Liebe zeigt den Weg

Kennenlernen unter Superhelden

Ich konnte nur den Kopf schütteln, als ich Katha so ausflippen sah. Ach, wie amüsant das doch war. Thor's Blicke und Kathas aufdringliches Wesen brachten mich dazu, lauthals zu lachen, und im selben Moment erntete ich böse Blicke von meiner besten Freundin.

"Nimm dich in acht Thor, du hast eine Superheldin als Groupie!" ich konnte nicht mehr aufhören zu Lachen, auch wenn ich gerade verdammt albern und kindisch aussah, es war mir egal. Katha kannte mich und wusste, dass ich es nicht böse meinte.

Hinter uns räusperte sich Fury und unterbrach uns hastig. "Ich habe euch schon in kleinere Teams aufgeteilt und möchte, dass ihr entsprechend zusammen arbeiten werdet und anfangt, die Steine zu suchen.
Also, Thor, du gehst mit Katha auf die Suche."
Schon schmiss sich Katha Thor an den Hals und er verdrehte nur die Augen. Das konnte nur eine harte Zeit für ihn bedeuten.
"Als nächstes werden Stark und Sarah zusammen arbeiten.
Mia, du und Clint werdet ein Team bilden.
Ashe, du gehst bitte mit Natascha und Benner. Natascha ist die Einzige, die es schafft, ihn zu beruhigen.
Isa und Steve, ihr bleibt bitte noch hier, der Rest kann gehen um sich etwas vertraut miteinander zu machen."

Somit gingen alle erst einmal zum Essen, und ich saß mit Mister Propaganda noch bei Fury am Tisch. Was wollte er denn jetzt schon wieder? Mr. Propaganda neben mir schien da gleicher Meinung zu sein und wandte den Blick nicht von Fury ab, sah ihn nur abwartend an.
Mann, starr diesen Typen nicht so an, schallt ich mich im Stillen. Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, was Fury sagte, aber es gelang mir nicht wirklich. Warum macht mich der Typ neben mir nur so nervös? Das war wirklich zum Haare ausreißen. Ich flippte förmlich aus, was ihn anging.

"Isa? ISA? Hast du mir überhaupt zugehört?" Blitzschnell sah ich in Nicholas Augen und nickte. "Okay, diese Mission hat oberste Priorität für Shield, also macht euch fertig, damit wir übermorgen starten können. Wir sehen uns später beim Essen!"

Immer noch etwas verwirrt griff ich nach dem Ordner vor mir und bewegte mich den Glasgang hinunter zum Aufenthaltsraum, um erstmal alles sacken zu lassen. Es gab eine neue Mission für uns, ausgerechnet mit den Avengers. Es durfte ja auch nie einfach sein für uns. Nein, das durfte es nie! Ich vertiefte mich so sehr in diese spezielle Shield Akte, dass ich gar nicht bemerkte, wie sich jemand zu mir gesellte, bis er mich ansprach.

"Hey Isa! Ich weiß, wir hatten keinen sonderlich guten Start, aber ich denke, wir sollten uns einfach mal unterhalten, um uns besser kennen zu lernen!"
Sonderlich begeistert war ich davon ja nicht, wie er auch zu bemerken schien, aber er ließ nicht locker.

"Steve, dann erzähl mal etwas von dir." Ich versuchte freundlich zu wirken und mir nichts anmerken zu lassen, dass es mir eigentlich unangenehm war, über meine Vergangenheit zu reden.

"Naja, ich denke, du hast von deiner Mutter schon einiges erfahren, was meine Person betrifft. Ich konnte aber noch nichts von dir hören, Isa! Woher kommst du?"
Ich bemerkte echtes Interesse in seiner Stimme, und so erzählte ich ihm von meinen Eltern, der Flucht, und was bis heute alles passiert war. Ich hatte gerade einem mir eigentlich fremden Mann alles aus meinem Leben erzählt. Das hatte ich noch nie getan, eigentlich hielt ich meine Vergangenheit immer sehr gut unter Verschluss, noch nicht einmal Katha wusste alles darüber. Ihm gegenüber legte ich schon fast einen Seelenstrip hin. Irgendwas veranlasste mich dazu, ihm zu vertrauen, und genau das war es, was mich unruhig werden ließ.

"So, jetzt erzähl du mal etwas! Du kennst meinen ganzen Lebenslauf, nun bist du dran." Ich sah ihm an, das er gerade nachdachte, ob jetzt über das, was ich ihm erzählte habe, oder er einfach grübelte, wie er anfangen sollte, wusste ich nicht. Doch was dann kam, überraschte mich etwas.
Er erzählte mir von der Zeit mit meiner Mutter. Das er sie wirklich geliebt hatte, aber wusste, dass es nicht auf ewig halten würde. Sein Blick war bedrückter als vorher, es ist mir keineswegs entgangen. Er sagte auch, was er bei unserer ersten Begegnung gespürt hat und beschrieb dabei dasselbe, wie ich es empfunden hab. Die Skepsis, das Misstrauen und auch diesen Stromschlag... er spürte es.

Jetzt war ich sichtlich verwirrt. Ich beugte mich etwas zu ihm und erwiderte, das es mir nicht anders ging, doch sobald ich seinen Arm berührte, schossen mir Bilder durch den Kopf, die ich nicht erkennen konnte, viel zu schnell verlief das Ganze.

Was war das den schon wieder? Mich beschlich das ungute Gefühl, das etwas Schlimmes passieren wird, und zwar schon sehr bald.

"Ist alles in Ordnung Isa?" fragte mich Steve mit besorgter Miene.
"Ja, mach dir keine Gedanken. Es geht mir wirklich gut!" Versuchte ich ihn abzulenken, aber gelungen ist es mir eher schlecht als recht. Doch diese Bilder verunsicherten mich zusehends.
"Wir sollten uns am Besten überlegen, wie wir diese Sache angehen wollen, Steve! Das wird keine einfache Aufgabe. Wir müssen auf jeden Fall herausfinden, wo in den letzten 3 Jahren seltsame Gerüchte in Umlauf kamen, die zu unseren gesuchten Artefakten passen könnten."

Sanft legte er mir seine Hand auf die Schulter. "Wir sollten erstmal trainieren, Isa! Sollten wir in einen Kampf verwickelt werden, wissen wir schon einmal, wie wir auf einander reagieren können!"

Er hatte Recht und das wusste ich. Also machten wir uns auf den Weg in die Trainingshalle und projektierten einen Kampf in diese Halle. Es ging schneller als erwartet, und wir konnten den jeweiligen Zug des anderen vorhersehen. Entsprechend reagierten wir und konnten eine Attacke nach der anderen abwehren.
Irgendwann kam mir dieses projizierte Bild sehr bekannt vor und es fiel mir wie Schuppen von den Augen: Das war ein Kampf, den ich in der Vergangenheit mit Katha bestritt, gegen die Auserirdischen Wesen, bei Welchem sie verwundet wurde und ich sie beinah verloren hätte.
In diesem Moment wurde ich dermaßen wütend, das ich meine Gestalt wechselte und Steve meine wahre Kraft zeigte. Innerhalb von Sekunden zerstörte ich jede Projektion und drehte mich zu ihm um, der mich nur gebannt ansah. Er schien noch nicht verstanden zu haben, was eben passiert ist, aber ich musste es ihm sagen, und das würde ich bei der nächsten Gelegenheit auch tun. Jetzt wollte ich nur noch ins Bett.

"Bitte lass uns morgen darüber reden, Steve! Ich werde dir alles erzählen, aber nicht mehr heute!" Damit ging ich unverrichteter Dinge ins Bett.