Verganheit mit Albträumen gemischt

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Am nächsten Morgen wachte ich alleine auf.

Wahrscheinlich hatte mein Bruder wieder irgendetwas mit Peter zu besprechen. Langsam zwang ich mich aus dem Bett und streckte mich ausgiebig. Danach ging ich nach draußen.

Ein Teil der verlorenen Jungs saßen am Feuer.

Andere kamen von der Jagd wieder. An einem Baum gelehnt saß Henry und unterhielt sich mit irgendeinem verlorenen Jungen, den ich nicht kannte.

Ich ging derweil etwas im Wald spazieren und dachte über alles nach. Wie wohl Emma und Co. Reagieren werden, wenn sie wissen das ich mit Peter zusammen bin und mein Bruder seine rechte Hand ist? Hoffentlich rasten sie nicht aus, doch was ist wenn es zu einem Kampf kommt.

Zu wem werde ich stehen?

Zu meinem Bruder?

Meiner Familie?

Oder den Leuten die mich aufgezogen haben?

Die mich belügt haben?

Ich atmete einmal tief aus und ließ mich an einem Felsen nieder.

Ich schloss die Augen und genoss die warmen Sonnenstrahlen.

Auf was soll ich nur hören? Mein Kopf sagt, dass das was Peter und Felix getan haben und noch tun werden falsch ist. Doch mein Herz sagt, ich soll um meine Familie kämpfen und ich will nicht noch einmal meinen Bruder verlieren, aber auch Peter will ich nicht verlieren.

Vorsichtig wickelte ich meine Bandagen die ich wie Armbänder trug ab. Langsam strich ich meinen Narben am Handgelenk nach. 1 ... 2 ... 3 ... 4 ... 5 ... 6 ... 7 ... ich hörte auf zu zählen, es waren zu viele.

Niemand weiß, dass ich sie habe, außer Henry. Er hat mich einmal dabei erwischt, wo ich wieder einen Albtraum hatte, von dem schlimmsten Tag meines Lebens.

>Ich war noch recht jung, aber für mein Alter schon recht reif.

Es war eigentlich ganz normal, ich war in der Schule und musste aufs Klo. Mary Margret hat gerade mit uns Unterricht auf der Wiese gemacht.

Auf dem Weg zur Toilette, wurde ich plötzlich in einen Seitengang gezogen. ,,Du bist aber eine ziemlich hübsche für dein Alter.", flüsterte eine rauchige Stimme in mein Ohr und fuhr meinen Rücken mit einer Hand runter. Mit der anderen hielt er meinen Mund zu.

So nahm das ganze seinen Lauf und ich war zu schwach, ich konnte nichts dagegen tun. Henry hatte sich Sorgen gemacht, wo ich bleibe und fand mich schließlich zusammengekauert in einer Ecke sitzen.

Der Typ der mir das angetan hatte wurde noch von unserem alten Sheriff gefasst, man wusste nicht was mit ihm geschehen war, doch Henry hat er herausgefunden. Er musste über die Stadtgrenze.<

Seit diesem Tag plagte mich ein und der selbe Albtraum.

Manchmal kam mein Bruder drin vor, wie er meinte er hasst mich, dann ist er gegangen und dieser widerliche Mann kam. Seitdem habe ich mich geritzt und Henry hat mir geholfen davon weg zu kommen, aber trotzdem bleibt der Drang danach und ich tue es.

Würde mein Bruder dies sehen, würde er sich Vorwürfe machen oder mich einfach nur enttäuscht ansehen und Enttäuschung ist schlimmer als jeder Hass. Ich wickelte vorsichtig meine Bandagen wieder drum und stand auf.

Ich strich meine Tränen weg, die mir während des Zählens kamen.

Ich ging weiter zum Strand und ließ meine Füße im Wasser nieder.

Es war leicht kühl und die Oberfläche schimmerte, man konnte jeden noch so kleinen Fisch sehen. Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel. Über mir flogen ein paar Vögel. Es war leichter Wellengang, meine Füße sanken im Sand ein.

,,Hey, Rose! Was machst du hier? Wie haben dich überall gesucht!", meldete sich die Stimme meines Bruders hinter mir.

Ich schwieg und sah weiter aufs Meer hinaus. Er trat näher und stellte sich neben mich. Vorsichtig legte er seinen Arm um mich. Mein Kopf ruhte an seiner Schulter. ,,Ich vermisse Mutter...", flüsterte ich und senkte meinen Kopf. ,,Ich auch", flüsterte er zurück. Eine Weile standen wir dort noch, bis wir uns auf den Weg machten zurück zum Lager. Dort erwartete uns schon ein total besorgter Peter, der mich sofort in seine Arme schloss und mich stürmisch küsste. ,,Bitte geh nicht noch einmal alleine weg, Emma und der Dunkle laufen hier frei herum und ich habe Angst das die etwas zustoßen könnte oder ich dich verliere. Der Wald ist gefährlich!", sagte er eindringlich und sah mir in die Augen. Ich nickte und küsste ihn.

Er nahm meine Hand und zog mich zu einem Baumstamm wo wir uns hinsetzten und die verlorenen Jungs betrachteten, die gerade ein Wettklettern veranstalteten. ,,Ich muss nochmal kurz weg mit Felix.", flüsterte Peter mir ins Ohr und ging. Ich sah ihm hinterher.

Devin setzte sich neben mich. ,,Also ist Felix dein Bruder?" Ich nickte zur Bestätigung und sah ihn an. ,,Und was läuft da zwischen dir und Pan?" ,,Ähm... Naja", ich wusste nicht wirklich was ich sagen sollte, aber anscheinend wusste Devin Bescheid, da er ein breites Grinsen im Gesicht hatte. Ich wurde schlagartig rot und sah auf den Boden.

Dann fing er an zu lachen. Ich sah ihn empört an, musste aber ebenfalls sofort los lachen.

,,Hey was ist so lustig?", fragte uns Henry, der gerade zu uns kam.

,,Ach nicht so wichtig", lachte ich und klopfte neben mich.

Er setzte sich, Devin stand grimmig auf und verabschiedete sich kurz.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwas hat er gegen Henry.

,,Also, wo warst du heute morgen? Pan und Felix haben wie verrückte das Lager abgesucht.", beantwortete er meine unausgesprochene Frage.

,,Ähm, ich war ein bisschen spazieren und am Strand ... habe halt nen bisschen nachgedacht.", nuschelte ich in meinen nicht vorhandenen Schal. Er sah mich prüfend an. Ich schüttelte schnell den Kopf.

,,Nein, ich habe es nicht getan!" Er sah mich weiterhin prüfend an.

Er war tatsächlich der einzige der wusste, das ich mich ritze und warum. Schließlich nickte er. ,,Ich habe nur Angst, das du es noch einmal viel zu tief machst und dir keiner mehr helfen kann."

Geschlagen nickte ich.

Einmal war es fast soweit, ich wollte Erlösung, doch Henry fand mich und brachte mich mit Regina und Emma ins Krankenhaus.

Ich hatte plötzlich eine gute Idee. ,,Na komm, lass uns schwimmen, das haben wir so lange nicht mehr getan. Dann kommen wir auch auf andere Gedanken!", schlug ich begeistert vor. Er nickte ebenfalls begeistert und so machten wir uns auf den Weg zu einem geeigneten Platz.

Hätten wir nur gewusst, das diese Idee schlecht war.


Rose //Peter Pan FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt