15. Schlechte Nachrichten

12.9K 409 8
                                    

Wie Traum merke ich wie Jake und Kev mich nach hinten reißen. Plötzlich breitet sich eine Druckwelle aus. Ich fliege rückwärts auf dem Boden. Es wird schwarz vor meinen Augen.

Bin ich tot?

Stöhnend öffne ich meine Augen. Mein Kopf brummt und alles tut so weh.

Vorsichtig rapple ich mich. Ein brenneder Schmerz durchfährt meinen ohnehin schmerzenden Rücken. Um mich rum liegen kaputte Autoteile. Teilweise brennend. Kyle! Wo ist er?
Finn rappelt sich vom Boden auf. Er hält seinen Arm in einem seltsamen Winkel an den Körper gepresst.
Kev und Jake liegen verdreht auf dem Boden. Aber wo ist Kyle? Ich lasse meinen Blick weiter durch die große Halle wandern.
Die Wucht der Explosion hat ihn gegen eine Wand geschleudert. Mir wird kalt ums Herz. Reglos lehnt er an der Wand, seine Haare verdecken sein Gesicht. Außer Jasmins Schluchzen ist nichts zu hören. Ich krieche auf allen vieren zu Kyle. "Ky.", hauche ich. Da er direkt neben der Explosion gestanden hatte, hat es ihn am meisten erwischt. Kaum merklich hebt und senkt sich sein Brustkorb.
Ein Stöhnen kommt über seine schmutzbedeckten Lippen.
Er hebt die Hände und hält sie sich auf die Ohren.
"Wir brauchem einen Arzt!", rufe ich. "Nein. Wir brauchen keinen Arzt.", knurrt Finn.
Kyles Kopf sackt zur Seite. "Er stirbt wenn er nicht zum Arzt kommt.", rufe ich panisch.
Finn schüttelt den Kopf und zieht eine Waffe aus seiner Hosentasche. Den verletzten Arm presst er fest an seine Seite. Hysterisch beginne ich zu kreischen. Ich schlinge meine Arme um Kyles Körper.
"Avril hat Recht. Wir brauchen einen Arzt für Kyle.",stimmt mir Jasmin zu. "Red kein Bullshit.", fährt sie Alex an.
Jasmin ignoriert ihn und zückt ihr Handy.
In diesem Moment fällt ein Schuss.
Ich schreie aus Reflex auf. Ich denke erst, die Kugel hat ihr Ziel verfehlt, doch dann sehe ich wie Jasmin wie in Zeitlupe zusammensackt.
"Jasmin.", brüllt Alex und stürzt zu seiner Schwester. Langsam breitet sich eine Blutlache um Jasmins Körper aus. Alex kniet inmitten dem Blut und wiegt Jasmin hin und her.
Er heult auf:"Jasmin! Sie ist tot!"
Alex lässt den toten Körper seiner Schwester auf den Boden sinken. Er springt auf und rennt auf Finn zu. Der ist zu perplex sich zu wehren und stolpert rückwärts. Finn fällt zu Boden und schlägt mit dem Kopf auf einem Metallteil auf. Seine grauen Augen blicken zur grauen Betondecke der Tiefgarage auf. Seine Herz hört auf zu schlagen.

Kurze Zeit später trifft der Krankenwagen ein.

Vier Monate später...

"Kyyy!", rufe ich und springe mit Anlauf auf sein Bett. Verschlafen blinzelt er mich an. "Guten Morgen, Prinzessin. ", murmelt Kyle mit seiner sexy, rauhen Stimme. Ich beuge mich nach vorne und gebe ihm einen Kuss auf den Mund. Nachdenklich sieht mich Kyle an. Ich weiß, dass er an den Tag denkt, an dem er das Streichholz in den Tank geworfen hat. Jasmin wurde auf dem Westfriedhof beerdigt, während ihr Bruder Alex in die Psychiatrie eingeliefert wurde. Nach dem Mord an seiner Schwester drehte er völlig durch. Finns Leiche wurde irgendwo verscharrt. Ich weiß nicht wo, und ich will es auch nicht wissen. Ich bin ehrlich gesagt froh dass er weg ist. Kev sitzt seit der Explosion im Rollstuhl aber zumindest Jake ist wohlauf.
Mein Kyle hat die Sache besser überstanden als die Ärzte dachten. Nach 2 Monaten im künstlichem Koma, ist er fit wie immer.

"Hunger.",sagt Kyle.
"Dann komm mit. ", schmunzel ich.
"Nicht auf essen. Auf dich.", murmelt er. Kyle beugt sich vor um mich zu küssen. Sanft drückt er mich aufs Bett und beginnt meinen Hals zu küssen.
"Ky, ich habe aber Hunger auf Essen.", bringe ich zwischen zwei Stöhnern hervor. Widerwillig steht Kyle auf.

Zusammen setzten wir uns an den Frühstückstisch gegenüber Mama und Phil. Ich schnappe mir eine Waffel. Damit dass wir keinen Puderzucker haben, habe ich mich sogar abgefunden. Naja, fast.
"Ky, deine Mutter will dich sehen.", sagt plötzlich Papa. Erstaunt gucke ich Kyle an. Nicht weniger verblüfft sieht Kyle aus. "Aehm...Mama? Du siehst mich doch? ", fragt er verdutzt und fuchtelt meiner Mutter mit der Hand vor dem Gesicht rum. Mama grinst breit und schnappt sich ein hartgekochtes Ei.
"Deine echte Mutter.", fügt Phil hinzu. "Wie bitte?", sagt Kyle schroff. "Sie möchte dass du morgen für eine Woche zu ihr fährst.", erklärt Papa. Mama löffelt unbeteiligt ihr Ei aus. Gespannt gucke ich zwischen Kyle und Phil hin und her. Um meiner Spannung Ausdruck zu verleihen stopfe ich mir eine Waffel in den Mund.
"Ich will nicht zu ihr.", erklärt Kyle knapp. Seine vollen Lippen hat er zu einem verächtlichen Grinsen verzogen. "Sie lebt mit ihrem neuen Mann auf einem Bauernhof mit Tieren. Und sie hat einen Stiefsohn namens Cody in deinem Alter.", versucht ihn Papa zu überreden.
Ich kaue auf meiner Waffel rum. Kyle wirft mir einen kurzen Blick zu und schnappt sich eine Waffel von meinem Waffelberg, den ich auf meinem Teller aufgestapelt habe. "Lass meine Waffel!", rufe ich wütend.
Kyle lächelt nur mit vollem Mund und streicht sich seine schwarzen Haare aus dem Gesicht.
Schmachtend gucke ich ihn an. "Avril kann auch mit.", bietet Phil an.
"Sag doch einfach dass ihr uns loswerden wollt.", grinse ich. "So wollte ich das jetzt nicht sagen, aber das trifft es ziemlich gut.", grinst Papa zurück. "Ok. Avril kommt mit für eine Woche zu Mama.", nickt

Habt ihr irgendwelche Ideen, wie es weitergehen soll?
Übrigens könnt ihr mir gerne per Privatnachricht eure Bücher empfehlen, wenn ihr wollt, dass ich mal reinlese:3 Aber seid nicht sauer, wenn ich nicht jedes Buch komplett lese:3 Aber reinlesen auf jeden Fall :3

Mr. Badboy || Abgeschlossen✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt