Ich wusste nicht wie viel Blut nötig war um einen Vampir zu retten. Ich stach fest mit der Glasscherbe zu, bis ich auf etwas hartes stieß. Das musste mein Knochen sein, dachte ich mir und biss mir auf die Unterlippe. Schmerz verspürte ich keinen, nur die Sorge, mein Plan könne nicht funktionieren. So tief wie es ging und mit fahriger Hand, zog ich das Glas durch mein Fleisch und durchtrennte Sehnen und Haut, bis eine etwa zehn Zentimeter große Wunde an meinem Unterarm entlang klaffte. Blut lief in rauen Mengen, heiß und zähflüssig, meinen Arm herab, über die Hand und tropfte schließlich auf die leblosen Lippen Vlads.
Die Glasscherbe hielt ich noch immer fest in der anderen Hand und schnitt mir mit den Kanten in die Haut, als ich mich auf dem Boden abstütze, um mich näher über Vlad zu beugen.
Noch immer zeigte er keinerlei Regung, meine Hoffnung, das mein Plan funktionieren würde, sank und ein betäubend grausamer Schmerz stach durch meinen Arm. Immer mehr meines Blutes floss über meine Finger auf Vlad herab und vermischte sich mit seinem eigenen Blut, welches aus der Wunde am Hals sickerte.
„Vlad." , flüsterte ich mit erstickter Stimme, doch ich hatte keine Kraft um mehr zu sagen. Schwindel überkam mich und ich spürte ganz deutlich, dass ich nicht mehr lange durchhalten würde.
„Vlad." , keuchte ich ein weiteres Mal verzweifelt und ließ schwach meinen Kopf sinken. Meine Knie gaben nach und auch mein Arm konnte mich nicht mehr aufrecht halten. Schlaff sank ich über Vlad zusammen. Mein Atem ging schnell, doch ich hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen. Immer noch rann das Blut über meinen Arm, immer mehr der roten Flüssigkeit verbreitete sich auf dem Teppich und über Vlads Körper.
Meine Augen wurden schwer und ein greller Piepton durchzog meinen Kopf, bis auch dieser verstummte und ich schließlich nicht einmal mehr meine Augen offen halten konnte.
Ich hatte mich selbst umgebracht. Mein Plan ihn zu retten war gescheitert ... Es war eine dumme Idee gewesen. Selbst wenn er aufgewacht wäre ... Wäre ich zu stark verletzt gewesen...
Dunkelheit, Kälte und Schwindel übermannten mich und ein letztes Mal seufzte ich seinen Namen, bevor ich fiel.
Vlad
„Vlad." , hörte ich ihre Stimme in weiter Ferne flüstern. Blut ... Ich roch Blut ...
Mein Körper schmerzte und ich spürte, dass ich ohne menschliches Blut nicht weiter existieren konnte.
„Vlad." , ihre Stimme klang schmerzerfüllt und schwach ... Etwas tropfte in meinen Mund, bevor ich einen warmen Körper auf meinem spürte. Es kostete mich alles an Kraft, den Mund zu schließen und das Blut hinunterzuschlucken.
Kaum gelangte es in meinen Kreislauf, verspürte ich neue Energie und so etwas wie Leben in mir aufkeimen. Ich hatte es geschafft, ich war nicht gestorben. Eine verzweifelte Gier überkam mich. Menschenblut ... Ich hatte so lange keines mehr getrunken ...
Schlagartig öffnete ich die Augen und blickte an die Decke meines Wohnzimmers. Ich wusste wer mir das angetan hatte ... „William" , zischte ich und richtete mich auf, ohne dem auf mir liegenden Körper Beachtung zu schenken, der an mit herabglitt. Meine Hand führte ich zu meinem Hals, da war noch immer eine Wunde, doch sie verheilte bereits. Das Blut tat seine Wirkung.
Ich wollte aufstehen, stieß jedoch erneut gegen den leblosen Körper. Endlich richtete ich meinen Blick auf diesen ...
Auf meinen Beinen zusammengesackt und kaum noch atmend lag Mina. Ich brauchte einen Moment, bis ich begriff, was sie getan hatte, als ich ihren Unterarm sah, aus dem noch immer frisches Blut quoll.
DU LIEST GERADE
Eternity [Dracula Untold FF]
أدب الهواة„Leben für Leben, Zeitalter für Zeitalter ... auf ewig." Diese Geschichte spielt nachdem der Film 'Dracula Untold' endet und ist soetwas wie meine eigene kleine Fortsetzung davon. :) Freue mich, wenn es gefällt. Alle Personen, bis auf Dracula höc...