Als wir bei dem Haus von meinem Onkel ankamen traute der seinen Augen kaum
»Hotaru? Wer ist denn das? Woher kennst du ihn?«
Ich lächelte nur und Gin wurde von meinem Onkel gut betrachtet.
»Onkel, ich kann dir das erklären, lass uns doch rein gehen, hier draußen ist es glaube ich nicht so gut«
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»Also Junge, ich will eine erklärung haben! Und was du mit meiner Nichte machst und vorallem woher du sie kennst!«
schrie mein Onkel Gin an. Der jedoch verzog keine Miene und lies es über sich ergehen.
»Onkel beruhige dich! Ich kann dir die ganze Geschichte erzählen! Aber du musst mir versprechen, mir zu glauben und Gin nicht so anzuschreien!«
Mein Onkel verschränkte seine Arme vor der Brust und nuschelte patzig ein »von mir aus« also beschloss ich, ihm alles von anfang an zu erzählen.
»In dem Sommer, als ich 6 war und zu dir kam, ging ich an einem Tag in den Wald. Ich hab mich in dem Wald verlaufen und fing an zu weinen. Doch dann kam Gin. Er brachte mich aus dem Wald. Jedoch durfte ich ihn nicht berühren denn er ist.....er war.... ein Waldgeist.«
Meinem Onkel klappte der Mund auf. Ich erwartete eigentlich, dass er etwas dazu sagen würde, aber er tat es nicht, darum furh ich mit meiner Geschichte weiter.
»Er wurde als kleines Kind von den Waldgeistern aufgenommen. Wenn sie damals nicht gewesen wären, dann wäre Gin gestorben. Sie setztem ihm diese Maske auf, damit er aussieht wie ein Geist und ihn nicht alle sofort erkannten. Als gegenleistung für sein Leben durfte er kein Menschen berühren, sonst wäre er verschwunden. Ich traf mich dann jeden Tag mit ihm. Er zeigte mir immer neue Teile des Waldes und wir hatten viel Spaß. Die Geister des Waldes fanden das nicht gut, denn sie wollten Gin nicht verlieren. So ging das dann eine ganze Zeit. Jedes Jahr, als ich zu dir kam, trafen wir uns. Jeden Tag. Wir waren eigentlich immer zusammen. Ich konnte mir mein Leben nicht mehr ohne ihn vorstellen. Und das ging dann bist letztes Jahr. Letztes Jahr lud mich Gin zum ersten mal zu dem Geisterfestival ein, das jeden Sommer stand findet. Wir hatten einen wunderschönen abend. Als wir gerade auf dem heimweg waren, kreuzten ein paar Kinder unseren weg. Das eine Kind wäre fast hingefallen, doch zum glück half Gin ihm, bevor es den Boden berührte. Jedoch war dieses Kind ein Menschen kind und Gin fing an, sich aufzulösen. An diesem Tag schenkte er mir die maske... Ich dachte, ich werde ihn nie wieder sehen. Aber er kam wieder zurück. Als Mensch!«
Mein Onkel wusste eine Zeit lang nicht, was er sagen sollte, dann fing er an zu lachen.
»Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir das abkauf, oder? So etwas kann sich nur das Kind meiner Schwester ausdenken HaHaHa«
ich wurde traurig. Ich weiß, dass sich die geschichte nicht echt anhört, aber von meinem Onkel hatte ich ein bisschen mehr verständniss erwartet.
»Natürlich stimmt die Geschichte!«
die weiche stimme meiner Tante kam durch die Tür und ich freute mich, sie zu sehen. Mein Onkel hörte mit dem lachen auf und machte ein fragendes Gesicht.
»Schließlich war ich ja mit deiner Mutter auf dem Geister festival«
meinte sie anschließend und zeigte auf mich.
»Ich bin ja so froh, dass ich nicht die einzige in diesem Haus bin, die an die Geister im wald glaubt. Und dann hast du noch einen mit nach hause gebracht«
fügte meine Tante hinzu und umarmte mich. Sie musterte Gin und meinte dann fröhlich:
»Ich koche heute eine extra Portion zu abend, dann können wir deinen Gin besser kennenlernen«
Ich wurde rot und bedankte mich bei meiner Tante. Ich war froh, dass sie mir glaubte.
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Am nächten Morgen ging ich mit Gin in die nächst gelegene Stadt. Es gab so viele Fragen die ich ihn immer noch nicht gefragt habe und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Wir liefen wieder Hände haltend am Straßenrand und ich zählte die vorbeifahrenden Autos. Es waren nicht sehr viele, denn mein Onkel wohnt in einem kleinen Dorf weit weg von der nächsten Stadt. Die Sonne stand wieder strahlend am Himmel und wieder war keine Wolke zu sehen. Obwohl es zu nächsten Stadt weit ist, laufe ich gerne dorthin, vorallem mit Gin, dem der weite weg offensichtlich auch nichts ausmacht. Als er bemerkt, dass ich ihn anschaue, sah ich schnell weg und wurde rot.
»Du Gin?«
»Ja?«
»Wie alt bist du eigentlich?«
Gin blieb stehen. Er sah nachdenklich aus.
»Es tut mir leid, ich kann mich nicht erinnern. Ich habe nicht mitgezählt. Mein Körper wuchs ab einem bestimmten Alter nicht mehr, also hab ich keine Ahnung, wie alt ich bin. Aber ich schätze, in Menschen Jahren wäre ich jetzt so alt wie diese frau da drüben«
er zeigte auf eine alte Frau auf der anderen seite und ich erschrack. Wie konnte er so alt sein?
»Und jetzt? wird dein Körper jetzt älter?«
»Hmmm ich hoffe mal, du hast mich schon fast eingeholt, es wäre ja komisch, wenn ich Jünger aussehen würde als du. Was sollen wir mal unseren Kindern erzählen?«
Ich blieb stehen. Hat er gerade wirklich Kinder gesagt?
»K-Kinder?«
»Ja, ist das nicht normal, wenn 2 Menschen Heiraten?«
»H-Heiraten?«
»Ja, tut man das nicht, wenn 2 Menschen eine Beziehung haben?«
»B-Beziehung?«
Ich blieb wie eingefrohren stehen. Heißt das, er will mit mir zusammen sein und bei mir bleiben? Für immer? Bis wir als und grau sind?
»Hotaru.....Willst du mit mir zusammen sein?«
Seine worte hörten sich wie ein Gedicht in meinen ohren an. Seine Haare wehten im Wind und ich genoss, wie sein herz schneller schlug und er auf eine Antwort wartete. Natürlich wollte ich ihn nicht zulange warten lassen:
»Ja, Ja, JA«
mit freuden Tränen in den Augen stürzte ich auf ihn zu. Seine zuvor erwartungsvollen Augen wurden wieder fröhlich und er sah erleichtert aus. Ich küsste ihn auf den Mund und diesmal länger als sonst.
Ich wollte, dass dieser Tag niemals endet.
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hotarubi no mori e -was wäre wenn....
Fanfiction»Ich liebe dich.« Das waren die letzten Worte, die ich von ihm gehört habe. Mittlerweile ist ein Jahr vergangen, seit er verschwunden ist und ich war wieder auf dem Weg zu meinem Onkel. Aber was ich da erlebte, hätte ich mir nicht einmal im Traum v...