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Die nächsten Tage und Wochen scheinen wie im Flug zu vergehen.
Diese eine Nacht, als ich mich herausgeschlichen habe, wurde ich glücklicherweise nicht erwischt. Es ist alles gut gelaufen, wenn man denn davon absieht, unter welchem Umständen ich zurück ins Haus gelangt bin.
Sagen wir mal so: Peters Hände sind dabei mehr als einmal 'ausversehen' in Berührung mit meinem Hintern gekommen.


Im Großen und Ganzen ist es eine wunderbare Zeit. Ich bin glücklich. In der Schule läuft es gut. Julien nervt mich nicht und auch mit Peter geht alles gut.
Zwischen unseren Treffen liegen manchmal ein paar Tage – höchstens drei bis fünf – was aber auch völlig in Ordnung ist, da wir ja kein Pärchen, oder so was sind. Noch immer kann ich nicht sagen, was das genau zwischen uns ist.
Wir sehen uns oft und wir kommen uns näher, wohl im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich fühle mich so gut wie lange nicht mehr.
Ich kann morgens mit einem Lächlen aufstehen, weil ich weiß das es gut ist.
Es läuft gut.




Zwei Tage später fängt Peter mich nach der Schule ab.
"Wie geht's dir?", fragt er, während er den Arm leicht um meine Schulter legt.
"Gut.", antworte ich lächelnd. "Und dir?"

"Ja.", sagt er nickend, ein Grinsen auf den Lippen.
Gemeinsam gehen wir die Straße entlang.
Es breitet sich eine kurze Stille aus, bis ich das Erste sage, was mir in den Sinn kommt.

"Willst du meine Briefmarkensammlung sehen?"

Peter bleibt schier augenblicklich stehen. Es veranlasst mich dazu, ebenfalls inne zuhalten.
Sein Blick ist irgendwie irritiert und gleichzeitig belustigt.
"Ich fühle mich geschmeichelt, aber...-"
Genau das ist der Moment, in dem ich es selbst realisiere, seine Reaktion verstehe.

Ich mache riesige Augen, spüre wie mein Gesicht ganz warm wird. Vermutlich werde ich gerade knallrot.

Zuerst weiß ich gar nicht was ich sagen soll. Manchmal bin ich wirklich ziemlich schwer von Begriff. Das ist ja schon fast lächerlich.
Mit gefühlten fünfzig 'neins' versuche ich klarzustellen, dass das nicht so gemeint war.
Ich lache, um meine Peinlichkeit zu überspielen, aber wenn ich ehrlich bin, würde ich gerade nur zu gern im Erdboden versinken.
Doch Peter grinst mich lediglich an. "Ich weiß nicht, wie du das sonst meinen solltest."

Ich streiche mir übers Gesicht und probiere mich abzulenken, doch es ist wirklich ziemlich unangenehm und peinlich. "Ich...ich habe früher wirklich Briefmarken gesammelt. Du brauchst nicht gleich so zu denken."
Er lacht leise auf. "Alles klar."


"Das war schräg.", sage ich in einer weiteren Sekunde der Ruhe. Wir sind ein Stück gelaufen.
"Aber ich rede immer solchen Quatsch, wenn ich nervös bin." Diese Worte murmle ich mir selbst undeutlich zu. "Was?", hakt Peter nach.
Ich will abwinken, doch der Schwarzhaarige bleibt abermals stehen.
"Komm schon, Elaine, was hast du gesagt?"

Ich lächle schwach und lasse mich schließlich doch breit schlagen.
Mit merkwüridgem Gefühl und schnell klopfendem Herzen wiederhole ich meine Worte von zuvor.
Ich habe das Gefühl das mein Gesicht noch roter wird, wenn das überhaupt möglich ist.

"Wieso bist du nervös?"
Auch wenn ich es genau weiß – Peters bloße Anwesenheit macht das mit mir – zucke ich mit den Schultern. Ich sage nichts dazu.
Peter macht einen Schritt auf mich zu, hebt mein Kinn leicht mit dem Feigerfinger und Daumen an, bringt mich dazu, ihn anzusehen.
"Hmm?", macht er, als unsere Augen sich treffen.
"Du.", flüstere ich und beobachte wie sich ein leichtes Lächeln über seine Lippen zieht.

Lies, lies, lies. [#1] | Teen Wolf ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt