Kapitel 15 - Chloe

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Gesehen

Ich öffne die Augen und sehe mich um. Bemerke die um mich herum verteilten Scherben. Ein paar Leute in der nähe sind stehen geblieben und sehen zu mir herüber. In einem Haus gegenüber sitzt eine Katze mit grünen Augen am Fenster.

Langsam stehe Ich auf und die Leute um mich herum treten ihren Weg zu ihrem normalen Alltag wieder an.

Eine Kellnerin mit blonden Haaren räumt ohne ein Wort die Scherben weg. Ich stelle den Stuhl wieder hin der auf dem Boden neben mir lag, setze mich und krame in meiner Tasche.

Nachdem ich das Geld auf den Tisch gelegt hatte stand ich auf.
Die Katze am Fenster ist verschwunden.

Ich stehe auf und laufe mit schwachen knien weiter als ich bei einem erneuten flüchtigen Blick bemerke dass jetzt ein Mädchen aus dem Fenster sieht.

Ich bleibe stehen und bemerke dass das Mädchen mit langen rotbraunen Haaren zu mir sieht. Sie dreht sich kurz um und ein Junge tritt an das Fenster. Er hat dunkle ungeordnete Haare und sieht mich ebenfalls an.

Wir sehen uns an. Stehen einfach da. Die Leute um mich herum hetzen an mir vorbei. Und ich sehe nur hoch zu dem Fenster in dem zwei Leute stehen, wie auf einem Schiff. In Sicherheit vor diesem Meer aus Verwirrung und Zeitmangel. Geschützt vor den Wellen der Perversion dieser Welt.

Auf einmal verschwindet das Mädchen. Und ich reiße mich aus meiner starre.
Wenige Minuten später steht sie vor der Tür ungefähr 100 Meter vor mir. Und winkt mich zu sich.

Ich laufe bis ich vor ihr stehe. Sie sieht mich zögerlich an. Ihre langen Haare sind zerzaust, aber ihre grünen Augen ziehen mich wie magisch an.

,, Willst du mit rauf kommen? Ich hab dich gesehen und dachte...du hast vielleicht Lust ein paar Leute kennen zulernen die so sind wie du..."

Sie sieht mich erwartungsvoll an. Aber dass sie vor mir steht kommt mir wie ein Traum vor. Das Gefühl der Einsamkeit, das erdrückende Gefühl ganz allein auf dieser Welt zu sein bricht von meinen Schultern und zerschellt um meine Füßen.

Das beißende Gefühl von aufsteigenden Tränen sticht mir in die Augen. In dem Moment als meine Lieder zufallen und die Tränen dadurch über meine Wangen fließen überwältigt der Drang das fremde Mädchen, das alles über mich weiß in die Arme zu schließen.

Ihre Haare kitzeln meine Nase. Ihre Arme umschließen mich und ihre Hände streicheln über meinen Kopf.
Als die erdrückenden Wolken aufreißen und die Sonne die jenigen belohnt, die es wert sind.

dead trees - white sheetsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt