35. P.S. I Love You

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Dani POV

[bei Paul]

Arm in Arm lagen wir auf Pauls Bett und beobachteten uns nur gegenseitig. Es war total niedlich, wie seine Augen immer hin und her huschten, wie seine Mundwinkel leicht nach oben zuckten. Ich hatte meine Arme um seinen Nacken geschlungen und meinen Kopf gegen seinen gelehnt. Wie lange wir nun schon so waren, wusste ich nicht. Es war jedoch angenehm schön. Und ich brauchte auch diese Momente, wo einfach niemand etwas sagte, sondern einfach nur den Moment auf sich wirken lässt. Der Gedanke, meine Hausaufgaben zu machen und für den nächsten Test zu lernen, blieb mir dabei völlig gleichgültig. Und ich dachte mal, dass es Paul nicht anders ging. Es gab nur uns beide in diesem Moment, und dieser sollte niemals enden.

Nachdem wir vielleicht eine Stunde nur dagelegen haben, war es nun wirklich an der Zeit, für den morgigen Deutschtest zu lernen. Ich wusste, dass Paul darin so seine Schwierigkeiten hatte, und immerhin wollte ich, dass sein Vater stolz auf ihn ist. Ausserdem wollte ich meine Eltern auch glücklich machen, auch wenn der Streit von heute morgen noch tief sahs. Dass gerade mein Vater Paul nicht akzeptierte, machte mich wirklich zu schaffen. Vielleicht müsste ich ihm einfach nur die Hintergründe erklären. Ich schüttelte leicht den Kopf. Daran wollte ich erstmal nicht denken, lieber an den blöden Test.

" Baby, was hast du?", fragte Paul leise und fuhr durch mein Haaransatz. Er hatte wohl gemerkt, dass ich leicht neben der Spur war. Ich schüttelte erneut den Kopf und lächelte. " Nichts, alles okay. Aber wir sollten jetzt lernen, meinst du nicht auch?". Statt einer richtigen Antwort mit Worten, gab Paul nur ein dumpfes Brummen von sich und drehte sich mit seinem Kopf mehr in das weiche Kissen. " Musst das wirklich sein, luv?". Ich schob seine Arme von mir und setzte mich auf. Meine Schultasche lag neben Pauls an der Wand gelehnt. Mit einem geknickten Blick zwang ich mich, aufzustehen und unsere Taschen in den Vordergrund zu holen. Paul setzte sich nun ebenfalls auf und fuhr sich durchs Haar. Als er mich sah, wie ich seine und meine Tasche vor uns auf den Boden packte, seufzte er nur, gesellte sich aber dann zu mir.

[3 Stunden später]

Es war bereits 19 Uhr und wir hatten wirklich viel geschafft. Paul konnte viele deutsche Sätze fließend aussprechen und langsam tastete er sich auch an die Umlaute heran. Es war süß mitanzusehen, wie er versuchte, sich anzustrengen. Auch wenn uns beiden nicht wirklich zumute war nach Hausaufgaben und lernen. Schließlich haben wir beides auf die Reihe bekommen und es war Zeit, nach Hause zu gehen. Mir fiel es wirklich schwer, Tschüß zu sagen, auch wenn ich gegenüber wohnte. Aber trotzdem schien er mir so weit entfernt.

" Ich werde dich vermissen, Paulie ".

" Ich dich auch, Süße. Aber wir wohnen ja gegenüber, also bin ich immer nahe bei dir ".

" Holst du mich morgen ab?".

" Ja, mach ich. Es soll über Nacht schneien, vielleicht begrüßt dich ja am frühen Morgen ein eiskalter Schneeball ".

" Das wagst du aber nicht, Freundchen ".

" Wir werden sehen ".

Wir beide mussten auflachen, als wir uns ein letztes Mal umarmten und uns ein Gute Nacht Kuss gaben, bevor ich nach Hause ging. Meine Mutter nahm mich sofort in den Arm, als ich die Tür hinter mir schloss. " Kind, wo bist du den ganzen Tag gewesen?". Ich löste mich von ihr, und sah meinem Vater in die Augen, der lehnend am Türrahmen stand und mich mit ernster Miene betrachtete. " Ich war spazieren ", log ich und wollte in mein Zimmer verschwinden, aber mein Vater kam mir zuvor.
" Spazieren, aha. Wahrscheinlich mit diesem McCartney Jungen. Warum gehst du nicht zurück zu John? Der ist wenigstens ein Mann, hat Zukunftspläne und ist ehrgeizig ". Was weiß mein Vater eigentlich von mir? Der wusste doch gar nicht, was in meinem Leben vor sich geht. Das John mich betrogen hatte, Paul mich davor beschützt hatte, weiterhin belogen zu werden. Er wusste rein nichts davon, aber er provozierte es heraus. Und lange lasse ich dies wirklich nicht mehr auf mich sitzen. Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und knallte die Tür hinter mir zu. Warum musste alles so schwer sein? Jeden Tag musste ich John sehen, diesen Betrüger. Angeblich liebt er mich immernoch, aber hinter meinem Rücken eine andere f....., dass kann er. Und Stu...er ist so komisch. Manchmal hatte ich das Gefühl, er stalkt mich regelrecht. Eigentlich hatte ich nicht viel mit ihm zutun gehabt, aber heute diese komische Aktion. Vielleicht hatte John ihn einfach nur geschickt, um alles schön zu reden. Ich wusste wirklich nicht, wo mir der Kopf stand.

Mein Blick wanderte zum Fenster, und ich erblickte eine weiße Masse, die auf der Straße lag. Es war Schnee. Aus Reflex schaute ich rüber zu Pauls Fenster, der ebenfalls den fallenden Schnee beobachtete, seinen Blick dann auf mich richtete. Er gab mir einen Kuss mit seiner Hand, ich fing ihn auf. Sein Lachen ließ mich ebenfalls lächeln. Am Ende standen wir beide einfach nur da und brachten uns gegenseitig mit Fratzen zum Lachen.

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Endlich neues Kapi, eher mit viel Liebe und Schmalz. Aber ich bin irgendwie grade in dieser Stimmung <3

Es ist jetzt auch nicht ein langes Kapitel, aber ich muss Ideen sammeln. Und ich weiß auch gar nicht, wie viele eig meiner Geschichte folgen. Feedback und Ideen wäre nämlich angebracht.

Peace and Love ♥

Dani

PS: Ihr seht, dass ich diese Ortsabschnitte benutzt habe wie in meinem anderen Beatlesbuch "Four Against One". Ich finde das so irgendwie besser :)




And I Love Her [Paul McCartney Fanfiktion]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt