Lies, lies, lies. [#1] | Teen Wolf ✔

19.

19.

Am nächsten Tag sitze ich erneut zusammen mit Paige und Derek in der Mittagspause.
Ich muss die ganze Zeit daran denken – oder ich hoffe besser gesagt inbrüstig – das ich nie wieder zu so einer Verabredung mit den beiden gehen muss. Auch wenn Peter da war, hätte man sich einen besseren Zeitvertreib vorstellen können.
Genau das ist der Moment, indem ich von meiner besten Freundin aus den Gedanken gerissen werde.
"Gestern hat doch Spaß gemacht, oder nicht?"
Ich sage nichts dazu, sitze lediglich da und hebe den Blick. "Na ja...", antworte ich zögerlich. "Geht schon...aber noch mal muss so was nicht unbedingt sein."
"Für mich sah es aber so aus, als hätten du und Peter sich gut verstanden.", springt sie plötzlich auf das andere Thema um. Über beides will ich nicht sonderlich gern sprechen.
Ich spüre mein Herz sofort schneller schlagen, versuche mein Schlucken nicht so schwer ausssehen zu lassen. "Ja, er scheint nett zu sein."

Kurz schweift mein Blick zu Derek, der die Augenbrauen hebt und ein schelmisches, jedoch kaum sichtbares Grinsen auf den Lippen hat. Da ich ihm einen schon fast vernichtenden Blick zu werfe, wenn dem Paige nichts bekommt, und er meinen Wink offenbar versteht, sagt er gar nichts dazu.

Ich weiß aber genau – gerade in Bezug auf die Eifersucht –, dass Derek solch ein weiteres Treffen nicht unbedingt haben muss. Dann sind wir wenigstens da einer Meinung. Paige nickt und lächelt leicht.
Ich hoffe einfach, dass sie keinen Verdacht in Bezug auf Peter hat, da ich vorerst nichts dazu sagen will. Schließlich weiß ich ja selbst nicht mal so ganz, was das zwischen uns ist.
Ich weiß nur das es mir gefällt – irgendwie.

Bis zum Klingeln verbringen wir die Pause zusammen, wobei ich eher brummend mein Mittagessen in mich hereinschaufle und Derek und Paige miteinander herumturteln.
Danach gehen wir alle unseren langweiligen Unterrichtsstunden nach.

Wie ich nicht anders erwartet hätte, ist Peter nach der Schule nicht dort, denn irgendwie gehört das auch zu unserem "Ding" dazu. Es ist öfter so, was jedoch nicht sonderlich schlimm ist, weil ich nicht das Gefühl habe, das es so zwingend notwenig ist, ihn jeden Tag zu sehen, oder gar nachzustellen. Es ist einfach schön, Zeit mit ihm zu verbringen.
Ich mache mich auf den Weg nach Hause. Ich bin erschöpft, müde und vor allem hungrig.

Also mache ich mir zu Hause rasch etwas zu essen, trinke einen Schluck, bevor ich mich – eher minder – motiviert auf zu meiner Joggingrunde mache.
Nach dem Duschen falle ich schier kopfüber ins Bett.

Mein Schlaf in dieser Nacht ist ruhig und entspannt, doch als ich am nächsten Morgen aufwache, bin ich dennoch irgendwie müde. So gut wie immer habe ich keine Lust in die Schule zu gehen, aber heute geht das schon irgendwie klar. Ich mache mich fertig, bevor ich die Haustür aufstoße und mein Schultag beginnt.

Zwei Tage später stehe ich am Fenster, blicke in die Dunkelheit hinaus. Den Kopf habe ich leicht nach draußen geneigt, meine Hände liegen fest an der Fensterkante. Ich habe ein ganz flattriges Gefühl, als ich zu Peter sehe.
"Komm schon, Elaine.", meint er.
Die Augen rollend, beiße ich mir auf die Unterlippe. "Das geht nicht.", antworte ich leise.
Ich sehe – auch wenn es recht dunkel ist – das Peter die Augenbrauen hebt. "Deine Eltern schlafen doch bestimmt sowieso schon."
Ich presse die Lippen zusammen. "Ich will nicht schon wieder Hausarrest kriegen. Außerdem bin ich im Schlafanzug."
"Das interessiert mich nicht.", gibt Peter lässig von sich. "Du kannst ja auch gern nackt herauskommen, wenn dir das lieber ist."
Ich kann mein Lachen nur schwer unterdrücken und schüttle den Kopf.
"Elaine, bitte.", probiert er es zum gefühlten hundersten Mal.
So langsam merke ich selbst, dass ich immer mehr einknicke. "Du bist ein Feigling."
"Juckt mich nicht.", sage ich.
"Willst du dir so viel Spaß wirklich entgehen lassen?"
Einen Seufzer ausstößend, streiche ich mir die Haare aus dem Gesicht. "Ich werde dich umbringen, falls ich erwischt werde. Und das tue ich wirklich."
Seine weißen Zähne grinsen mir entgegen.