Kapiel 14

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Als meine Mutter die nächsten Tage kam, ging es mir schon viel besser und mittlerweile glaube ich auch nicht, dass es nur an der Schwangerschaft lag, wahrschienlich hatte ich mir wirklich etwas eingefangen. Ich begrüßte meine Mutter noch freundlicher als davor und auch Gin strahlte bis über beide Ohren.

Nachdem wir es meiner Mutter ezählt hatten, freute sie sich riesig. Sie freute sich sicher genauso auf das Kind wie Gin und ich. Jedoch hatte sie auch ihre zweifel. Ich war immerhin erst 18 und Gin ist vom Aussehen her 20. Sie hatte aber auch recht. Einen Job werde ich mir jetzt erstmal nicht suchen können. Auf die Uni wollte ich eh nicht gehen, was ich jetzt ja so oder so nicht mehr kann.

Nachdem wir es meiner Mutter erzählt hatten und auch darüber gesprochen hatte, rief meine Mutter sofort meinen Vater an. Mein Vater wird es sicher nicht so toll finden wie meine Mutter. Er ist immernoch der Meinung, dass ich sein kleines Mädchen bin. Ihm wird das wohl viel zu früh sein.

Nach einigen Minuten legte meinen Mutter auf und kam zu uns ins Wohnzimmer. Sie sah nicht gerade begeistert aus. Das, was ich erwartet hatte, passierte auch. Mein Vater fand mich viel zu Jung und Gin hat davon ja eh keinen Erfahrung. Als meine Mutter das erzählte, wurde ich so wütend, dass ich ihn am liebsten auch selber nochmal angerufen hätte. Doch Gin hielt mich davon ab. Was auch besser war. Aber ich war traurig, dass er sich kein Stück darüber gefreut hat. Gin sah wohl, dass mich das ziemlich fertig machte und wollte mich aufheitern.

»Sobald das Kind da ist, liebt er es sicher auch so sehr wie wir« Gin's Worte taten gut. Es ist schön, dass er an meiner Seite ist. Ich küsste ihn erst und umarmte ihn dann. Meine Mutter hat sich in der zwischenzeit in die Küche zurück gezogen um etwas zu Abendessen zu Kochen. Meine Mutter ist extra mit dem Auto hier her gefahren. Das werd ich morgen erstmal ausnutzen und in die Stadt fahren. Nur was ist, wenn ich Wehen bekomme und GIn mich nicht zu einem Krankenhaus fahren kann. Hat er überhaupt einen Führerschein? Ich glaube eher nicht. So habe ich das noch gar nicht betrachtet und ich bekam plötzlich panik. Kommen zu diesem Haus überhaupt Krankenwagen? Oder muss ich hier alleine das Kind gebären? Wie hat meine Tante das bei meinem Cousin gemacht? Ich sollte sie mal besuchen und das fragen. Aber wahrscheinlich wurde sie gefahren. Von meinem Onkel...

Als ich an ihn dachte, merkte ich, wie mir wieder Tränen über die Wangen rollten. Ich beschloss, ihn bald zu besuchen. Das gab mir neuen Mut und ich freute mich schon darauf. Ich ging zu meiner Mutter in die Küche und half ihr beim Kochen.

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Die nächsten tage geschar nicht viel. Ich ging mit dem Auto meiner Mutter einkaufen und an einem Tag gingen wir in den Wald um etwas zu entspannen. Aber ansonsten gab es nichts spannendes. Als meine Mutter wieder abreiste, war ich etwas traurig. Die Zeit hier mit ihr war schön. Ich hoffe, sie kann meinen vater doch noch mit den Vorteilen des babys überzeugen und dass er sich dann ebenso auf das Kind freut.

Ein paar tage nach ihrer abreise beschloss ich, endlich meinen Onkel zu besuchen. Ich ging alleine. Ich wollte ungestört sein.

Auf dem Friedhof musste ich nicht lange suchen. Das Grab ist noch ziemlich neu, darum lagen noch große Blumenkränze darauf. Die meisten waren aber schon von dem Wetter etwas mitgenommen. Aber wie sollte es sonst aussehen? Es kümmert sich ja keiner darum. Das werde wohl ich machen müssen demnächst. Nicht dass er mich stört oder so. Ich freue michs chon richtig darauf. Ich fühl mich dann, als wäre ich ganz nah bei ihm.

Als ich vor seinem Grab stand und auf das Kreuz guckte, musste ich das Weinen unterdrücken. Ich dachte an die schöne Zeit zurück und konnte die Tränen leider icht mehr zurück halten. Aber ich fand es auch nicht schlimm. Ich war die einzige auf dem Friedhof. Ich erzählte ihm, dass ich gern bei seiner Beerdigung dabei gewesen wäre und das es mir unglaublich leid tut, dass ich nicht da war. Ich erzählte ihm von Gin und dem Kind, dass sich meine Mutter unglaublich darüber freute und mein Vater zweifel hatte. Ich erzählte ihm auch von meinen Sorgen, dass ich nicht weiß, wie ich zum Krankenhaus kommen kann. Ich erzählte ihm von dem Tag im Wald. Wie schön die Sonne geschienen hat und man sie warm auf seinem Rücken spühren konnte. Ich bemerkte gar nicht, wie schnell die Zeit verging. Ich hatte das Gefühl, dass mein Onkel mich hören konnte. Dass er mir aufmerksam zuhörte, wie damals, als ich ihm von den ganzen Abenteuern erzählte, die ich den ganzen Tag über erlebt hatte. Er hat dann immer gelacht und mir die Haare verwuschelt. Ich hab ihn dann immer angeschimpft, doch er musste nur noch mehr lachen. Wie gern ich diese Zeit zurück hätte...

»Hotaru?!«, hörte ich Gin's Stimme vom Tor. Ich drehte mich um. Es war schon sher dunkel. Ich sagte meinem Onkel auf wiedersehen und versprach ihm, bald wieder zu kommen und ihm alle Neuigkeiten zu erzählen. Ich ging den schmalen Pfand zum Tor und umarmte dort Gin. Hände haltend gingen wir nachhause. Ich bemerkte erst dort, dass es recht kalt geworden ist und kuschelte mich an Gin, damit mir warm wird. Zusammen gingen wir ins Wohnzimmer und kuschelten auf dem Sofa weiter. Gin war so warm und roch so gut.

»Können wir das von neulich nochmal machen?«, fragte Gin nach einer weile so leise, dass ich ihn erst gar nicht verstand. Ich sah ihn entgeistert an doch dann küsste ich ihn. Ich bin gerade einfach zu gut gelaunt, um nein sagen zu können.



hotarubi no mori e -was wäre wenn....Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt