Kapitel 38

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Am nächsten Tag lag ich mit Clara noch im Bett. Ich hatte heute zu nichts Lust. - Wenigstens musste ich nur im Cafe arbeiten heute.

Trotz allem zwang ich mich aus dem Bett, denn die Kleine fing schon an zu maulen. "Daddy, Daddy.", maulte sie weiter und zog an meine Kette.

Ich nahm ihre Hand in meine und stand langsam mit ihr auf. "Ja Mäuschen. Ich bin schon wach.", gähnte ich.

Mit ihr zusammen begab ich mich in ihre Zimmer und ging unsere morgenliche Routine durch. Sprich: Wickeln, umziehen, waschen. oder so in der Art.

Jetzt saß ich mit ihr im Wohnzimmer, hatte sie in meinem Arm und gab ihr das erste Fläschchen.

Heiter nuckelte sie an dieser und sah mich mit ihren großen Augen an. "Na, schmeckt mal wieder äußerst fein heute?"

Lächelnd streichelte ich ihre Wange und beobachtete sie weiter. - Bis sie anscheinend keinen Hunger mehr hatte. "Huch, das war's? Willst du kein Brei mehr haben?" - "Daddy.", quiekte sie und fing an zu zappeln.

"Ach ja." Ich stellte sie mehr oder weniger vor mir auf und lies sie einige Male hüpfen, wenn man das so nennen kann.

Clara lachte herzlich. - So sorgenfrei und froh.

Wie gern wäre ich nochmal ein Kind. Ohne Sorgen, ohne Probleme.

"Meine kleine Prinzessin, Huh? Ich liebe dich so sehr.", sanft gab ich ihr einen Kuss und lächelte wirklich mit einer Menge Ehrlichkeit.

Da stand meine Mama in der Tür, lächelte uns beide an. "Meine beiden Süßen." - "Morgen Mama!"

"Morgen Schatz, hast du schon was gegessen!"

Wieso fragt sie das andauernd?

"Nein habe ich nicht.", seufzte ich laut. "Dann mach dich jetzt fertig, ich mach dir was." - "Ich mache mich fertig und ich werde etwas essen. Aber bitte, kümmer dich einfach nir kurz um Clara. Brot schmieren kann ich noch alleine, Mama."

Ich hoffte sie konnte hören, dass mich das etwas nervte.

"Ja ist okay, Zayn. Tut mir leid."

Ich gab ihr Clara vorsichtig und umarmte sie dann.

"Es ist okay, Mum. Ich danke dir." - "Wofür das denn nun?"

Wieso ist sie jetzt so verwundert?

"Ach Mama, einfach danke. Ich liebe dich." Sanft gab ich ihr einen Kuss auf die Wange und ging dann ins Badezimmer.

_

Nun hatte ich mich schon fertig gemacht, war geduscht, angezogen und gestylet.

Clara hatte ich auch zurecht gemacht und war nun auf dem Weg mit ihr in die Stadt.

Ich brauchte unbedingt noch einige Sachen für zu Hause und auch ein paar neue Sachen für Clara.

Mama hatte mir zwar Unmengen an Winterkleidung für Clara besorgt - Doch die Hälfte passte nicht einmal.

Zu bedenken ist ja, dass auch bald wieder Weihnachten ist.

Das soll jetzt nicht heißen, dass ich Geschenke kaufen werde. - Dafür war es doch etwas ZU früh.

Aber ich wollte unbedingt einen typischen Weihnachtspulli für meine Prinzessin.

Ja, manchmal merkt man wirklich, dass ich eigentlich eher Schwul als Hetero bin.

Irgendwann war ich mit ihr mal in einem Geschäft angekommen, wo ich mir ziemlich sicher war solche Kleidung zu bekommen.

Und ich meine, ein Mann mit Baby - der Frauenmagnet schlechthin.

Manchmal nervte mich das. Denn seitdem ich mit Clara nun alleine war, wollte die Frauen andauernd etwas von mir.

Beim Einkauf quatschen sie mich am meisten an und steckten mir ihre Nummern zu. - Nervig, wenn man nebenbei nicht die Nerven dafür hat und vor kurzem seine Frau verloren hat.

Endlich fand ich einen dieser Pullover für meine Kleine und freute mich irgendwie total.

"Das sieht so toll aus Maus. Es wird dir wirklich stehen!", schmunzelte ich und strich ihr über die Wange.

Unsere 'Shoppingtour' ging ein ganzes Weilchen und nun war ich auf dem Weg ins Café.

Ich hatte mit Mum abgemacht, das sie Clara abholen würde und ich dann arbeiten gehen.

Total verträumt, mit einem Lächeln - welches ich nur wegen ihr hatte - lief ich gerade den Weg an der Themse zum Café entlang.

Doch leider schien ich zu verträumt. - Denn ich lief direkt in einen anderen Passanten.

Ziemlich peinlich berührt, denn ich hatte der Person ihren Kaffee auf den Mantel verschüttet, entschuldigte ich mich total hysterisch.

Bisher hatte ich den Mann nicht angesehen und suchte total ausserfassung nach den Feuchttüchern von Clara.

"Da sind sie ja!", sagte ich und richtete mich auf.

Als ich der Person ins Gesicht sah, konnte ich in diesem Moment nichts denken, nichts machen und mich nicht bewegen.

Ich sah ihm die Augen, auf die Lippen und musterte sein Gesicht.

Das konnte doch nicht wahr sein! Bin ich jetzt schon verrückt geworden?

Ich hatte angefangen zu weinen, zwar mit stummen Tränen, doch weinen war es allemal.

"Liam, bist du es?"

***

Widmung: steffiepayne
Ich hoffe sie weiß wieso.
I Love you, boo ❤

Und euch liebe ich auch, A ❤



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