- Nach einer Woche -
Ich legte meinen Sohn in sein Maxi-Cosi, Berk nahm unsere Taschen und zu dritt gingen wir zu unserem Auto und ich schnallte Melih hinten an und dann checkte ich noch mal ob wir wirklich alles hatten . Heute geht es zurück zu meinen Eltern . Mal gucken wie sie zu mir sein werden und wie sie mich aufnehmen werden !Ich : wir haben alles ne ?
Berk : so lang wir die Tasche von Melih haben schon haha ohne die geht nichts !
Ich ( lachend ) : oh ja das stimmt .
Ich setzte mich nach hinten und Berk fuhr dann auch los . Die ganze Zeit überlegte und plante ich was ich später alles sagen werde , wenn ich vor meinen Eltern stehe und sie von mir die Wahrheit verlangen und erwarten . Ich schwanke noch sehr zwischen zwei Gedanken ! Soll ich meinen Eltern die ganze Wahrheit erzählen und das Risiko eingehen oder soll ich sie weiterhin mit einer Lüge leben lassen ?- angekommen -
Die Gegend holte in mir meine Vergangenheit auf und mir wurde schlagartig schlecht . Sofort guckte ich zu meinem Sohn und schon ging es mir besser . Jetzt oder nie . Berk nahm Melih und ich stieg auch aus uns sah mir mein altes zu Hause an und musste eindeutig mit den Tränen kämpfen . Ich fühlte mich sehr ekelhaft für das was ich getan hatte .
Berk : bist du bereit ?
Ich : ich will zurück .
Berk : zu spät Schatz !
Genau als wir klingeln wollten wurde die Tür unerwartet geöffnet und meine Schwester stand erschrocken und fix und fertig mit den Gedanken bei uns . Als sie realisierte das wir es waren nahm sie mich schreiend und weinend in die Arme . Ihr Aussehen machte mir Angst . Ist was passiert wovon ich noch nichts weiß ?
Nazli : du bist endlich da kommt rein .
Sie begrüßte Berk und bat uns in mein altes zu Hause und ich war hier so was von fremd .
Im Wohnzimmer saß meine Mutter wie gewohnt auf ihrem Sessel und als ich meinen Vater so sah traf mich der Schlag . Er saß im Rollstuhl . Beide sahen raus in den Garten und waren deshalb mit dem Rücken zu uns gedreht . Sofort fing ich an zu weinen , denn ich fühlte mich für alles schuldig . Als ob Melih mein weinen spürte fing er auch an zu weinen und bekam somit die Aufmerksamkeit meiner Eltern und sie wandten sich zu uns und als sie mich mit Berk und Melih sahen wussten sie nicht ob sie sich freuen sollten oder ob sie streng und kaltherzig sein sollten . Man konnte ihnen den Schmerz und die Enttäuschung in den Augen an sehen .
Ich konnte mich nicht länger von meinen Eltern fern halten und rannte zu ihnen und fiel als aller erst in die Arme meines Vaters . Ich spürte nichts mehr von früher ! Alles was ich früher bei der Umarmung fühlte und spürte war nicht mehr da . Er hatte nicht mal seine Arme um mich gelegt . Er war wie erstarrt .Ich : verzeih mir Baba ! Es tut mir leid dir so was angetan zu haben , aber ich konnte nicht anders ! Bitte Baba verzeih mir ! Ich wollte viel früher kommen , aber dein Enkelkind hat es mir nicht erlaubt und wollte raus ! Baba bitte !
Es kam einfach nichts von ihm . Er sah weg und wollte mich nicht sehen . Ich ging rüber zu meiner Mutter und umarmte sie . Sie umarmte zwar zurück , aber man spürte ihre Wunden in der Seele . Sie waren noch offen und noch nicht verheilt . Alles wegen mir !
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