Ok, ich bin ein unverbesserlicher Optimist. Wahrscheinlich ist das der Grund warum Kyle in mein Zimmer lasse. "Ich kann es dir erklären. ", sagt er sofort. Er sieht sehr angespannt aus. "Warum willst du das erklären? Vorhin wolltest du es doch ständig geheim halten.", stelle ich trocken fest.
"Aber jetzt weißt du davon. Aber du kennst nicht die ganze Story. Und ehrlich gesagt, zwischen uns ist doch etwas, das kannst du nicht leugnen.", erklärt Kyle und seine Augen flackern unruhig. Wow, dass ich Kyle Sawyer mal unruhig sehe. Hätte ich nie gedacht, aber er hat anscheinend auch menschliche Seiten.
"Das einzige, dass zwischen uns ist, ist der Stuhl.", knurre ich und deute auf den Schreibtischstuhl.
"Avril, ich habe einfach keinen Bock wieder mit dir verfeindet zu sein und genau das passiert aber wenn du mir nicht zuhörst.", flucht er. Kyle fährt sich durch seine kohlrabenschwarzen Haare. "Schon gut. Kannst du mir es erzählen, wenn Shanti und Benni gegangen sind?", frage ich und gucke zu ihm hoch. "Jap. Komm dann in mein Zimmer.", antwortet Kyle knapp.
"Aber du überspringst nichts ind erzählst mir auch wirklich alles.", versichere ich mich.
"Ich überspringe nichts. Höchstens überlaufe, überhüpfe oder übergehe ich etwas.", grinst mich Kyle spöttisch an.
Er lässt sich auf mein Bett fallen. "Ich verstehe sowieso nicht, wieso du so dämlich bist und einen Zettel mit Finns Namen mit dir rumträgst. Und dann auch noch so, dass ich es sehe.",kritisiere ich und drehe mich in meinem Schreibtischstuhl hin und her.
"Ich kann Zettel mit Namen rumtragen wenn ich das will. Das hier ist ein freies Land.",murrt Kyle und schnappt sich mein Handy. "Lass mein Handy!", kreische ich auf.
Ich stürze aufs Bett zu. Kyle steht blitzschnell auf und hält mein Handy in die Höhe. "Wieso hast du Nacktfotos da drauf? ", fragt er belustigt. Er rennt an mir vorbei vor meine Balkontür und hält mein Smartphone in die Höhe.
"Ky.",jammere ich. Ich versuche an mein Handy zu kommen, was sich als unmöglich gestaltet, da Kyle gut einen Kopf größer ist. Ich stolpere und falle. Doch etwas oder besser gesagt jemand fängt mich. Kyle hat einen Arm um meine Hüfte gelegt. Sanft zieht er mich an sich ran. Seine blauen Augen haben sich verdunkelt. Sein Blick fällt auf meine Lippen. Langsam beugt er sich vor.Plötzlich schrillt die Klingel. Kyle und ich hören wie Mama Shanti und Benni begrüßt und hoch schickt. "Wir sehen uns.", haucht er und schiebt mich von sich. Ich spüre wie ich rot werde.
Benni und Charleen, die gerade ins Zimmer wollen, starren ihn perplex an. Er knurrt etwas und rempelt im Vorbeigehen Benni an. Benni lächelt nur spöttisch zurück.
"Kyle!",taddl ich ihn. Doch er zeigt über seine Schulter nur den Mittelfinger. Ich beschließe meinen launischen Stiefbruder zu ignorieren. "Hey Leute. ",begrüße ich meine Gäste. "Hi. Ich wollte dich eigentlich immer im Flur ansprechen, aber ich habe mich ehrlich gesagt nie getraut.", plappert Benni gleich los. Er hat auch blaue Augen wie Kyle. Aber Kyle hat viel schönere Augen. Charleen lächelt nur mild:"Wieder Stress mit deinem Stiefbruder?"
"Nein, eigentlich nicht. Nur ein Gespräch unter Geschwistern.", lache ich. "Schauen wir einen Film an?", fahre ich fort. Ehrlich gesagt, habe ich keine Lust mich zu unterhalten.
"Au ja, welchen?", ruft Benni begeistert. Okay, der Junge ist sehr begeisterungsfähig. "Minions 2?", schlägt Shanti vor. "Ok.", stimme ich zu. Ich bin zwar nicht der Fan von diesen Minions, aber was solls. "Wollen wir nicht lieber "Don't afraid of the dark" anschauen?", fragt Benni. Ein Horrorfilm. Besser als ein Film mit kleinen, Bananensüchtigen, freakigen gelben Viechern."Warum nicht?", sage ich. "Wenn ihr meint.", antwortet Charleen zweifelnd. "Kyle hat den Film. Ich geh ihn holen.", grinse ich breit. Ein Grund um zu Kyle zu gehen. "Wen? Kyle oder den Film?", fragt Charleen skeptisch. "Den Film natürlich. "Ich reisse ohne zu Klopfen Kyles Tür auf. Ich bin nunmal ein unhöflicher Mensch. Er liegt auf seinem Bett und guckt auf seinen Laptop, dem er vor sich aufgebaut hat. Nackte Frauen reckeln sich auf dem Bildschirm. "Alter, guckst du nen Porno?", frage ich. "Kannst du nicht anklopfen?", faucht Kyle ertappt." Nein.", lache ich.
Er bricht in rauhes, tiefes Lachen aus. Ich schlendere zu seinem DvD Regal.
"Also? Was willst du?",fragt Kyle wieder ernst. "Ich brauche den Film "Don't afraid of the dark".",trage ich meine Bitte vor. "Ganz unten im Regal.", weist er mir an. "Zwischen deinen Pornos?", ziehe ich ihn auf. "Genau da.", lacht Kyle auf.
Ich bücke mich und lese die Filmtitel.
"Hier ist er nicht.", sage ich und drehe mich zu Kyle um.
Seine eigentlich blaue Augen sind dunkler geworden. "Ups. Mittleres Regalbrett.", gibt er mir bereitwillig Auskunft.
"Sag das doch gleich.", murre ich und ziehe "Don't afraid of the dark" zwischen ein paar anderen brutal aussehenden Horrorfilmen heraus.
"Aber wenn du dich bückst habe ich eine bessere Aussicht auf deinen Hintern.", erklärt Kyle knapp und klappt den Laptop zu.
Perversling.
"Hast du andere Filme ausser Horror und Splatterfilme?", ignoriere ich seine Aussage. Das der bei dem Zeug überhaupt noch schlafen kann?!
"Pornofilme.",witzelt Kyle. Ich ziehe eine Augenbraue hoch, was ich echt gut kann.
"Horror,Splatter, Thriller, Action, Drama und ein oder zwei Komödien. " zählt Kyle seine Filme auf.***
Während dem Film versucht Benni öfter mal näher an mich ranzurücken und meine Hand zu halten. Aber jedes Mal wenn er das macht, huste ich oder schniefe laut. Ich mag Benni, er ist nett. Aber ich will nichts von ihm. Er ist -10 heiß. Benjamin ist einfach der Typ netter Nachbarsjunge. Kyle dagegen der heiße, gutaussehende Herzensbrecher in den man sich unsterblich verliebt. Charleen schmunzelt nur die ganze Zeit über vor sich hin.
Kein Wunder, dass ich froh bin die beiden nach qualvollen 1 einhalb Stunden, in den grausam 2 Frauen und ein alter Mann ermordet wurden, loszuwerden.Wieder gehe ich in Kyles Zimmer, diesmal mit anklopfen. Kyle sitzt mittlerweile vor der Playstation und zockt ein Spiel, bei dem er Zombies killt. Das sagt soviel über ihn aus. Als er mich sieht, wirft er den Controller beiseite und klopft neben sich aufs Bett. Wortlos setze ich mich neben ihn. Kyle rückt plötzlich so nah an mich sodass sich unsere Beine und Arme berühren. "Wirf dich doch nicht so ran.",murmelt er.
"Du hast dich doch so her gedrückt.",beschwere ich mich. "Halt die Klappe. Also ich erzähl dir jetzt alles ok?", sagt Kyle ernst. Freundlich erwidere ich:" Hau raus."
"Jasmin, Alex und ich waren früher sehr viel zusammen. Fast wie Geschwister. Irgendwann haben wir Finn kennengelernt. Und naja, anfangs hat es uns ziemlich Spaß gemacht, Drogen zu schmuggeln, du weißt schon dieses ganzes Bad-Boy-Klischee. Aber nachdem ich mitbekommen habe, wie Finn mit ein paar anderen einen Jungen ziemlich brutal gefoltert haben, hatte ich keinen Bock mehr. Da bin ich ausgestiegen, und habe ihn und die anderen an die Polizei verpfiffen. Seitdem hat er mich so ziemlich auf dem Kicker.", erzählt er mir. "Das heißt du bist der Gute?", schlussfolgere ich. "Es gibt kein Gut und Böse. ", erklärt Kyle mir, wie einem Kleinkind. "Na gut, aber du hast nichts böses getan.", hake ich nach. "Doch, klar. Aber ich habe nie jemand umgebracht.",beantwortet Kyle meine Frage. "Zumindest nicht dass ich wüsste.", fügt er unsicher hinzu. "Das ist mir egal. Ich mag dich trotzdem.", sage ich und werde rot. "Du bist seltsam. Dir ist es egal, dass ich eventuell jemanden umgebracht habe, aber wenn ich nach dem Pissen die Klobrille oben lasse, wirst du zur Furie.",murmelt Kyle. Ich tu so als ob ich ihn nicht gehört hätte und betrachte interessiert meine Füße. Mein vorher so verhasster Stiefbruder legt den Arm um mich. Ich atme beruhigt seinen Geruch ein.
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Mr. Badboy || Abgeschlossen✓
Teen FictionAvrils Welt steht Kopf! Ihre Mutter heiratet erneut! Als wäre das nicht genug, entpuppt sich Avrils neuer Stiefbruder ausgerechnet als der Vollidiot, der ihr schon in der Schule das Leben schwer gemacht hatte. *** Ich reisse die Tür auf. Ich starre...