Missed! || Ziam [AU]

Kapitel 33

|| Zayn ||

Es war ein verschneiter Dezembermorgen, als ich gemeinsam mit meiner Tochter, in ihrem Kinderwagen eingekuschelt, auf dem Weg zum Friedhof war.

Jeder stellt sich jetzt die Frage - warum geht der Kerl mitten im Winter bei tiefster Kälte mit einem Baby auf den Friedhof?

Die Antwort ist plausibel, aber erschütternd.

Am Donnerstag vor zwei Wochen, hatte mein leben mal wieder ein drastische Wende genommen. Denn, an diesem Donnerstag hatte Lauren, die wohl wichtigste Person im Leben meiner Tochter und meinem eigenen, einen tödlichen Autounfall.

An diesem Tag herrschten sehr tiefe Minusgrade und die Straßen waren Spiegelglatt. Man hatte den Leuten geraten - falls möglich - nur öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.

Aber meine Lauren wollte nicht hören. Sie wollte so sehr noch ein paar Besorgungen machen.

Warum habe ich sie nicht aufgehalten?

Laut Medien zu folge kam das Auto von der entgegengesetzten Fahrrichtung von der Bahn ab und fuhr direkt in das Fahrzeug meiner Liebsten.

Eine Welt brach für mich zusammen, als das Krankenhaus bei uns zu Hause anrief und sie mir mitteilten, dass Lauren ums Leben gekommen war.

Ich machte mir schwere Vorwürfe, sie nicht einfach aufgehalten zu haben. Doch was brachten die jetzt noch?

Es war zu spät.

Clara und ich hatten die wichtigste Person in unserem Leben einfach so verloren.

Trotz der ganzen Vorwürfe und den ganzen Erinnerungen die mir wegen Liam wie der hoch kamen, riss ich mich zusammen.

Ich musste nun verantwortlich handeln und nicht mehr so Hirnrissig und verantwortungslos wie damals.

Jetzt, gab es noch ein Leben um welches ich mich zu sorgen hatte - Claras Leben.

Sie war der einzige Halt den ich jetzt noch hatte. Clara war mein Fels.

Jetzt musste ich einfach endgültig zur Vernunft kommen. Schlagartig hatte ich nun alles in meinem erbärmlichen Leben geändert.

Natürlich trauerte ich, es wäre ja auch ziemlich schrecklich wenn nicht.

Doch, wenn man ein Baby hat, muss man das Wohlergehen des Babys vorziehen und nicht das eigene.

Jeden Tag weinte die Kleine, denn ich wusste sie vermisste ihre Mama.

Klar, sie hatte keine Ahnung, aber wie erklärt man einem 9 Monate altem Baby, dass ihre Mami nicht mehr da ist.

Unser Leben hätte so schön sein können - wir wollten heiraten! Eine richtige, vollkommene Familie sein.

Und nun zog uns das Schicksal einem verdammten Strich durch die Rechnung.

Wie heißt dieses Buch doch gleich, welches Lauren so gerne gelesen hatte?

Das Schicksal ist ein mieser Verräter.

Genau das traf in meinem Leben nun schon zum zweiten Mal zu.

Warum? Warum musste das gesehen?

Doch genug von diesen sinnlosen Vorwürfen und zurück zum geschehen.

Nun stand ich hier, hatte Clara auf meinem Arm und stand mit ihr gemeinsam von dem Grab ihrer Mutter.

Vor vier Tagen wurde sie hier beerdigt.

Sanft drückte ich die kleine an mich, blickte auf den gravierten Stein.

Leise Tränen liefen mir über die Wangen und brachten somit meine Haut leicht zum brennen.