Anton Pov.
Ich stand wie erstarrt neben Jan und starrte den Mann an, der sein Gewehr auf uns gerichtet hatte. ,, Das war's.," flüsterte ich. Bastian drehte sich zu mir um. ,, Nimm Jenny. Ihr Bein ist verletzt.," sagte er. Ich griff vorsichtig nach ihrem Körper und hob sie hoch. Doch sie sprang von meinem Arm und humpelte neben Bastian. Sie funkelte den Amokläufer an. Jegliche Angst war aus ihren Augen gewichen. Stattdessen blitzte eine eiskalte Entschlossenheit auf. Ich zuckte vor ihrem Blick zurück. Bastian starrte sie ungläubig an. Jenny holte tief Luft und schrie so laut, dass ich mir die Hände auf die Ohren drückte. Der Amokläufer trat einen Schritt zurück und sah Jenny mit großen Augen an. Ich erwartete, dass er sie erschießen müsste, aber er tat nichts. Er ließ das Gewehr los und steckte sich die Finger in die Ohren. Bastian nutzte die Chance und griff sich das Gewehr. Der Amokläufer machte kehrt und floh. Bastian öffnete ein Fenster und schmiss die Waffe raus. Ich blinzelte. Jenny stand zitternd neben ihm und schnappte mehrmals nach Luft. ,, Du hast uns das Leben gerettet.," keuchte Branko. Jenny lief knallrot an und grinste verlegen. ,, Wir müssen weiter.," sagte Jan. Niklas saß immer noch auf seinem Rücken und starrte Jenny ungläubig an. Ich rannte los und blieb dicht neben Jenny, die beim gehen immer wieder das Gesicht verzog. Sie muss starke Schmerzen haben. Branko fackelte nicht lange und hievte sie sich auf den Rücken. Ich erwartete, dass sie sich wehrte, doch sie schnaufte nur. Eine Glasscheibe zersplitterte und wir rannten los. Dabei stolperte ich fast über einen bewegungslosen Körper. Entsetzt erkannte ich Louisa. Ihre Brust bewegte sich nicht mehr. Sie war tot. ,, Nun haben wir drei Leute aus unserer Klasse verloren.," murmelte ich und rannte weiter. Die anderen dicht neben mir. Jenny zog den Kopf ein, als wir durch die Tür rannten. Branko hatte die Zähne zusammengebissen, fest entschlossen, seine beste Freundin zu retten. Ich hätte das gleiche getan. ,, Was war das?," fragte Bastian und blieb stehen. Jenny zuckte zusammen. Schritte ertönten. ,, Schnell. Auf die Toilette.," flüsterte ich und raste ins Mädchenklo. Die anderen folgten mir. Mir war es im Moment, scheißegal, ob ich in der falschen Toilette war. Ich wollte einfach nur in Sicherheit sein. Wir quetschten uns eng an die Wand und erdrückten uns dabei fast selber. Ich sah Jenny an. Ihre Angst kehrte zurück, denn sie zitterte stark. Dann sprang sie von Brankos Rücken und schlich zur Tür. Ich packte instinktiv ihren Arm. Sie sah mich verwirrt an. ,, Wir haben schon drei Leute verloren. Einen vierten werden wir nicht gehen lassen.," sagte ich entschlossen. Jenny seufzte. ,, Ich weiß." Sie öffnete die Tür und trat ins Freie. Kurze Zeit später ertönte ein Schuss, dann ein Schrei von einem Mädchen. ,, Jenny?," rief ich entsetzt und hoffte, dass sie antworten würde. Die Tür flog auf und sie humpelte mit einem kleinen Mädchen auf dem Arm hinein. Blut färbte das T-shirt des Mädchens. Ich erkannte Sarah. Ihre Brust zitterte beim Atmen. Aber sie schien kräftig genug zu sein, um zu überleben. Ich seufzte erleichtert. Doch der Moment war vorbei, denn der Kopf des Kindes rollte zur Seite. Ihre Augen waren glasig. ,, Scheiße.," hauchte Jenny und legte das Mädchen auf den Boden. Wir rannten aus der Toilette und liefen den Gang entlang. Dabei trafen wir auf Liane, Maxi und Lukas. Alle drei wirkten total verstört. ,, Kommt mit!," rief ich. Die drei folgten uns. Jenny lief neben mir und hatte Tränen in den Augen. Dann stolperte sie über eine Pistole, lief aber weiter. Ich folgte ihr. Wir liefen immer weiter. Wir erblickten den toten Körper eines Lehrers und sprangen drüber. Dabei trat ich auf den Arm des Toten, der mit einem widerwärtigen Geräusch unter mir nachgab. Angekotzt lief ich weiter. Angst stieg in mir auf. Hoffentlich sehe ich meine Familie wieder. Schmerz schoss durch mein Herz. Ob es eine Kugel war oder einfach nur Angst, konnte ich nicht sagen. Dafür war ich viel zu durcheinander. Jennys Atem blies mir in den Nacken und ich zuckte zusammen. Ich blieb stehen. Dann drehte ich mich um. Nur Jenny war noch hinter mir! Die anderen mussten bei unserer Flucht zurückgefallen sein. Ich sah Jenny panisch an und sah in ihrem Blick, dass sie das gleiche dachte. Wir rannten los, als wir einen Schrei hörten. Meine Füße flogen über den Schulflur und ich merkte, wie mir die Puste ausging. Also lief ich etwas langsamer. Mein Herz pochte und meine Lungen brannten, aber ich rannte weiter. Ich wollte nicht sterben. Die Angst trieb mich an. Überall lagen wahrscheinlich schwer verletzte Kinder rum. Vielleicht sogar tote. Mir taten die Eltern leid, die ihre Kinder vielleicht nie wieder sehen würden. Einige Meter weiter lag ein toter Polizist. Blut war auf dem Boden und ich rutschte fast aus. Ich warf einen Blick über meine Schulter und blieb geschockt stehen. Jenny war nicht mehr hinter mir! Ich rannte zurück, konnte sie jedoch nirgends finden. Nun war ich auf mich allein gestellt. Ich konnte nur hoffen, dass Jenny bald auf einen unserer Klassenkameraden stoßen würde.
Na, wie findet ihr das Buch bisher? Ihr habt schon so viele Reads bei mir. Was könnte ich an meinem Buch verbessern? Schreibt es in die Kommis. Hab euch lieb♡

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Amoklauf
Teen FictionSchule bringt ja jeden um. Aber wortwörtlich passiert es nur an der Kaltebach Realschule. Jenny hat Angst. Amokläufer treiben sich in ihrer Stadt herum. Die Schüler sind in der Schule eingesperrt und sie spielen mit ihrem Leben.