Überraschungsbesuch

66 14 2
                                    

Als Daisy in die Einfahrt einbog, hatte sich das Chaos in ihrem Kopf noch nicht gelegt. Sie hatte ihre Vorsätze gefasst, aber dennoch fühlte sie sich, als tobe in ihr ein gigantischer Hurrican, der alles durcheinander brachte, was sie ausmachte. In ihrem Magen tanzten Schmetterlinge, gleichzeitig fühlt er sich aber auch an, als hätte sie einen großen Stein verschluckt. Alles war gleichzitig schwer und leicht.

Sie parkte den Wagen und betrachtete sich selbst im Rückspiegel. Fast meinte sie, das eben geschehene hätte sie so geprägt, dass man es ihr ansehen konnte. Aber dann blinzelte sie einmal und alles was sie jetzt sah, waren ein paar müde Augen, eine leichte Rötung der Wangen, so als hätte sie Fieber und die Reste von verlaufener Maskara.

Sie hastete zur Haustür und wollte gerade aufschließen, als die Tür plötzlich von innen geöffnet wurde. Daisy stand auf einmal Maggy gegenüber. Davids Mutter guckte mehr als entsetzte.

"Liebes, wie siehst du denn aus? Du bist ja völlig durchnässt!"

Resolut packte Maggy ihre Schwiergertochter am Arm und zog sie ins Haus. Dann nahm sie Daisy ihren Mantel und die Tasche ab und trieb sie vor sich her zum Badezimmer. Währenddessen überschüttete sie Daisy mit einem wahren Fragenschwall.

"Was ist nur passiert? Wieso bist du so nass? Warst du einkaufen? Warum hast du denn nicht versucht, dich ins trockene zu retten? Wie lange warst du draußen? Du weißt schon, dass du dir eine dicke Erkältung holen kannst? Hattest du keinen Schirm dabei?"

Daisy war so überrumpelt, dass sie wedr auf all diese Fragen antworten noch irgendwelche Widerworte geben konnte, als Maggy ihr mit einem Handtuch die Haare trocken rubbelte und ihr dann sofort ein Bad einließ.

"Maggy was machst du hier?", murmelte Daisy, nachdem ihre Schwiegermutter einen Moment von ihr abließ, um Badezusätze in die Wann zu schütten. Der ganze Raum wurde von einem strengen Eukalyptusgeruch erfüllt.

"Liebes, David hat mich angrufen und mir erzähl, dass bei euch eingebrochen wurde, dass er sich selbst aus dem Krankenhaus entlassen hat und ja, auch dass ihr Beide euch ziemlich gestritten habt. Und da dacht ich, es wäre eine gute Idee, wenn ich euch allen eine Weile unter die Arme greife, nachem ihr so fertig mit den Nerven seid."

Sie drehte den Hahn zu und legte ein großes, flauschiges Handtuch auf den Rand der Wanne.

"Wenigstens für ein paar Tage!", fügte sie hinzu.

"Und jetzt lasse ich dich alleine und du kommst mal ein bisschen zur Ruhe und wärmst dich auf. Wenn du fertig mit baden bist, steht das Essen auch schon auf dem Tisch. Ich mache Hühnersuppe. Danach sieht die Wlt schon wieder ganz anders aus!"

Als Daisy sich langsam in die warme Badewanne sinken ließ, hätte sie Maggys Worten fast geglaubt. Die prickelnde Wärm war nach der kalten Dusche von eben tatsächlich eine Wohltat. Und die Aussicht auf einen Teller heißer, würziger Hühnersuppe war verlockend. Gleichzeitig klang das alles so normal, so nach familie, dass sie Maggy glauben wollte. Sie wollte, dass durch ihren Besuch alles wieder gut würde. Sie wollte, dass Maggy für eine Weile das Zepter in die Hand nahm und sie und David wieder zur Vernunft brachte. Aber gleichzeitig nagte der Zweifel an ihr. Und wenn sie mit ihren Fingerspitzen ihre Lippen berührte, konnte sie Bens Kuss immer noch spüren. Sie schloss die Augen, tauchte fast bis zur Nasenspitze unter Wasser und ließ in ihrem Kopf Revue passieren, was sich eben auf dem Parkplatz abgespielt hatte.


_____________________________________________________________________________________


Hallöchen :)

Ich wollte mich nochmal ganz herzlich für eure Treue bedanken. Bald sind es 300 Reads und ich bin wirklich hin und weg wegen euren positiven Kommentaren und euren Votes. Ihr seid der Hammer!

Im Moment ist meine Zeit aber so knapp, dass ich kaum zum schreibn komme. Deswegen wollte ich fragen, ob ihr lieber regelmäßige updates mit kurzen Kapiteln, oder unregelmäßige Updates mit längeren Kapiteln haben wollt?



Nur ein WortWo Geschichten leben. Entdecke jetzt