04. Gefahren der Feldstudie

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Nhol hämmerte auf den Triebwerkstartknopf ein, während Laserschüsse das Hinterteil seines Raumschiffs zu verkohlen begannen.

„Nun setz’ dich endlich in Bewegung, du verdammtes Ding! Los, mach schon!“

rrrrrrrrRRRRRRRRMMMM!

Ein Geräusch wie das drohende Grollen eines Vulkans ließ die Turtelnde Taube erbeben. Gewaltige Flammen in allen Farben des Regenbogens schossen aus den Triebwerken des Raumschiffs und leckten über den Boden. Das Beben setzte sich fort, und draußen stürzten die beiden Zollbeamten, als der Boden unter den schillernden Flammen aufriss und an einigen Stellen zu schmelzen begann.

Nhol starrte in den Rückspiegel.

„Was beim großen Nuri-System hat mir dieser Idiot von Tankwart da in den Tank geschüttet? I- ich f- fühle mich ja w- wie in einem B- Betonmischer!“

Die Propeller in den Triebwerken begannen sich zu drehen. Schneller und immer schneller. Sie lösten sich aus ihren Halterungen, schossen wie Raketen durch die Luft, genau auf den Fluglotsenturm auf der anderen Seite des Flughafens zu.

(<>..<>)

Der Fluglotse starrte entgeistert auf den abgebrochenen Henkel in seiner Hand, an dem bis eben eine Tasse Kaffee befestigt gewesen war. Dann wanderte sein Blick langsam zu dem in der Wand steckenden Propeller.

„Was“, fragte er seinen Kollegen mit betont ruhiger Stimme, „war das?“

„Es kam von draußen. Schau.“

„Ich hatte meinen Kaffee erst halb ausgetrunken. So ein Unverschämtheit!“

„Halt die Klappe und sieh dir das an.“

Der Feuerball der Explosion erhellte die ganze Stadt. Fensterscheiben zerbrachen. Elektrogeräte explodierten. Wasser fing an zu kochen.

Als das Licht verblasst war, stand die Turtelnde Taube nicht mehr auf dem Raumhafen. Wo sie bis eben gestanden hatte, klaffte nun ein 10 Meter durchmessendes Loch im Beton.

(<>..<>)

Die anderen schien der vor ihrer Haustür gelandete Stein kaum zu interessieren doch Cido war fasziniert von dem Ding aus dem Weltraum. Obwohl er dafür sogar seine Mittagsschicht Fegen verschieben musste, untersuchte er den inzwischen abgekühlten Kometen. Wenn man es sich genau überlegte, war ’untersuchen’ jedoch wohl kaum das richtige Wort. Er hatte sich Hammer und Meißel von seinem Vater geborgt.

Der Stein erwies sich als erstaunlich hart. Erst nachdem Cido ihn drei Stunden lang bearbeitet hatte, zerfiel er in zwei Hälften.

(<>..<>)

Der Gärtner des Kongressgebäudes war gerade dabei, das Herbstlaub zu entsorgen. Er kam sehr gut voran. Nach Jahren des Kehrens hatte ihm die Leitung des Kongresszentrums endlich ein Laubsauggerät zugestanden, und jetzt musste er die ganzen toten Blätter nicht mehr von Hand zusammenkehren.. Sich bückend steckte er das Rohr des Sauggeräts unter einen Busch.

„Aauuuutsch! Lassen sie das gefälligst! Lassen sie meinen Bart looos! Arg!“

Der Gärtner runzelte die Stirn. Er war keine sehr intellektuelle Person, aber einige Dinge wusste er doch.

„Büsche können doch eigentlich nicht sprechen,“ meinte er. „Was ist hier los?“

„Ich bin auch kein Busch!“

Keuchend, die Reste seines Bartes mit beiden Händen fest umklammernd, kroch Professor Halsur unter dem Busch hervor.

Eilig stellte der Gärtner den Laubsauger ab.

„Ach, Sie sind es, Professor Schneck. Was haben Sie unter dem Busch gesucht? Rote Komische Feöösdidingsbums?“

„Feöösditeovmoen Devoejsdofi!“

„Gesundheit.“

„Das... Ach, vergessen Sie’s. Wenn Sie es unbedingt wissen wollen, nein, ich habe nicht nach Schnecken gesucht, sondern nach Steinen. Leider habe ich in den gesamten Parkanlangen bisher nur einen gefunden. Hier.“

Er streckte die Hand aus und hielt dem Gärtner einen kleinen, unregelmäßig geformten Stein unter die Nase.

Das Stirnrunzeln des Mannes vertiefte sich.

„Diesen komischen Schotter? Heute Morgen lag der ganze Garten voll mit den Dingern. Das war eine Arbeit die alle aufzusammeln, das kann ich Ihnen sagen.“

Professor Halsur riss die Augen auf.

„WAS? Sie haben die aufgesammelt? Haben Sie sie in den Forschungstrakt gebracht?“

Nervös kratzte sich der Gärtner am Hinterkopf.

„Äh... Nein, in den Mülleimer, um ehrlich zu sein.“

„Sie... sie Verbrecher an der Wissenschaft! Schnell, wo ist der Mülleimer?“

„Nun regen Sie sich nicht so auf, Professor Schneck. Ich zeig’ es Ihnen ja. Wenn Sie so freundlich wären mir zu folgen...“

„Ich rege mich auf, wann und wo es mir passt! Hier geht es um Leben und Tod, Mann. Und nennen Sie mich nicht so!!“

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Es ist wirklich, wirklich heiß hier :(  Ich hoffe der Teil meines Gehirns der fürs Schreiben zuständig ist funktioniert noch richtig? ;)

GLG

Robert

U3 - Unternehmen umgedrehtes UniversumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt