Die Wände sind in einem schönen hellem Blau gestrichen, an dem großen Fenster auf der anderen Seite des Zimmers steht ein weißer Schreibtisch auf dem sich ein Computer befindet. Das Zentrum des Raumes bildet mein neues super großes weißes Himmelbett. Oh, Gott. Ich glaube ich träume. *-* Neben dem Himmelbett ist ein kleiner Nachttisch. Links steht eine kleine Kommode, über der ein Spiegel hängt, der anscheinend beleuchtet werden kann. Und in der rechten Wand ist eine Tür. (Das hat mein Vater garantiert mit meiner Mutter abgesprochen.)
„Danke, das Zimmer ist wunderschön." Ich falle meinem Vater überglücklich in die Arme und danach direkt meiner Mutter. „Du hast da deine Finger im Spiel, oder?" frage ich sie.
„Vielleicht", gesteht meine Mutter. Sie ist keine gute Lügnerin.„Okay, Schatz. Ich werde jetzt nach hause fahren. Wenn was ist, melde dich. Pass gut auf dich auf, es kann so viel passieren." „Was? Jetzt schon?" Traurig sehe ich sie an. „Ja, Liebes. Du wirst dich hier sicher schnell einleben." Wir gehen noch gemeinsam die Treppe runter und verabschieden sie an der Tür. Na toll, jetzt steh ich hier mit meinem Vater alleine und wir wissen nicht, was wir miteinander anfangen sollen.
Unangenehme Stille verbreitet sich. „Ich geh mich mal hier umsehen." „Soll ich mitkommen und dir alles zeigen?" fragt mein Vater besorgt. „Nein, nein. Brauchst du nicht. Ich werde ja nicht weit vom Haus weggehen und ich denke nicht, dass hier irgendwelche Ungeheuer rumlaufen." Grinse ich meinen Vater an. Und schon bin ich draußen gewesen. Oh Gott. Hoffentlich hat meine Mum nicht in den Hänger geschaut. Schnell renne ich neben das Haus und schaue nach. Uff.
Balto erwartet mich schon ganz gespannt. „Wurde auch mal Zeit." Grummelt die langsam gewohnte Stimme in meinem Kopf. „Es tut mir ja leid. Ich muss doch irgendwie unbemerkt an meinem Vater vorbei." Die Tür vom Hänger schwingt auf und Balto springt elegant raus. Er schaut sich um. „Eine schöne Gegend. Sogar mit Wald. Danke, dass du mich raus gelassen hast. Da drin wurde es langsam echt eng. Ich werde mich dann mal etwas umschauen gehen und mir... wie sagt ihr Menschen immer? Die Pfoten vertreten gehen" Er blickt sich um, stellt sicher, dass ihn keiner sehen wird und läuft in Richtung Wald. Wo ich gerade beim Thema Wald bin, er sieht himmlisch aus.Auf der Hinfahrt sind meine Mum und ich eine lange Strecke durch ihn gefahren. Man hört hier richtig schön das Rauschen der Tannen und das Zwitschern der Vögel. Wäre es nicht schon so spät, würde ich ja einen kleinen Spaziergang unternehmen. Aber ich will ja meinem Vater nicht direkt am ersten Tag einen Schrecken einjagen, wenn er merkt, dass ich nicht mehr da bin.
Also gehe ich einfach nur in den Garten hinter dem Haus und lausche dem Wind. Ich muss wohl eingenickt sein, denn mein Vater steht neben mir und lächelt mich an. „Schön, dass es dir so gut hier gefällt, dass du direkt einschläfst." Grinst er ironisch. Wenigstens weiß ich jetzt, von wem ich die Ironie habe, weil ich das von meiner Mutter ganz bestimmt nicht habe.
„Mhh, der Tag heute ist ziemlich aufregend und anstrengend gewesen. Ich denke, ich gehe jetzt besser ins Bett." „Aber..." will mein Vater noch sagen, doch ich verschwinde schon wieder ins Haus. Ich blicke noch zurück, zum Glück dreht er mir den Rücken zu. Er schaut Richtung Wald. Hoffentlich habe ich ihn gerade nicht gekränkt, aber ich bin echt müde.
Ich gehe in mein Zimmer und schließe die Tür hinter mir. Wie redet man mit einer fremden Person? Ich weiß ja noch nicht einmal, wie ich ihn ansprechen soll. Was ist, wenn er nicht möchte, dass ich ihn „Dad" nenne. Damit werde ich mich morgen erst rumschlagen.
In meinem Zimmer, schmeiße ich als erstes die Koffer in die Ecke. Aufräumen kann ich morgen immer noch - immerhin ist morgen Sonntag, ich kenne sowieso niemanden hier. Oh nein, ich muss übermorgen in die Schule. So ein Jammer. Was ist, wenn ich dasselbe durchmachen muss, wie am Anfang in meiner Schule? Wenn mich alle meiden? Mich ignorieren oder gar so tun, als ob ich giftig bin? Das würde ich nicht aushalten. Na, toll. Ich habe es geschafft, binnen weniger Sekunden total nervös zu werden. Ich verbiete mir, ab jetzt daran zu denken.
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Wolfsblut
FanfictionMein Name ist Laliah Alue White und ich bin 17 Jahre alt. Ich wohne mit meiner Mutter in einem kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt. Bringt seine Vor- und Nachteile mit sich. Wir haben ein kleines, gemütliches Haus nahe am Wald. Ich liebe den Wald, de...