Kapitel 04 ~ Doppeldate mal anders

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Die Woche verging ohne weitere Zwischenfälle und auch im Krankenhaus war weitestgehend alles ruhig geblieben. Am Freitag beschloss ich dann, nach meiner Schicht, die um 14 Uhr endete, Dean auf seinem Zimmer zu besuchen, ich hatte es schließlich versprochen. Und auch wenn es Vlad nicht gefallen würde, würde er es rausbekommen, so war ich doch freudig überrascht, auch auf Aidan zu treffen, der ebenfalls gerade auf dem Weg zu seinem Freund war.

„Hey, da bist du ja. Wir hatten schon gedacht du würdest nicht mehr wieder kommen.“ , sagte Aidan, als er mich vor Dean's Zimmertür erkannte. Mit seinen dunkelbraunen Augen musterte er mich genau und sein ehrliches Lächeln entlockte mir ebenfalls eines.

„Ja, ich hatte viel zu tun, tut mir leid. Wie geht es Dean?“ , fragte ich freundlich und legte meine Hand auf die Türklinke. „Dem geht es blendend. Ich bin hier um ihn abzuholen, er wird heute entlassen.“

„Achso, ich dachte er wäre noch ein paar Tage hier stationiert. Dann lass ich euch zwei besser allein.“ , sagte ich und plötzlich war ich froh um diese Ausrede mich nicht mit den beiden zu treffen.

„Kommt gar nicht in Frage. Was hältst du davon, wenn wir nachher etwas trinken gehen? In der Bar vorn bei ST. Pauli, weißt du welche ich meine? Gleich vorne an.“ Aidan sprach mit so viel Freude und Überzeugungskraft, dass ich einfach nicht Nein sagen konnte …

„Ja, die BlueBar, ich weiß. Ist in Ordnung, also um 19 Uhr dort?“

„Es wäre mir eine Freude. Und Dean sicherlich auch.“ , Aidan schmunzelte und ich schenkte ihm ein kurzes Lächeln, bevor ich mich zum Gehen wandte und das Krankenhaus verließ.

Bereits als ich gegen 15 Uhr an meiner Wohnung ankam ärgerte ich mich über die Zusage, mit den beiden etwas zu unternehmen, doch zurückziehen wollte ich diese nun auch nicht mehr. Eilig parkte ich meinen Wagen in der Tiefgarage und lief die letzten Meter zu meiner Wohnung, über die Straße. Wie jedes Mal, wenn ich dort entlang ging, sah ich mich genau um und erwischte mich dabei, wie ich nach Vlad Ausschau hielt, doch seit dem Montag hatte ich ihn nicht mehr gesehen …

Enttäuscht und wütend darüber, das Gefühl der Enttäuschung überhaupt zuzulassen, lief ich die Treppen hinauf.

„Da bist du ja, Mina. Du hast lange gebraucht.“ Um ein Haar wäre ich die Treppe rückwärts wieder hinabgefallen, so sehr erschrak ich. Vor meiner Haustür, wartend und gegen die Wand gelehnt, stand Vlad und sah mich mit einem leicht schiefen Grinsen an. Als er mich ansah strich er sich leicht die Haare zurück und fuhr sich mit der Zunge über seine Lippen.

„Was tust du hier?“ , fragte ich außer Atem und nicht in der Lage etwas anderes zu sagen.

„Ich habe auf dich gewartet. Ist das nicht offensichtlich?“ , fragte er und entblößte beim Lachen seine Zähne.

„Mhm, ja schon. Weshalb wartest du denn auf mich?“ , fragte ich eingeschüchtert. Noch immer gingen mir die gruseligen Träume nicht aus dem Kopf, die mir dieser Mann bescherte.

„Ich wollte dich gern fragen, ob du vielleicht Lust hättest heute Abend mit mir auszugehen.“ , fragte er und seine grünen Augen bohrten sich in meine. Verdammt!!!

„Ich ähm, also … Vlad, es ist so, dass ich … Ich habe heute Abend bereits etwas vor.“ , brachte ich angestrengt heraus, während sein Blick mich löcherte.

„Das kann man absagen.“ , ein siegessicheres Lächeln erschien auf seinen Lippen. Meine Güte, der Kerl war wirklich mehr als arrogant …

„Nein, ich kann das leider nicht für dich absagen. Ich bin schon seit langem mit zwei Freunden verabredet.“ , sagte ich und war unendlich stolz auf die Festigkeit in meiner Stimme. Kaum hatte ich den Satz zu Ende gesprochen, verdunkelten sich die strahlenden Augen des Mannes und seine Hände ballten sich unter den langen Ärmeln seines Pullovers zu Fäusten.

Eternity [Dracula Untold FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt