Kapitel 12 - Dress To Impress Yourself

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Kapitel 12 – Dress To Impress Yourself

Das Klingeln meines Handys weckte mich am nächsten Morgen unsanft. Stöhnend und immer noch mit geschlossenen Augen, suchte ich mit meiner Hand nach dem nerv-tötenden Ding. Mit verschlafener Stimme ging ich ran. „Hallo?"

Guten Morgen, Emma. Wie geht's dir?" fragte eine förmliche, tiefe Stimme.

„Ich schlafe, Dad!", gähnte ich ins Telefon.

Wie bitte? Es ist fast zwölf Uhr", teilte mein Vater mir empört mit.

„Wir sind halt nicht alle Frühaufsteher. Außerdem habe noch Ferien." Ich wusste, dass das eindeutig nicht die richtigen Worte waren, also versuchte ich mit einem Lachen das Gespräch aufzulockern.

„Warst wohl gestern Abend feiern und hast einen ordentlichen Kater, was? Emma, du weißt genau was ich davon halte!" Gut, das Auflockern hat wohl nichts gebracht. Dad hatte seinen ‚Ich-bin-von-dir-enttäuscht-Ton' drauf. Zum Glück sah er nicht, wie ich genervt die Augen verdrehte.

„Meine Güte, nein. Ich habe einfach nur lange geschlafen!", fuhr ich ihn genervt an. Die Party kommt erst heute Abend, fügte ich in Gedanken hinzu. Man, der kann mir mit seinem Kontrollwahn echt auf die Nerven gehen. Aber trotzdem war ich ein wenig froh, dass er sich meldete. Ich hätte meinem Vater auch zugetraut, dass er sich gar nicht meldet. Kontrolliert zu werden ist mir doch um einiges lieber, als ignoriert zu werden. Also riss ich mich zusammen und erzählte ihm was er hören wollte. Und zwar, dass ich nichts Blödes anstellte und ab und zu auch was für die Schule tat. Ich versprach ihm, mich bald zu melden, legte dann auf und lies mein Gesicht wieder aufs Kissen fallen. Das war nicht die angenehmste Art um in einen Tag zu starten.

Es dauerte noch eine Weile, bis ich mich überwinden konnte ganz aufzustehen. Ich schlurfte runter in die Küche und, was für eine Überraschung, ich sah Liz wie sie am Tisch ein paar Cornflakes verdrückte. „Morgen", mampfte sie. „Morgen", gähnte ich zurück. Ich war froh, dass sie genau so wenig eine Morgenperson war wie ich. So fühlte ich mich besser.

„Na ihr seid ja prima drauf." Megan stand mit verschränkten Armen im Türrahmen und musterte uns. Jetzt war Liz' Aufmerksamkeit geweckt und sie blickte von ihrer Schüssel auf. „Wie war dein Date?", schmunzelte sie.

In Megs Miene veränderte sich sofort. „Umwerfend!" Sie tänzelte wie eine verliebte 13-Jährige durch die Küche und klaute mir meine Tasse Kaffee aus der Hand. Seufzend suchte ich mir eine neue Tasse, füllte sie und setzte mich neben sie auf die Küchenplatte.

„Na das freut uns ja", sagte ich „Was habt ihr gemacht?"

„Wir waren erst Essen und dann haben wir uns am Strand den Sonnenuntergang angeguckt", schwärmte sie.

Ich grinste und Liz' Kommentar lautete: „Klischeehafter geht es nicht, oder? Wer hätte gedacht, dass das in dem alten Seth noch steckt?"

„Du bist ja nur neidisch, weil dein Abend bestimmt aus Essen und einem Film mit Emma bestand." Megan schenkte ihrer Schwester einen herausfordernden Blick.

„Hey, wir hatten einen schönen Abend zu zweit!", verteidigte ich uns empört.

„Ja, ja. Hab schon verstanden", lachte Megan und ging nicht weiter darauf ein.

Nach dem Frühstück ging ich hoch in mein Zimmer und zog mir eine Jeans und ein weißes T-Shirt an. Ich besaß fast keine anderen Klamotten, mein Stil ist eher schlicht. Grelle Farben und Glitzer sind nicht so mein Ding. Ganz im Gegensatz zu den Zwillingen. Aber sie hätten auch das Talent einen Müllbeutel in Mode zu bringen. Ich zog mir noch schnell meine grauen Converse an und ging dann nach draußen. Meine Stute begrüßte mich sofort freudig als ich bei ihr im Stall ankam. „Hey meine hübsche. Lust auf einen Ausflug?" Sie schnaubte, manchmal kam es mir so vor als würde sie mich tatsächlich verstehen. Mittlerweile hatte ich es auch schon drauf sie zu satteln, ohne mich oder das Pferd zu verletzen.

Not Another Summer Love Story!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt