Ich saß auf Nialls Schoß und bewegte für ihn die Schachfiguren. "Hm...schieb mal den Turm zwei Felder vor." murmelte Niall und ich tat wie mir befohlen. Marco überlegte lange, bis er schließlich breit grinste und rief: "Ha! Schach!"
Niall zerbrach sich fast den Kopf, wie er aus der Zwickmühle herauskommen kann, aber dann bekam er eine Nachricht und holte sein neues Handy heraus. Niall öffnete die Nachricht und ich stellte das Pferd vor den König, wobei ich einen irritierten Blick von Marco erntete.
Niall lachte bitter auf. "Das ist nicht ihr Ernst!" Das kann nicht ihr Ernst sein!" sagte er fassungslos. "Was ist los?" fragte ich. "Harry und Mary werden heiraten."
Ich zuckte mit den Schultern. "Naja, es kommt etwas überraschend, aber sie sind jetzt achon lange zusammen und werden bald Eltern, also ist es doch nichts ungewöhnliches." Nur wird es eine Weile dauern, bis sie wieder ihre normale Kleidergröße hatte.
Er schügtelte den Kopf. "Nein, ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Der Termin steht schon fest. Sie heiraten in zehn Tagen." "Was? In zehn Tagen? Wie wollen die es in nicht mal zwei Wochen schaffen, alles zu organisieren?"
"Keine Ahnung. Ich bin schon gespannt." Er räusperte sich. "Also, wo waren wir? Welchen Zig hast du gemacht?" "Das Pferd." Marco und Niall sahen mich verwundert an. "Das Pferd?" Er zeigte auf die Figur und ich nickte stolz. Marco lachte.
"Hast du etwa zwei Sprünge gemacht?" "Ja, wieso darf man das nicht?" Marco lachte noch lauter. "Nein, das darf man eigentlich nicht." schmunzelte Niall und stellte die Figur zurück.
"Ja, tut mir leid. Ich habe keine Ahnung von Schach." rechtfertigte ich mich. "Haben wir gar nicht gemerkt." meinte Marco ironisch und Niall grinste. "Wir hätten sowieso verloren. Außerdem bin ich auch eine Niete bei Schach."
"Dafür bist du aber der erste in diesem Haus, mit dem die Partie nicht langweilig war."
Stundenlang warf ich mich hin und her. Mal war mir zu heiß, mal war mir zu kalt, dann war es mir zu unbequemen und dann lag das Kissen falsch. Und wenn ich mich umdrehte, ging alles von vorne los. Genervt sah ich auf die Uhr. Halb eins.
Noch eine Nacht ohne Schlaf konnte ich echt nicht gebrauchen. Also schlich ich mich aus meinem Zimmer rüber zum Gästezimmer. Auch wenn ich nicht schlafen konnte, würde ich dann wenigstens die Nacht in der Nähe von meinem Baby verbringen.
Niall schlief schon und ich wollte ihn nicht wecken. Wenigstens hatte er eine ruhige Nacht. Vorsichtig hob ich die Decke an der Seite an und legte mich zu ihm.
Abgesehen davon, dass sich seine Brust regelmäßig auf und ab bewegte, lag er starr neben mir. Ich legte meine Hand auf seine Brust und schloss meine Augen. Erst jetzt merkte ich, wie müde ich eigentlich war.
Doch bevor ich tatsächlich einschlief, merkte ich, wie wie Niall seinen Arm um mich legte. Sofort sah ich zu ihm, aber er hatte seine Augen noch immer geschlossen. War das vielleicht nur unterbewusst?
Sein Atem stockte kurz und er küsste mein Haar. Ich lächelte. "Ich liebe dich Baby." flüsterte ich und küsste seine Brust. "Gute Nacht, Süße." flüsterte er zurück und verzog den Mund zu einem Lächeln. Ich schloss wieder meine Augen und schlief nach wenigen Minuten ein.
