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Eine gefühlte Ewigkeit später bin ich mit dem Ausräumen der Kisten fertig. Ich verfluche unseren Lehrer für diese bescheuerte und nervtötende Strafarbeit. Nächstes Mal kann er sich ruhig etwas Einfallsreicheres aussuchen. Wobei es zu jemand primitiven wie Julien gut gepasst hätte.


Auf dem Weg nach Hause denke ich über die Peter-Sache nach und muss positiv zufrieden feststellen, dass ich zum ersten Mal seit Tagen kein unwohles Gefühl habe, sondern gar erleichtert bin. Er hat sich entschuldigt – irgendwie zumindest. Aber ich kann mir schon denken, dass Peter sehr ungeschickt ist, was Entschuldigungen angeht. Er ist einfach nicht der Typ dafür.

Peter hat es wenigstens versucht. Außerdem reicht es, dass ich ihn einmal weggeschickt habe...Obwohl ich vielleicht etwas härter bleiben müsste. Dennoch hat es mich bedrückt, deswegen ist es wohl besser, dass wir miteinander geredet haben.
Meine Gedanken waren wohl zu negativ, von wegen dass ich wüsste, es würde so kommen.
Eine zweite Chance hat jeder verdient, oder nicht?



Mit schnellen Schritten und rasendem Herzen renne ich durch den Wald. Ich bin nicht so durch den Wind, weil ich joggen bin, sondern weil ich in den Wald getrieben wurde und jetzt auf der Flucht bin. Mein Atmen geht laut und schnell. Ich habe das Gefühl, gleich umzukippen. Trotzdem renne ich weiter.
Ich bin nicht sicher, weswegen oder wovor ich fliehe, aber ich weiß genau, dass dort etwas ist... Etwas, das mich jagt und hetzt. Mein Herz rast.
Das Gefühl der Bedrohung ist schier überwältigend, mir wird warm und kalt gleichzeitig.
Ich renne.
Renne und renne und renne, aber komme einfach nicht von der Stelle.
Mir geht die Düse. Ich bin völlig außer mir. Ein lautes Aufjapsen verlässt meine Lippen.
Ich spüre ganz deutlich, dass irgendetwas hinter mir her ist, oder irgendjemand und mir immer näher kommt.

Und dann – als ich endlich schneller zu werden scheine– verliere ich den Halt. Der Länge nach krache ich unangenehm auf den Boden. Etwas schließt sich um meinen Knöchel, wie ein Griff.

Sehr fest und mit einem lauten, verzweifelten Aufschrei, nach Hilfe rufend, werde ich nach hinten zurück gerissen.



Ich schnappe laut nach Luft, als ich verschwitzt und atemlos aus dem Schlaf aufschrecke. Einen Moment lang kann ich mich erst gar nicht bewegen. Mein Herz rast. Nervös blinzle ich vor mich hin. Es dauert zwar kurz, aber ich realisiere schlussendlich das es nur ein Traum war und ich nichts zu befürchten habe. Dennoch bin ich unruhig.
Ich setze mich langsam auf.
Das ist nicht das erste Mal, das ich einen Albtraum habe. In letzter Zeit passiert so etwas verhältnismäßig oft. Mit wirren Gedanken lasse ich mich zurück in die Kissen fallen.
Es dauert sehr lange, bis ich wieder einen Weg in die Tiefen meines Schlafes finde.


Am nächsten Tag taucht Peter – mal wieder – wie aus dem Nichts in der Mittagspause auf. Er kann echt ein schräger Vogel sein. Vor allem wenn er ständig hier in der Schule unterwegs ist. Aber offensichtlich scheint es ja niemanden zu interessieren.
"Hey...", spricht er mich im Flur an.
"Peter.", sage ich nur.
Zuerst bin ich reichlich distanziert, doch im Laufe des Gespräches und Geschehens wird es besser.
"Ist alles in okay bei dir?"
"Schätze schon.", gebe ich zurück.
Einen Moment lang sehen wir einander an, ohne ein Wort zu sagen.
"Ich habe eine Idee.", bricht der Dunkelhaarige schließlich die Stille.

Fragend hebe ich die Augenbrauen. "Und was für eine wäre das?"

"Sie ist vielleicht nicht sonderlich nett, aber ich will mit dir wetten."

Lies, lies, lies. [#1] | Teen Wolf ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt