Kapitel 5

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5.

"Waaaaaaaaas?!", schrie ich. "E-E-Ein Diamant??" Will sah' mich schockiert an. Anscheinend hatte er nicht gedacht, dass ich gleich anfangen würde zu schreien. Dann verengten sich seine Augen, und er sah mich an, als wäre ich ein Außerirdischer. Dann: "Nein!" Erleichtert wollte ich schon aufatmen, da fuhr er fort: "Was dachtest du denn? Du bist ab sofort meine Verlobte! Da ist es dir nicht gestattet wie ein Bauernkind 'rumzurennen!" Er sah' mich mit einer Mischung aus Ekel und Arroganz an. Gerade wollte ich wütend etwas erwidern, als...

... meine Zimmertüre urplötzlich aufgestoßen wurde, und Jacqueline, Michael und meine Mum hereinstürmten.

"Ist etwas passiert?", rief meine Mutter besorgt und rannte zu mir. Dann untersuchte sie meine Arme, trotz meiner Proteste. "Tut das hier weh?", fragte sie mit Panik in der Stimme und drückte meinen Punkt an meinem Arm. "Au! Ja, Mama! Das sind doch auch genau auf meinem Muskel! Und, hör auf mich zu untersuchen! - Es ist alles in Ordnung! Alles Okay! Ich war nur überrascht, weil William gesagt hat, dass bei meinem Ring-"

"Dein Ring?!", unterbrach sie mich und starrte mich mit großen Augen an. Ja, Mama, wenn du mich dauernd unterbrichst, dann wird das nie was! Ich verdrehte die Auge.

"Ja, Schau, Hier!", ich hielt ihr die Schachtel mit dem Ring unter die Nase. Sofort nahm sie sie mir ehrfurchtsvoll aus der Hand, und besah' sich den Ring zusammen mit Jacqueline, die nun auch herangewuselt war. "Oh, Will! Der ist ja WunderWunderWunderschön!", seufzte Jacqueline.

"Oh, Will! Steck' ihn deiner Cathy an!", seufzte meine Mum verträumt, und schlug die Hände - begeistert von der eigenen Idee - vors Gesicht.

"Oh, Jaaaa!", stimmte Jacqueline mit ein.

"Ähm, Ich weiß nicht...", fing ich an, doch als ich sah' dass Will zu mir herüber kam, hielt ich den Mund. Er nahm die Ringschachtel aus der Hand meiner Mutter und nahm meine linke Hand. Dann sah er mir in die Augen. Sein Blick bohrte sich in meinen. Seine Augen waren so wunderschön. Sie waren grün, mit kleinen, hellen, brauen Punkten um die Iris. Sie erinnerten mich an einen dunklen Wald, mit hellen Bäumen. Ich hatte das Gefühl, dass er mir direkt in meine Seele sehen konnte. Und ich ihm. Ich versank in seinem Blick. Doch kurz bevor ich einen endgültigen Blick in seine Seele werfen konnte, kam ich an eine Mauer. Eine Mentale Mauer! Will runzelte die Stirn und der Zauber war gebrochen. Schnell holte er den Ring aus der Schachtel und steckte ihn mir an den Finger.

Er fühlte sich kühl an meinem Finger an. Doch gleichzeitig war er auch wunderbar weich. Als ich die Hand vorsichtig ausstreckte, um ihn meiner Mutter zu zeigen, fühlte ich sein Gewicht. Er war schwerer als erwartet, aber kein Wunder, wenn es doch DIAMANTEN waren, die dort so wunderschön um diesen blauen Saphir (?) angeordnet waren.

Meine Mom nahm meine Hand vorsichtig auf ihre, als könnte sie bei der kleinsten Berührung zerbrechen und in tausende Teile Zerspringen. Also wirklich! Meine Hand doch nicht, Mom!

Jetzt bewegten sich alle zurück ins Wohnzimmer. Dort tranken abgesehen von mir alle einen Kaffee. Ich mochte keinen Kaffee, und außerdem war es für Frauen nicht erlaubt welchen zu trinken, außer es der Ehemann erklärt sich damit einverstanden.

Nach zwei Stunden verabschiedeten sich die drei, und schlossen die Türe hinter sich. Aber davor sagte Jacqueline noch: "Will erwartet deinen Brief dann in spätestens drei Tagen!" Ich hatte verhalten genickt, und etwas davon gemurmelt, dass ich ihn gleich schreiben werde.

Und, ich hatte keine Ahnung gehabt, wovon sie da eigentlich redete. Doch jetzt stellte ich meine Mutter zur Rede:

"Mom, was für einen Brief meinte Jacqueline?"

Erschöpft antwortete diese: "Ja, weißt du, Will und du, ihr kennt euch ja noch nicht so gut, und ... da haben wir beschlossen, dass ihr euch einen Brief schreiben sollt, in dem euer Steckbrief steht. Also, Wir hielten das für die beste Möglichkeit.", schloss sie lahm.

"Gut!", sagte ich und seufzte. "Dann werde ich ihn gleich mal schreiben!"

Ich ging zurück in mein Zimmer, und nahm mir ein Blatt Papier, und meinen Füller. Dann setzte ich mich an den Couchtisch und fragte mich, wie ich anfangen sollte. Dann fiel mir etwas ein, und ich schrieb es in meiner schönsten Kritzelei auf das Blatt. Während ich den Brief inklusive Steckbrief schrieb, kaute ich immer mal wieder die Spitze meines Füllers an. Zum Schluss besah' ich mir stolz meinen Brief. Dort stand:

28. Dezember 2124

Hey Will,

Hier ist mein Steckbrief:

Name: Finigan

Vorname: Catherine Marie

Geburtstag: 28. Dezember 2106

Lieblingsfarbe: Grün, Schwarz, Weiß und sehr dunkles Braun

Lieblingsblume: Sonnenblume, Veilchen und Rosen

Lieblingstier: Fuchs, Tiger und Reh

Lieblingsessen: Pasta und Lasagne

Lieblingsgetränk: Heiße Schokolade und Multivitaminsaft

Sonnenauf- oder Sonnenuntergang: Sonnenaufgang

Hast du schon mal jemanden betrogen: Nein

Persönliche Ziele: Glücklich sein

Einschlafposition: Auf dem Bauch oder Seitwärts

Liebe Grüße

Cathy

Jap, das kann man so losschicken!, dachte ich, und frankierte einen Briefumschlag.

Cat & WillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt