Kapitel 16 ~ Verzweiflung

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Mina


Vlad war keine Stunde weg, da vermisste ich ihn schon tierisch und hatte ein wahnsinnig schlechtes Gewissen, ihn einfach fortgeschickt zu haben. Nachdem ich eine Dusche genommen hatte und mich auf meiner Couch zusammenrollte, schrieb ich eine Nachricht an Lana.


Sei froh das du das Cafe rechtzeitig verlassen hast ... Ich hab gerade einen echten Alptraum durchlebt.


Es tat gut, mich jemanden anzuvertrauen, der Bescheid wusste und ich hoffte, sie würde bald antworten und so kam es auch:


Was ist denn passiert? Bin neugierig. Ruf mich mal an, wenn du Zeit hast. Xx Lana.


Sofort glitten meine Finger über das Display des Telefons und ich rief Lana an.

„Das ging aber schnell." , sagte Lana, die sofort abnahm und ich hörte förmlich ihr Lächeln durch den Hörer. „Was war los?"


Nachdem ich eine halbe Stunde versucht hatte das Geschehene zu erklären schwieg Lana am anderen Ende der Leitung.

„Bist du noch da?" , fragte ich atemlos.

„Ja... Gott. Und du hast ihn weggeschickt? Weist du denn, wer dieser William ist und woher die zwei sich kennen?"

„Nein, das sagte ich doch. Ich habe keine Ahnung. Es schien so, als kannten sie sich ewig aber Vlad mochte ihn nicht besonders ... Und ja, ich habe ihn weggeschickt."

„Du solltest zu ihm gehen. Ich glaube nicht, dass es ihm besonders gut geht." , sagte Lana und ich seufzte. Sie hatte Recht. Doch ich fürchtete mich, vor dem was noch auf mich zukommen würde, wenn ich diese Beziehung nicht hier und jetzt aufgab.

„Ich kann das nicht, Lana."

„Was kannst du nicht"

„Mit ihm zusammen sein. In den wenigen Wochen, die ich ihn kenne, hat er alles durcheinander gebracht. Aidan ist fast gestorben und dieser Mann heute ist gestorben! Was soll denn noch passieren?" Tränen stiegen mir in die Augen während ich sprach und erstickten meine Stimme.

„Liebst du ihn?" , fragte Lana nach einer kurzen Pause.

Darüber brauchte ich nicht nachzudenken ... „Ja."

„Dann geh verdammt nochmal zu ihm! Oder warte bis er kommt, schick ihn aber nicht wieder fort!"

„Du hast Recht ... Aber so einfach wie du das darstellst ist das alles nicht."


Nach weiteren dreißig Minuten wurden wir von Chris gestört, der nun endlich wieder etwas Aufmerksamkeit von seiner Freundin haben wollte und wir verschoben unser Gespräch auf den morgigen Tag, während unserer gemeinsamen Pause im Krankenhaus.

Planlos blieb ich auf meinem Sofa sitzen und blickte aus dem Fenster, hinter dem sich der Horizont langsam schwarz färbte. Lana hatte natürlich Recht gehabt... Ich liebte diesen Kerl. Doch ich mochte auch mein altes Leben, ohne diesen ganzen Vampirkram und das Blut ...

Nach einer weiteren Stunde, die ich überlegte und meinen Gedanken nachhing, beschloss ich tatsächlich, zu Vlad's Haus zu fahren und ihn zu besuchen. Den Weg dorthin hatte ich mir gemerkt, als er mich von dort nach Hause gebracht hatte, nachdem er Aidan gebissen hatte. Mit zittrigen Beinen und wild pochendem Herzen, ging ich zur Tiefgarage, um mein Auto zu holen. Der Fledermausanhänger an meinem Schlüsselbund bestärkte mich in meiner Entscheidung und ich fuhr eilig die Straßen entlang.

Eternity [Dracula Untold FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt