21. Klärende Gespräche & eine Zugtoilette

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*Kyles Erinnerung*

Ich habe es nicht sonderlich eilig nachhause zu gehen. Ich trödel im Klassenzimmer so lange herum, bis meine Klassenkameraden schon lange heimgegangen sind, bevor ich den Heimweg antrete.
Ich will nicht, dass meine Freunde sehen, dass ich im Ghetto wohne.
Genauso wenig sollen sie wissen, dass meine Mutter eine Stripperin ist. Langsam lauf ich den Weg entlang zu den Wohnblöcken.
Unterwegs komme ich an einer Gruppe Jugendlicher vorbei. Schnell kauere ich mich hinter eine Mülltonne. Einer der Jungen hat ein Messer. Zu viert halten sie ein junges Mädchen fest. Der rothaarige Typ mit dem Messer holt aus und sticht immer und immer wieder zu.
Die Schreie des Mädchens klingen noch in meinen Ohren als ich die Treppe zu unserer Wohnung hochrenne. So etwas habe ich schon oft gesehen.

Kyles P.O.V

"Mutter, ich denke es macht keinen Sinn über alles zu reden. Am besten ist es, wenn Avril und ich heute noch heimfahren.", wehre ich ab. Meine Mutter sitzt mir gegenüber in McDonalds. Weil wir nichts bestellt haben, starrt die Bedienung finster zu uns rüber. Ich schenke ihr ein spöttisches Lächeln. Das Mädchen wird knallrot und kichert. Ich wende mich wieder meiner Mutter zu. "Das ist wahrscheinlich wirklich das beste.", stimmt Mutter mir zu.
"Trotzdem bin ich deine Mutter", wirft sie ein.
"Wann warst du je eine Mutter.", fauche ich.
"Ky, ich war 16 als ich dich bekommen habe.", wehrt sich Mary.
"Na und? Du hattest Dad.", sage ich anklagend. "Meine Eltern haben mich verstoßen, Phil hatte damals nur einen Job in einer Pommesbude. Was hätte ich denn tun sollen?",jammert Mary jetzt.
"Du hast Dad betrogen und bist dann mit deinem Neuen abgehauen. ", stelle ich finster fest.
"Ky, du musst das verstehen! Ich hatte das Gefühl,  mein Leben würde an mir vorbeiziehen. Ich dachte, ich hätte alles verpasst, meine Jugend, alles.', verteidigt sie sich.
Das ist jetzt nicht ihr ernst? Ich spüre wie ich wütend werde.

Ich sehe meine Mutter nur an.
Ihr Handy beginnt zu schellen. Sie wirft mir fast sowas wie einen entschuldigenden Blick zu und geht ans Handy:" Mary hier?"
Sie macht:"mhh...aha...ja wir kommen."
Ich werfe ihr einen fragenden Blick zu. "Deine kleine Stiefschwester ist weg.", antwortet Mutter und steht auf.
Avril? Sofort schlägt mein Herz schneller.
"Wie sie ist weg?", will ich wissen. Meine Mutter zuckt die Schultern. Hastig folge ich ihr zum Auto. Avril ist so wunderschön und so klein und so unglaublich zierlich. Wenn dieser Drecksack Cody irgendwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat, dann polier ich ihm die Fresse.
Mit quietschenden Reifen biegen wir auf den Hof. Georg und Cody warten schon an der Haustür. Cody grinst hinterhältig. 100%, dass der Blödmann weiß wo Avril ist.
Ich springe aus dem Auto und stürze auf Cody zu:"Du mieser Bastard, wo ist Avril?"
Noch bevor  mein Stiefbruder etwas sagen kann, landet meine Faust in seiner Fresse.

Avrils P.O.V

Ich starre in die Dunkelheit. Ich bin plötzlich so müde und mir ist kalt. Bitte Kyle. Komm und hilf mir. Ich bin sogar zu erschöpft um zu kreischen als mir etwas über den Fuß läuft. Ich bekomme so wenig Luft. Hier ist so wenig Sauerstoff. Wie durch einen Nebel bekomme ich mit wie sich die Tür öffnet. Ein muskulöser, schwarzhaariger Junge mit so unglaublich blauen Augen hebt mich hoch. Ich brauche eine Weile bis ich erkenne dass es Kyle ist.
Er trägt mich zu einem Auto, glaube ich. Ich bin zu müde.

FILMRISS

Ich öffne meine Augen. Blinzelnd schaue ich in die Sonne. Es ist laut. Hastig gucke ich mich um. Überall sind fremde Menschen. Und Züge. ICH BIN AN EINEM BAHNHOF! Panisch will ich aufstehen, aber jemand zieht mich wieder runter. Dieser Jemand ist Kyle.
Ich werfe meine Arme um ihn. Kyle hält mich ganz fest.
"Kyle...was machen wir hier?",flüstere ich heiser. "Wir fahren heim.", antwortet Kyle und gibt mir einen Kuss auf den Mund.
"Oh.", mache ich. "Da kommt unser Zug.", sagt Kyle und deutet auf einen roten Zug, der gerade einfährt.
Kyle zieht mich sanft hoch. Er packt unsere beiden Koffer und schleppt sie zum Zug. Seine Muskeln unter dem Tshirt treten hervor. Ein Anblick für Götter.
Ich tapse ihm hinterher.

Ich kuschel mich an Kyle.  Ich sitze am Fenster während Kyle neben mir unruhig hin und her rutscht. "Was ist los?", frage ich. "Komm mit.", sagt Kyle angespannt. Er zieht mich hinter sich her. "Wo hin gehen wir?", jammere ich.
Kyle ignoriert mich und geht an einem älteren Mann vorbei.
Er öffnet die Toilettentür und schiebt mich rein. "Hey.", protestiere ich. Statt einer Antwort schließt er die Türe und drückt mich gegen die Wand. Heftig küsst mich Kyle. Ich erwidere seinen Kuss. Sein Körper drängt sich immer mehr an meinen. Ich presse mich enger an Kyle.
Da beginnen seine Hände an an meinen Reißverschluss rumzufummeln. Erschrocken stoße ich Kyle von mir weg.
Er atmet hastig ein und aus.
"Was ist?", will er genervt wissen. "Was...was machst du?", frage ich. "Verdammt, ich will dich.", knurrt Kyle.
"Aber du hast mich doch.", flüstere ich. "Dann zieh dich aus.", befiehlt er. Heißt das er will mit mir schlafen?
"Nein.", widerspreche ich.
"Avril, ich will dich jetzt. Ich will mit dir schlafen.", erklärt Kyle.
Seine blauen Augen haben einen tiefdunklen Blauton angenommen
.
"Ich mag mein erstes Mal nicht in einer Zugtoilette haben.", sage ich ärgerlich und öffne die Zugtoilettentür.
Hilflos sieht Kyle mich an. "Tut mir leid. Ich hätte dich nicht so drängen sollen. Nur allein deine Anwesenheit lösen ziemlich viel bei mir aus.", murmelt er entschuldigend.
Ich gucke ihn böse an:"Willst du mich eigentlich verarschen?"
Er zieht mich in eine feste Umarmung. Widerwillig gebe ich nach und umarme ihn ebenfalls.
"Tut mir leid. Ich dränge dich nie wieder deswegen.", versichert er mir.

"Alles gut?", frage ich kläglich. Schief grinst Kyle mich an:"Jaa, natürlich. Lass dich von mir zu nichts zwingen. Außer wenn es darum geht, dass du mir dein Mittagessen überlassen sollst."

Soo, kleine Anmerkung zu diesem Kapitel: Es ist mir unglaublich peinlich! Ich meine, was dachte ich mir damals nur dabei? Dieses Kapitel ist einfach nur peinlich!😂Diese Toilettenszene einfach...😷😂 Bitte, nehmt dieses ganze Zeug, dass ich mit 14, 15 geschrieben habe, nicht zu ernst😂
~Anmerkung Februar 2019

Mr. Badboy || Abgeschlossen✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt