Kapitel 11

452 34 0
                                    

Platt Katie. Ich fühle mich platt. Und Leer. Eine Leere, die von Unendlichkeiten wimmelt.

,,War schön euch kennenzulernen." Sagte Casper zum Abschied, während Leander mir die Hand reichte. Er klemmte sich das Skateboard unter den Arm, und drehte sich um. ,,Warte !" Rief ich, und sie drehten sich noch einmal um. Augenblicklich vergaß ich was ich sagen wollte, und suchte schnell nach etwas anderem. ,,Danke !" Es klang leicht verzweifelt, aber es schien ihnen nicht aufzufallen, und Leander hob die Hand, wie um zu sagen: Kein Problem.
Katie guckte auf den Zettel. ,,Am Ende der Strasse haben sie gesagt." Rief sie sich Caspers Worte nochmal in den Kopf. Sie hatten uns zu einem Drink eingeladen, und wir hatten eine ganze Weile geplaudert, sie fragten uns ob wir hier wohnen würden, und als wir verneinten, fragten sie uns wie lange wir bleiben würden. Casper gab uns die Adresse eines Motels, dass einem Freund seines Vaters gehörte, um sich nochmal für den Unfall zu entschuldigen.
Ich startete Nico, und zog Katie hinter mich. ,,Wir werden es schon finden."

Es war tatsächlich unschwer zu übersehen, wegen dem riesigen, leuchtenden Schild, auf dem Mortie's stand. Es sah für ein Motel nicht schlecht aus. Ich parkte Nico auf dem Kundenparkplatz, und wir gingen zur Rezeption. Casper hatte gesagt, wir sollten einfach die Rechnung auf ihn ausstellen, er würde sie dann bezahlen. ,,Wie kann ich ihnen helfen ?" Der Mann hinter der Glaswand hatte krause Locken, die er zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Seine kleinen, schwarzen Augen musterten uns neugierig. ,,Wir wollten ein Zimmer, für sechs Nächte. Wir sind Freunde von Casper. Er sagte wir sollen die Rechnung auf ihn ausstellen." Prompt grinste der Mann, und entblößte eine Reihe kleiner, gelber Zähne. ,,Casper ! Wir auch mal Zeit das der Schweinehund sich mal wieder blicken lässt. Guter Junge." Lachte er, mit seiner komisch, rauchigen Stimme. ,,Hier" Er reichte uns einen Schlüssel durch das Loch in der Scheibe, und lehnte sich zurück in seinen Stuhl. ,,Danke" sagte Katie, und zog mich hinter sich her. Als wir aus dem Blickfeld der Rezeption waren schauderte sie. ,,Fandest du den Kerl nicht auch ekelig ?" Fragte sie, und machte sein Grinsendes Gesicht nach. ,,Total." Sie schaute auf den Schlüssel. ,,Zimmer 114", sagte sie, während wir an den Türen vorbei streiften. ,,Dahinten."

Wir hatten ein relativ großes, sauberes Zimmer, mit einem großen Doppelbett. Zufrieden schmiss ih mich auf das Bett, während Katie das Bad checkte. ,,Und, haben wir nh Leiche im Bad ?" Rief ich Spasshaft, und hüpfte auf dem Bett. ,,Nein, aber eine ekelige Spinne in der Ecke." Rief Katie zurück. ,,Dann sind wir ja schon zu dritt."

Wir gingen noch ein bisschen die Strassen auf und ab, aber wir kehrten relativ schnell zurück, und machten es uns im Bett gemütlich. ,,Ich krieg die linke Seite !" Hatte Katie gebrüllt, und sich die Seite gesichert. Ich war zum Bett gestolpert, und quasi direkt eingeschlafen.

Als ich die Augen aufmachte, war es noch tiefste Nacht, aber Katie war nicht neben mir. Schlaftrunken stand ich auf, und tapste mit nackten Füßen zur Tür. Draussen auf dem Balkon stand Katie am Geländer, und schaute aufs schwach beleuchtete Meer. ,,Was machst du hier draussen ?" . Die Nacht war warm, aber nicht schwül, und ich fror nicht, deshalb war es umso angenehmer draussen. ,,Konnte nicht schlafen. Ich warte jetzt seit 2 Stunden vergeblich auf den Sonnenaufgang." Ich stellte mich neben sie. ,,Komm wieder rein. Die Sonne wird auch morgen aufgehen." Ich legte meinen Kopf auf ihre Schulter, schloss die Augen, und lauschte dem Geräusch des Meeres. ,,Vielleicht geht die Sonne nicht mehr auf. Vielleicht hat sie keine Lust mehr sich immer um die selbe Erde zu drehen. Immer vor dem selben Mond wegzulaufen." Ich öffnete die Augen wieder. ,,Katie." Sagte ich. ,,Die Sonne läuft nicht vor dem Mond weg. Der Sonne vergeht nie die Lust. Sie ist nicht wie wir so wählerisch. Wenn du willst das die Sonne aufgeht, dann geht sie auf. Und wenn du willst das sie nicht aufgeht, dann lass die Augen zu." Sie drehte sich zu mir um. ,,Was wenn sie nichtmehr aufgeht, auch wenn wir die Augen aufhaben."
,,Dann mal ich dir einen Sonnenaufgang" erklärte ich. ,,Katie, warum musst du solche Gedanken um 4:00 Uhr nachts haben ?" Ich sah wie sie lächelte. ,,Nachts ist meine Lieblings Tageszeit." Antwortete sie. ,,Lass uns nicht wieder zurück gehen." Sagte sie da, aus heiterem Himmel. ,,Okay" sagte ich. Ich war dumm, dachte wir könnten alles schaffen. ,,Okay"

Leave - die Geschichte zweier MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt