02. Einmal volltanken, bitte

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„Pass auf mit dem dreckigen Besen, Cido! Du verteilst mir den Dreck von draußen überall auf dem Fußboden!“

„Darf ich dich darauf aufmerksam machen, dass der Fußboden aus nichts anderem als festgestampftem Dreck besteht?“

„Hier geht es ums Prinzip!“

Seufzend ging der junge Mann mit dem Besen an seiner Schwester vorbei und schob den Vorhang beiseite, der den Rest des Hauses von dem glühend heißen Hochofen mit Plexiglasdach trennte, den sie Küche nannten.

„Was gibt’s heute zu Essen, Mutter?“

„Gebratene Wüstenlarven, wie jeden Tag, Cido.“

„Vielleicht solltest du mal probieren sie ein wenig zu würzen.“

„Womit?“

„Was weiß ich? Vielleicht mit Sand.“

Seine Mutter zog eine Grimasse. „Ich verstehe beim besten Willen nicht, wie du das Wort Sand noch hören kannst, nachdem du den halben Tag dort draußen Sisyphusarbeit gegen den Sandsturm leistest. Eeea hat absolut recht. Die Dereen-Company hat Klnk schon vor 10 Jahren verlassen, seit die Ölquellen versiegt sind. Aber du fegst immer noch den Hof.“

„Und ich werde immer noch dafür bezahlt.“

„Und es gibt hier ja ein so überaus reichliches Warenangebot für dein angespartes Vermögen, da es auf Klnk ja nicht einmal einen Markt gibt..“

Eeea nickte. „Du solltest besser zusammen mit mir auf Larvenjagd gehen,“ meinte sie. „Dann hätten wir mehr zu Essen.“

Cido verschränkte trotzig die Arme. „Ich fege. Wer weiß, vielleicht kommen wir ja eines Tages von hier weg, dann brauche ich meine Ersparnisse um mir ein Raumschiff zu kaufen.“

Seine Mutter seufzte tief. „Träum ruhig weiter. In 5 Minuten ist das Essen fertig.“

(<>..<>)

„Gelrijoe dcxpsä äpöoeriä cxjkßsd dkjfoidr ,ldroi doe jllllllllllllllf?“

Enerviert wedelte Nhol mit beiden Händen vor dem Gesicht des Aliens herum. „Nein, ich möchte keinen gebratenen Elefantenrüssel am Stiel. Seh’ ich so aus? Ich möchte nur etwas Treibstsoff! T-R-E-I-B-S-T-O-F-F! Für mein Raumschiff, die Turtelnde Taube!”

„Asvüpodi ädöflsdo kfiem, xölxööoäd lööööffzggg?“

„Oh verdammt! Dann eben noch einmal.“

Nhol trat neben das Ding, das wie die Zapfsäule aussah und deutete auf den Schlauch. Er machte fließende Bewegungen mit den Händen, ging zurück zu seinem Raumschiff und öffnete den Tankdeckel.

„Na?“, fragte er und hob auffordernd eine Augenbraue.

Als Antwort darauf ging ein Wabbeln durch den Alien. Er hatte keine Schultern in seinen Tentakeln, aber Nhol glaubte das Äquivalent eines Schulterzuckens zu erkennen. „Aevüodiu üdpiofvuü ierü kdjfük?“ fragte er.

Nhol stampfte mit dem Fuß auf. „Ihr seid hoffnungslos! Hier!“

Er drückte dem Geschöpf hinter dem Tresen ein Bündel Geldscheine in ein Tentakel. Plötzlich schien es zu verstehen.

„Guuuuu! Qöflkajse öäfsdpfsädk kdjfüiejrkerk dmm dk!“

„Ja, genau. Wenigstens eine Sprache ist intergalaktisch!“

Wenig später war der Tank randvoll. Nhol ging zum Fahrer des Schwertransporters, auf dem sein Raumschiff stand, reichte ihm einen Zettel mit der Adresse des Raumhafens und kletterte in seine Turtelnde Taube.

Noch einige Zeit nachdem Nhol mit seinem Raumschiff in den Wolken verschwunden war stand das vieltentaklige Geschöpf verdattert herum, hielt mit zehn Tentakeln das Bündel Geldscheine fest und kratzte sich mit den restlichen zweiundzwanzig an verschieden großen Köpfen. Als sich eine Tür öffnete und ein anderer Alien eintrat, drehte es sich um.

[„Kannst du dir einen Grund vorstellen, warum mir jemand 46 294 Credits dafür bezahlen sollte, dass ich seinen Raumschifftank mit hochgiftigem Klärschlamm aus der Ritzga Chemie-Fabrik fülle?“]

Der andere Alien nahm gleich dreißig Tentakel um sich nachdenklich an den Köpfen zu kratzen.

[„Nein.“]

[„Ich auch nicht. Na ja, was soll’s solange ich Geld daran verdient habe.“]

(<>..<>)

Kopfschüttelnd ging Mardock von Schneckenkäfig zu Schneckenkäfig und ließ in jeden eine genau bestimmte Menge des speziell gemischten Futters fallen. Jetzt hatte der Professor schon seit über 6 Stunden den Forschungstrakt nicht mehr verlassen. Und das seltsamste an der Sache war, dass er sich in den Räumen der Geologiefakultät aufhielt – als Astrobiologe. Wirklich seltsam. Gab es vielleicht eine neue Art von Asteroidenschnecke, die sich von Steinen ernährte?

(<>..<>)

Professor Utani betrat den Raum, in dem Halsur über ein Mikroskop gebeugt stand. Erstaunt hob er die Augenbrauen und schlenderte dann zu seinem Kollegen hinüber, ein spöttisches Grinsen auf dem Gesicht.

„Hallo Professor Schneck. Was tun Sie denn hier?“

„Nennen Sie mich gefälligst nicht so!“, knurrte der Angesprochene. „Mein Name ist Halsur.“

„Ich weiß. Aber ich mag es, wenn Sie rot werden vor Wut. Dann sehen Sie genau so aus wie ihre Komische Feöösdidingsbums.“

„Feöösditeovmoen Devoejsdofi!“

„Gesundheit.“

„Ich habe nicht geniest! Das ist der Name der Schneckenart, über die Sie sich belieben lustig zu machen! Und jetzt seien Sie so freundlich und lassen Sie mich in Ruhe. Ich forsche!“

„An einer versteinerten Schnecke?“

„Nein! An einem Kometen.“

Professor Utani kicherte.

„Welch Schande! Sind Sie etwa Ihren Schnecken untreu geworden?“

„Ach, steigen Sie doch aufs Dach und stürzen sich runter! Ich bin viel zu beschäftigt, um mich von Ihnen ärgern zu lassen.“

Professor Utani schlenderte von dannen, immer noch leise kichernd. Er war viel zu amüsiert um zu bemerken, dass draußen vor dem Fenster ein rot glühender Komet vorbeizog.

Halsur sah ihn aus dem Augenwinkel und verdoppelte sein Arbeitstempo.

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Ich hoffe euch hat Kapitel 2 gefallen. Frage: Habt ihr schon einen Lieblingcharacter? :-)

GLG

Robert

U3 - Unternehmen umgedrehtes UniversumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt