Kapitel 25 ~ Ein Neuanfang

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Mina

Der Duft des Blutes und das Rauschen in den Adern des ahnungslosen Mannes ließen kaum einen klaren Gedanken zu. Wie von selbst lief ich ungesehen durch die Dunkelheit, bis mein Opfer in Sichtweite kam. Ein junger Mann, etwa 25 Jahre alt, ging schlurfend die Straße entlang. Seine Hände hatte er tief in den Taschen seiner Jeans vergraben und sein Gesicht lag verborgen unter der schwarzen Kapuze seines Pullovers. Das perfekte Opfer!

„Mina!" , zischte es neben mir und schon spürte ich Vlad's Hand an meinem Ellenbogen.

Ruckartig drehte ich mich um. Kontrolle hatte ich keine mehr, ich war wie ferngesteuert und hypnotisiert.

„Mina bitte!" , zischte er noch einmal und sah mit panischen Augen zu dem Mann, der sich mit ruhigen Schritten und nichts ahnend von uns entfernte.

Langsam legte sich meine Gier und krampfhaft versuchte ich den schwindenden Duft des Blutes zu ignorieren.

„Halt mich fest." , wisperte ich leise und genau das tat er.

Vlad

Sofort umschlang ich ihren Körper mit meinen Armen und hielt sie fest in der Dunkelheit. Stocksteif stand sie da, regte sich nicht und blickte dem Mann nach, der beinahe zu ihrem Opfer geworden wäre.

„Das hast du gut gemacht." , flüsterte ich ihr ins Ohr.

Drei Monate später

Mina

Es war schon einiges an Zeit vergangen, seitdem mein Leben geendet hatte und ich mein neues Dasein begann. Vlad war stets an meiner Seite gewesen und half mir, mich zu kontrollieren, was mir nun meistens gelang. Einen Mann hatte ich zwar auf einem Spielplatz überfallen und zwei Frauen beinahe zu Tode erschrocken, doch gestorben war keiner durch meine Hand.

Vlad war der Meinung, ich wäre ein richtiger Vorzeigevampir und war sehr stolz auf mich, was mich natürlich freute.

Doch das alles erfüllte mich nicht wirklich. Ich wollte raus, wollte meine Freunde sehen und wieder arbeiten ... Doch den Job im Krankenhaus konnte ich wohl leider vergessen. Das Risiko war definitiv zu groß, selbst wenn ich all meine Beherrschung zusammenfassen würde.

Alles in meinem Leben, oder besser gesagt Nicht-Leben, hatte sich verändert und es war wie ein Neuanfang, der alle Bereiche betraf.

Einfach war es nicht gerade und Vlad musste viele Wutanfälle und Attacken über sich ergehen lassen, doch wir schafften es immer wieder uns zusammen zu raufen.

„Komm mit mir nach London." , hauchte er mir eines Abends ins Ohr.

„Was willst du denn in London?" , fragte ich ihn erschrocken. Ich mochte Hamburg und konnte mir gerade nicht vorstellen fortzugehen.

„Weg von hier ..." , flüsterte er überlegt und sah mich ernst an.

„Warum auf einmal?" , entgegnete ich verwirrt.

Vlad druckste herum: „Es ist ... nicht so sicher wie es scheint. William ist noch immer am Leben und ich glaube nicht, dass er uns auf Ewig in Frieden lassen wird. Er will Rache und seine letzten Versuche diese zu bekommen sind nicht ganz so gelaufen wie er es sich vorgestellt hatte."

„Ich will nicht fort." , sagte ich gleich und dachte an meine Freunde, die ich lange nicht gesehen hatte, aber nicht aufgeben wollte.

„Bitte denk darüber nach." , bat Vlad und ich wollte wirklich darüber nachdenken ... aber nicht heute.




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