich ... nichts anhaben. Dann musste ich also hoffen, das ich mich nicht vor ihnen zurückverwandeln musste. Da ich leider nicht lernen konnte mich zu verwandeln,
dauert es eine Weile bis meine Flügel sich entfalteten und ich meine volle Drachengestalt annahm. Ich trauerte, um die schöne Kleidung, die mir Dorothea gegeben hatte, aber es ist besser seine Sachen kaputtzumachen, als sich vor nicht bekannten Leuten/Drachen auszuziehen. Erst dann bemerkte ich die erstaunten Blicke der Drachen.
»Was ist los, Afia?«
richtete ich mich an sie.
Ihr Blick glitt zu mir und sie sagte:
»Schau dich an. Dann weißt du es.«
Als ich an mir fragend herunterschaute, wusste wieso sie alle so erstaunt gewesen waren.
Meine Schuppen waren so dunkel wie die Nacht. Ich war eine Nachtdrache.

Lucian's P.o.v.:
Ich wusste nicht, wie lange ich jetzt schon geflogen war, doch vor mir erstreckten sich jetzt die kleinen Wälder Kandarias. Nachdem ich wutentbrannt weggegangen war, begegnete ich einem starken Wasserdrachen, den ich bat mich in den Wäldern Kanderias abzusetzen. Zwar wusste ich nicht, ob das so eine gute Idee war, wenn nämlich eine Wache ihn sehen würde, dann wäre er tot. Doch er ließ zu, dass ich mich auf seinen Rücken setzte. Und so landete er jetzt lautlos auf dem weichen Moosboden.
»Danke,« sagte ich und der Drache erhob sich wieder in die Lüfte. Nach einiger Zeit traf ich auf ein paar Wachen, die mich dann auf einem der Pferde mitnahmen. Genau das war auch meine Absicht gewesen, wieder nach Hause zu gehen und sie zu vergessen...

Ein paar Stunden später ragte mein Zuhause groß und prächtig vor mir auf. Die Wachen verbeugten sich und einer von ihnen führte mich eilig in den Thronsaal, in dem mein Vater auf seinem Thron saß. Als er mich erblickte, empfing er mich mit vernichtenden Blicken.
»Lasst mich und meinen Sohn allein,« zischte König Pascal und alle Wachen und Dienstmägde verschwanden aus dem Saal. »Vater, ich habe mich entschieden.«
»Du kannst mir gleich sagen, was du meintest, aber erstmal will etwas sagen Sohn,« sagte er und erhob sich, »wenn du das nächste Mal abhaust, dann denke über die Konsequenzen nach!Weißt du wie erniedrigend das für mich war?«
»Mein eigener Sohn haut ab, nur weil er nicht heiraten wollte.«
»Darum bin ich wieder hier. Ich werde die Ehre meines Landes bewahren und Prinzessin Brianna heiraten.«

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Hey Leute,
also ich wollte nur zwei Sachen sagen:
1. Das Bild da oben soll wie ihr euch bestimmt schon denken könnt,
einen Nachtdrachen darstellen.
Und 2. neben dem Bild ist ein YouTube-Video und dieses Lied, habe ich ganze Zeit gehört, während ich geschrieben habe.:D
Falls jemand Cody Simpson mag, dann sollte er sich das Lied auf jeden Fall anhören.
LG
Eure Lotti

Ps:
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Die Augen des Drachen - Erwacht (in Überarbeitung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt