13.
Ich musste eine Entscheidung treffen – immer noch. Die Französin vor mir schien wohl eine Antwort zu erwarten, doch meine Gedanken rasten in meinem Kopf umher und ich konnte keine klaren Gedanken mehr fassen. Sollte ich kämpfen?
Die Entscheidung wurde vorerst hinaus geschoben, als sich die Türe öffnete und Cece gefolgt von Amy, Julia und Jojo den Raum betrat. Alle vier sahen ziemlich mitgenommen aus. Als Cece die Französin erblickte, wurde ihr sonst so liebliches Gesicht grimmig und sie sagte nur leise: „Raus!"
Meine mutmaßliche Konkurrentin erblasste, warf mir noch einen letzten hasserfüllten Blick zu und verschwand anschließend mit schwingenden Hüften aus dem Raum.
Kaum war die Türe hinter ihr zu gefallen, wurde ich von der besorgten Meute umringt.
„Was ist passiert?"
„Weshalb bist du gleich zwei mal in Ohnmacht gefallen?"
„Hat die William etwas angetan?!"
„Ich schwöre bei Gott-"
Ich unterbrach sie mit einer Handbewegung: „Alle der Reihe nach bitte!"
„Hat dir William etwas angetan?"
„Äh", stammelte ich und versuchte möglichst eine ausweichende Antwort zu finden. Doch mein Zögern sagte genug. Erschrocken sogen die vier die Luft ein und warfen sich bedeutungsschwangere Blicke zu.
„Ich fasse es nicht. Dass er ein Arschloch ist, ist allgemein bekannt, aber ich hätte nie gedacht, dass er zu so etwas fähig ist.", rief Jojo sauer und runzelte wütend die Stirn.
„Wir müssen etwas dagegen machen, Ladies!", rief Julia und streichelte ihren Babybauch.
Wir alle nickten zustimmend, bis ich das Offensichtliche aussprach: „Aber wie?"
Niemand wusste daraufhin eine Antwort, weshalb wir die nächste Stunde die Köpfe grübelnd zusammen steckten und an einer Lösung für das Problem zu suchen. Wir hatten am Ende einige Ideen zusammen, doch mussten sie der Reihe nach wieder verwerfen, wie zum Beispiel „Wir erscheinen ihm im Schlaf und jagen ihm einen Schrecken ein, indem wir sagen, wir kämen von einem anderen Planeten und wenn er Cathy nicht besser behandelt, dann verschleppen wir ihn."
Aber wie sollten wir nun einen Plan finden, der sowohl gut als auch realistisch war und in Folge dessen William mich weder bedrohte noch versuchte mich durch andere, wie die Französin zu ersetzten. Es schien ausweglos. Mein Herz hatte sich bei dem Gedanken an Hoffnung erwärmt, aber nun hatte ich eben diese wieder aufgegeben. Es war furchtbar dumm gewesen, zu denken, dass ich es schaffen würde, William abzuwehren und einfach nur ein normales Leben zu führen.
Wenn ich irgendetwas an der aktuellen Situation hätte ändern können, hätte ich es sofort getan. Aber es war hoffnungslos. Mein Leben war verwirkt. Ich hatte keine Chancen, keinerlei Möglichkeiten diesem Albtraum zu entkommen. Vielleicht denkst du jetzt, dass ich überreagiere, aber ich kann nicht aufhören, mich zu fragen, wie weit William noch gegangen wäre?
Als ich an den Druck seiner Hände an meinem Hals dachte, fing mein Herz an lauter zu pochen und ich konnte nicht atmen. Schnell verdrängte ich den Gedanken an diese schmerzhafte Erfahrungen wieder und versuchte an etwas Schönes zu denken. Kennst du das, wenn du krampfhaft versuchst nicht an eine bestimmte Sache zu denken, dass du dann genau an diese Sache die ganze Zeit denken musst?
Genau das passierte mir gerade mit dem Fast-Erwürgt-Worden von William. Doch dieses Mal half mir Cece indem sie mich feste in den Arm nahm und stetigen Druck ausübte. Mir liefen die Tränen übers Gesicht, ich geriet total in Panik und alles holte mich wieder ein. Ich strampelte und versuchte krampfhaft mich aus ihrer Umklammerung zu lösen, aber sie war zu stark. Trotzdem versuchte ich immer weiter Cece los zu werden.
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Cat & Will
Science FictionIm Jahre 2124, 18 Jahre nach dem 3. Weltkrieg heiratet die 18 jährige Catherine den Playboy und absoluten Macho William. Sie verstehen sich am Anfang gar nicht, doch dann kommen sie sich näher und finden eine mysteriöse DVD, und eine Reise beginnt...