Lies, lies, lies. [#1] | Teen Wolf ✔

15.

15.

Paige schenkt mir ein Lächeln, während wir beide den Gang entlang durch die Schule laufen. Wir reden mal wieder ein bisschen.
"Wieso...", beginnt meine dunkelhaarige beste Freundin. "...warst du die letzten Tage eigentlich so bedrückt?"
Ich zögere kurz, antworte aber dennoch ehrlich. Wage, aber ehrlich.

"Das lag daran, das ich Streit mit einem Freund hatte."
Kann ich Peter so nennen?, frage ich mich selbst. Einen Freund?

"Wann werde ich denn erfahren wer dieser mysteriöse Typ ist?", fragt sie neugierig.
Ich grinse, sage aber nichts dazu. "Irgendwann bestimmt."
"Ich bin deine beste Freundin.", stellt sie das Offensichtliche fest. "Du kannst mir immer alles sagen, dass weißt du, oder?"
"Natürlich." Sie lächelt mich an.

Irgendwann kommen wir auf das Thema Derek zu sprechen. An der Art und Weise wie sie redet, merke ich das Paige froh ist. Glücklich.
Sie erzählt mir, dass sie wieder mit Derek in der Brauerei war. Es ist ihr so wichtig, dass sie sogar tatsächlich den genauen Tag sagen kann.
Es wird mir schlagartig klar: Das ist genau der Tag, an dem Peter auch dort war, in die Halle gespäht hat und wir uns anschließend gestritten haben.

Ob er die beiden wohl beobachtet hat?, wundere ich mich. Das wäre reichlich komisch.

Das ich ebenfalls dort war und einen Streit hatte, erwähne ich nicht.

Ich sitze da, die Stirn leicht gerunzelt, bis Paige fragt, was denn los ist.
"Nichts.", gebe ich lächelnd zurück.
Und dann verdränge ich den Gedanken daran.

Wir machen Hausaufgaben und Lernen etwas, bevor wir beide unseren Weg nach Hause einschlagen.

Peter und ich haben noch einiges zu bereden. Sowohl komische als auch ernste Dinge.
Aber wenn ich an diese Kuss- Sache denke, bekomme ich ein kribbliges Gefühl und muss unwillkürlich lächeln.
Ich finde es merkwürdig, wie gespalten meine Empfindungen doch sind.
Jetzt, wo es so viel unausgesprochenes gibt, – genau wie heute – lässt der dunkelhaarige Hale sich nicht blicken. Natzürlich.
Ich stoße einen leisen Seufzer aus, bevor ich aufhöre, mich hoffnungsvoll nach ihm umzusehen.

Am nächsten Tag werde ich nach der Schule von Peter abgefangen. Er trägt wie fast immer seine Lederjacke, dazu dunkle Männerboots und eine dunkle Hose.
Wie so oft, hat er eine recht ernste Miene aufgesetzt.
Als er mich begrüßt, trägt er ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
"Wollen wir beide vielleicht etwas unternehmen?", fragt er direkt gerade heraus.
"Ich habe Hausarest.", ist alles was ich dazu sage.
"Ach, komm schon.", probiert er mich zu Überzeugen, aber ich schüttle den Kopf und wechsle das Thema.
"Wir beide sollten reden..."

Peter runzelt leicht die Stirn, nickt aber. "Okay."
Wir stehen kurz da, bis wir – wie von allein – entscheiden ein Stück zu gehen.

Ich habe das Gefühl, das Peter in Bezug auf die Streitsache ziemlich empfindlich reagieren könnte, aber dennoch frage ich nach kurzen Zögern nach. Und das obwohl es furchtbar peinlich ist.
"Hast du Paige und Derek bei der alten Schnapsbrennerei heimlich beobachtet?" Während ich das frage, sehe ich ihm genau ins Gesicht. Erst tut er gar nichts, dann hebt er die Augenbrauen und bricht in schallendes Gelächter aus.
Schon fast erleichtert atme ich auf. Einen weiteren Streit hätte ich wohl nicht gepackt.