8. Hold Me Tight

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In dieser Nacht hatte ich einen schweren Alptraum. Mein Vater versuchte mir klarzumachen, dass Paul der falsche Junge für mich wäre. Er schlug mich, trat nach mir, beschimpfte mich mit Schimpfwörten. " Du bist nicht meine Tochter. Du bist ein dahergelaufendes Flittchen, dass sich an jeden Kerl ranschmeißen tut!". Mein Vater drängte mich näher an eine Schlucht, in die ich reinfallen könnte. Ich versuchte, ihn mit besänftigen Worten zu sagen, dass er sich beruhigen und mir nicht drohen sollte. Doch statt wieder der ganz Alte zu werden, verwandelte sich sein Kopf in Paul, der mich wütend anstaarte. " Verschwinde aus meinem Leben!", schrie er, bevor ich in die Schlucht geschubst wurde. Ich fiel ins dunkle Nichts.

Schweißgebadet schrack ich hoch und versuchte zuerst, meinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Der Alptraum war so real gewesen, dass ich Angst hatte, Paul würde mich tatsächlich hassen. Langsam stand ich auf und schaute aus dem Fenster. Bei ihm war alles stockdunkel. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es gerade 1 Uhr nachts war. Ich legte mich zurück ins Bett und versuchte wieder zu schlafen, doch die Bilder tauchten immerwieder vor mir auf, sodass ich nach kurze Zeit die Augen wieder öffnete. Auf einmal hatte ich Angst, alleine zu schlafen. Ich bildete mir Sachen ein und jedes Mal, wenn es knarrte, zuckte ich zusammen und dachte, mein Vater würde hochkommen und mich schlagen. Bis jetzt hatte er mich noch nie geschlagen. Aber was ist, wenn ich mich weiterhin mit Paul traf? Dad wusste bis jetzt noch nichts von meinem Treffen mit ihm. Wenn er noch rauskriegen würde, wie John Lennon tickt und das ich mich inzwischen auch gut mit ihm verstehen, dann würde er mir für ewig Hausarrest geben. Mein Vater war immer etwas anders zu mir, sobald es um Jungs ging. Zuerst musste er denjenigen richtig kennenlernen, damit ich mich überhaupt regelmäßig mit ihm treffen konnte. In Deutschland hatte ich wenig mit Jungs zu tun. Ich kam zwar mit allen perfekt klar, aber das war es auch schon. Jetzt sitzte ich hier und habe Angst, Angst vor meinen eigenen Vater. Der Gedanke, den Rest der Nacht hierzubleiben, erschauderte mich und ich überlegte verzweifelt, wo ich sonst schlafen könnte. Der Einzige, der mich vielleicht ließe, wäre Paul. Aber mir war es ziemlich peinlich. Ich käme rüber wie ein kleines Kind, was wegen einem Alptraum bald das Heulen anfing. Doch lieber wollte ich bei Paul schlafen als hier. Mich zog irgendwas zu ihm und ich konnte nichts dadran ändern.

Also zog ich mir eine kurze Hose über und ein Top. Ich wollte ungern im Schlafkleidchen durch die Gegend rennen. Dann schlich ich leise die Treppen runter und begab mich nach draußen, in die kalte Nacht. Vor Pauls Haus blieb ich stehen und überlegte, wie ich nun zu ihm raufkäme. " Paul", flüsterte ich rauf, es kam aber nichts. " Paul!", rief ich etwas lauter. Ich hörte ihn grummeln, aber er schien nicht wirklich wach zu sein. Ich suchte nach ein paar Steinen und schmiss sie gegen sein Fenster, bis es schließlich öffnete. " Wer ist denn da?", fragte er völlig entnervt und schaute in irgendeine Richtung. " Ich bins. Kann ich raufkommen?". Paul entfernte sich vom Fenster und wenig später öffnete sich die Haustür. " Dani?", fragte er total ermüdet und rieb sich die Augen. " Was machst du denn hier mitten in der Nacht?".  Ohne eine Antwort von mir zu erwarten, ließ er mich eintreten. Ich ging rauf in sein Zimmer uns setzte mich aufs Bett. " Ich kann nicht schlafen ", flüsterte ich, als er sich neben mir hinsetzte. Ich musste ehrlich zugeben, dass er in seinem Pyjama ziemlich lustig aussah. " Und was kann ich dagegen machen?". Er wollte die ganze Situation ins Lächerliche ziehen. Ich schüttelte den Kopf. " Nein, so meine ich das nicht. Ich hatte einen völlig realistischen Alptraum. Mein Vater hat mich in einen Abgrund gedrängt, hat mich getreten und geschlagen. Er meinte, ich solle mich von dir fernhalten. Und dann hat sein Kopf sich verändert und du standest auf einmal vor mir...". Ich musste meine Tränen zurückhalten. Paul hatte inzwischen einen Arm um mich gelegt. " Du hast gesagt, dass ich aus deinem Leben verschwinden soll und mich in den Abgrund geschubst. Ich hatte solche Angst, dass was Wahres dran sein könnte. Deswegen will ich nicht mehr zuhause einschlafen ". Als eine Träne meine Wange hinabrollte, wischte Paul sie mit seinem Daumen fort. " Shh. Es war nur ein Alptraum, nichts weiter. An einem Alptraum ist nichts Wahres dran, glaub mir ". Er nahm mich kurz in den Arm. Am Liebsten wäre ich für immer so nah bei ihm. " Kann ich vielleicht...bei dir schlafen?", fragte ich zaghaft und hoffte innerlich auf eine positive Antwort. Paul nickte lächelnd und schlug die Decke nach hinten, sodass ich zuerst reinkrabbeln konnte. Dann legte er sich neben mich, drehte sein Gesicht zu mir. " Fühlst du dich jetzt besser?". Ich nickte stumm und wagte es, mich näher an ihn zu kuscheln. Er ließ es zu meinem Glück zu und legte einen Arm um mich. Der Rest der Nacht träumte ich von gar nichts.

Am nächsten Morgen wurde ich sanft von Paul geweckt, der leicht an meiner Schulter rüttelte. " Dani, wir müssen jetzt aufstehen ". Ich streckte mich kurz, bevor ich ihm in seine großen Augen sah. " Ich habe dich extra früher geweckt, damit du zurück in dein Haus schleichen kannst. Deine Eltern sollen doch nichts merken ". Innerlich war ich traurig, dass ich Pauls Nähe wieder verlassen musste. Es hörte sich schon so an, als wollte er mich loswerden. " Ausserdem würde es komisch rüberkommen, wenn mein Vater sieht, dass ein Mädchen bei mir übernachtet ". Jetzt hörte es sich wirklich so an, als wolle er mich loswerden. Es kommt komisch rüber? Gekränkt schaute ich weg und richtete mich auf. " Du hättest mich heute Nacht auch wieder nach Hause schicken können, wenns für dich komisch ist ". Paul sah mich verwirrt an. " Nein, so meinte ich das doch nicht..". Ich unterbrach ihn. " Ist schon okay. Ich belästige dich mal nicht weiter. Danke trotzdem, dass ich hier penne durfte ". Bevor Paul noch irgendwas sagen konnte, war ich schon aus der Tür raus und lief rüber zu mir nachhause. Ich spürte den Blick von ihm auf mir ruhen, aber ich drehte mich nicht um. Meine Eltern waren Gott sei Dank noch nicht wach. Es war gerade mal 5:30 Uhr. Ich machte mich trotzdem fertig und zog andere Klamotten an. Diesmal meine eigenen aus Deutschland. Dann nahm ich meine Schultasche und ging nach draußen. Es war jetzt 6:00 Uhr und ich hatte noch viel Zeit, bevor die Schule anfing. Also schlenderte ich zum nächstgelegenen Park und ließ mich auf eine Bank nieder. Mein Magen fing lautstark an zu knurren und ich hatte kein Lunchpaket dabei. Mein Trinken hatte ich auch vergessen. Super, mal wieder nicht mitgedacht. Nur vom Ärger treiben lassen. Ich merkte, wie die morgendliche Kälte über meine nackten Arme zog. Ich umschlang mich selber, um etwas Wärme zu speichern. Dann spürte ich plötzlich ein warmen, weichen Stoff, der um meinen frierenden Körper gelegt wurde. Ich blickte auf und sah Paul in die Augen, der sich neben mich setzte. " Tut mir leid wegen vorhin. Der Spruch war nicht so angebracht gewesen ". Ich seufzte und schaute verlegen auf den Boden. " Mit tut es auch leid. Ich habe vielleicht etwas überreagiert. Sind wir noch Freunde?". Paul sah mich erst überrascht an, lachte dann aber auf. " Klar sind wir das. Wegen sowas schmeiße ich doch nicht unsere kostbare Freundschaft weg ". Er legte einen Arm um meine Schulter und lächelte mich an. " Du kannst deine Jacke gerne wiederhaben. Du musst doch selber frieren ". Paul winkte jedoch ab. " Behalt sie erstmal. Du brauchst sie eher als ich ".

Wir sahsen eine ganze Weile zusammen, bis es wirklich Zeit wurde, zur Bushaltestelle zur gehen. John trafen wir diesmal nicht an. " Ach, der schwänzt bestimmt, wie immer ", antwortete Paul, als ich ihn danach fragte. Es dauerte nicht lange, bis der Bus kam und wir uns nach hinten setzten. George kam wenig später dazu und wir unterhielten uns über Musik. George fragte mich viel aus über Deutschland und wie es da so wäre. " Die Sprache ist ziemlich schwer ", sagte er murrend und schaute auf seine Schultasche. " Ach, so schwer ist sie eigentlich nicht. Aber du bist nicht der Einzige, der damit Schwierigkeiten hat ". Ich klopfte Paul dabei grinsend auf die Schulter, der mir einen strafenden Blick zuwarf. Anscheinend wusste George gar nichts von Pauls kleine Schwäche in der Schule. Tja, es wäre so oder so rausgekommen. An der Schule verabschiedeten wir uns von dem Jüngsten und gingen in unseren Klassenraum. Ich wurde dann mit einer Situation konfrontiert, wo ich zum ersten Mal so richtig meine Eifersucht in mir spürte.

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Ja, was könnte das wohl für eine Situation sein, hä xD
Man kann sich das sicherlich schon denken :D

Anyway, freue mich über Kommentare, Sternchen, Follower ♥

Gruß Dani ♥

And I Love Her [Paul McCartney Fanfiktion]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt