35. Quetsch!

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„Das haben sie wirklich äußerst gut hinbekommen. Ich gratuliere ihnen zum vollständigen Erfolg der Operation!“

Denowjai wich einen Schritt zurück. Normaleiweiße hob Niromet nie die Stimme. Aber jetzt...

„Das ist doch nicht meine Schuld!“, beteuerte er. „Meine Aufgabe war, sie mit den Jägern einzufangen. Aber die waren ja noch nicht mal gestartet! Das Zielobjekt ist plötzlich einfach vom Radar verschwunden. Fragen sie lieber Frau Doktor, warum ihr ach so geniales Raumschiff sich von diesem Winzling hat abhängen lassen!“

Doktor Chu schüttelte den Kopf.

„Nein.“

„Was, ‚nein’?“, knurrte Niromet. „Was meinen sie damit?“

„Es ist absolut unmöglich, das dieses Raumschiff schneller war als unseres.“

„Es scheint aber passiert zu sein.“

„Dann irrt sich die Realität. Es kann nicht sein. Möglicherweise halten sie sich irgendwo in der Nähe versteckt.“

Niromets Fauste knallte auf das Schaltpult neben seinem Sessel. „Dann finden sie sie!“

„Meine Leute arbeiten bereits daran..“

(<>..<>)

Es klopfte an der Tür.

„Herein“, rief Halsur.

„Ja, Herein“, echote eine Stimme das Kommando aus den Lautsprechern.

Cido betrat das Cockpit, stieg über den bewusstlos am Boden liegenden Nhol und ging nach vorne, wo es sich Professor Halsur im Pilotensitz bequem gemacht hatte.

„Seltsamer Ort, das“, bemerkte der Junge. „Wo sind wir hier?“

„Im Magen einer Feöösditeovmoen Digunanis Giganticus.“

„Was sie nicht sagen. Da möchte ich nicht wissen, was passiert wenn sie jetzt rülpsen muss.“

Professor?“

„Ja, Computer?“

Wenn wir hier sowieso erst einmal feststecken, könnten wir uns doch überlegen wohin wir fliegen wenn wir erst einmal ausgeschieden worden sind.“

Halsur nickte. „Gute Idee. Sei so nett und zeig’ eine Sternenkarte an... Ah, da haben wir doch schon etwas passendes. Kantorros C.“

„Was ist das?“ fragte Cido.

Ich zitiere einen Artikel aus dem Astronet: Kantorros C, Hauptplanet der Omega-Republik, eines mächtigen Planetenzusammenschlusses. Details siehe Omega-Republik. Kantorros C hat über 113 Milliarden Bewohner, ist ein Umschlagplatz für Waren aus der gesamten Galaxis und einer der wohlhabendsten Planeten des Universums. Zitat Ende.“

„Wie viel ist eine Milliarde?“ fragte Cido, stirnrunzelnd. „10 mal 10?“

„Nicht ganz,“ entgegnete Halsur. „Es wären 10 mal 10 mal 10 mal 10 mal 10 mal 10 mal 10 mal 10 mal 10.“

„Ui. Das sind viele.“

„Allerdings.“ Der Schneckenforscher griff nach Stift und Papier und beugte sich über das Armaturenbrett.

„Und jetzt muss ich den Weg nach Kantorros C berechnen. Dort dürften wir in Sicherheit sein, und können in alle Ruhe die Maschine starten.“

„Aber... wenn die Maschine eine Fehlzündung produziert, oder wie man sagt, dann würden unheimlich viele Menschen sterben.“

„Na und?“ Der Schneckenforscher drehte sich noch einmal um und blickte Cido mitleidig an. „Wenn die Maschine nicht so funktioniert wie sie sollte, dann zerstört sie sich selbst. Und bevor irgendjemand eine neue bauen könnte, sind wir zerquetscht.“

(<>..<>)

„Und?“

Niromet wurde ungeduldig. Sein Zeigefinger hämmerte auf die Lehne seines Sessels wie ein Presslufthammer.

Dr Chu schüttelte den Kopf. „Nichts gefunden. Wir nehmen gerade eine strategisch günstige Position ein, von der wir die größte Reichweite mit unser Funküberwachung und Ortung erzielen können. Irgendwann müssen sie wieder auftauchen.“

„Das hoffe ich für sie, Doktor Chu.“

(<>..<>)

Etwas flüssiges lief Nhol übers Gesicht.

„Ah! Hilfe! Die Magensäfte sind eingedrungen und wir werden alle verdaut!“

„Beruhige dich, Nhol. Ich bin es nur, Cido. Das war nichts als ein Einer Wasser.“

Nhol blinzelte, und tatsächlich, seine Augen waren noch nicht verdaut, sie funktionierten noch. Über sich sah er Cidos Gesicht, und im Hintergrund hörte er eine nur allzu vertraute Stimme:

Er hat das Wasser aus meinem Kühltank nehmen dürfen. Da siehst du einmal, was ich bereit bin alles für dich zu opfern.“

„Wie unglaublich großzügig.“

Nhol setzte sich auf und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht.

„Bevor ich umgekippt bin - habe ich den Wahnsinnigen, der uns hier hereingebracht hat umgebracht, oder war das nur ein Wunschtraum?“

Cido deutete auf Halsur. „Nun, nach der Art und weiße zu urteilen, wie er gerade in deinem Sessel sitzt, deinen Kaffee trinkt uns sich Notizen über die Magenschleimhaut der Feöösdingsbums Giganticus macht, würde ich sagen, dass er durchaus noch am Leben ist.“

„Wie Schade.“ Nhol holte tief Luft. „Na, Morgen ist ja auch noch ein Tag.“

Der Pilot erhob sich schwankend machte einen Schritt nach vorn- und fiel wieder um.

„Wer zum Teufel hat dieses schmierige Ding da auf den Boden gelegt?!“

„Was war es denn? Heb mal deinen Schuh hoch... seltsam. Sieht aus wie eine zerquetschte Wüstenlarve.“

Wie von der Tarantel gestochen sprang Halsur hoch und eilte an Nhols Seite.

„Nett, das sie sich mal Sorgen um mich machen.“

„Zeigen sie mir ihren Fuß! Nun machen sie schon!“

„Es wird schon nichts gebrochen sein.“

„Oh gütiger Himmel, es ist tatsächlich eine von meinen Gliszuboüwü Bneoriuwdi Tethla Halsuris! Können sie nicht besser aufpassen, wo sie hinlaufen, sie Trampel? Aber wie kommt sie hierher? Ich habe sie doch alle sicher in der Kiste im Lagerraum verstaut... Oh mein Gott, und wenn ihnen etwas passiert ist...? Aus dem Weg! Aus dem Weg, sagte ich!“

Mit einem absolut ruhigen Ausdruck auf dem Gesicht, erhob sich Nhol langsam.

„Alles in Ordnung? Keine Schnecken irgendwo Unter meinem Fuß oder auf meinem Sessel? Gut! Dann, wen niemand etwas dagegen haben sollte, werde ich armseliger Wurm jetzt wieder den Platz einnehmen, der von anderen natürlich viel besser gefüllt wird.“

Er setzte sich in den Pilotensessel.

Ich haben nichts dagegen. Gekränktheit ist etwas menschliches, Computer müssen sich nicht mit so etwas herumschlagen.“

„Halt den Lautsprecher, oder ich schmelz’ deine Platine mit meinem Laser ein!“

U3 - Unternehmen umgedrehtes UniversumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt