(Bild: Nick)
NewYork, The Bronx, Altes umgebautes Fabrikgebäude
Dennis Sicht
Die Tür meiner Zelle wurde von einem großen, angsteinflößendem Mann geöffnet. Ich nickte dem Wachmann respektvoll zu und trat hinaus. Einer meiner Besitzer führte mich einen Gang zum Ausgang. Ich durfte nur selten raus. Auf der Straße stand ein schwarzer Van mit verdunkelten Fenstern.
Mein Besitzer blieb stehen. Es war Nick, er war der einzige der mich immer einigermaßen menschlich behandelt hatte.
Er drehte sich um. Er war viel größer als ich.„Deine Sachen sind drin. Der Wagen wird dich nach Manhatten fahren, dort bekommst du ein Umstyling, damit man dich nicht mit uns in Verbindung bringt. Danach kommst du direkt zu deinem neuen Herren."
Er fuhr sich durch sein platinblondes Haar, dann sahen seine hellblauen Augen mich traurig an und er versuchte zu lächeln. Gelang nicht.
Ich umarmte meinen besten und einzigen Freund.
Ich stellte mich leicht auf die Zehenspitzen dann hob er mich hoch. Ich kicherte und drückte mich mehr an den 18-jährigen.
Dann ließ er mich los und küsste mich auf die Wange.„Tschüss mein Kleiner.", sagte er und wuschelte durch meine Haare.
„Tschüss mein Großer..."
Ich wurde in den Van gezogen und ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.
„Nick!", schrie ich und wurde in das Auto gezogen. Als wir losfuhren verdeckte er sein Gesicht. Das erste Mal das ich ihn weinen sah. Und auch das letzte.Wir kamen an und ich stieg aus. Eine junge Frau stieg mit aus und lächelte aufmunternd.
Wir kauften massenhaft Klamotten, alles Markenkram. »Du sollst gut für deinen Besitzer aussehen.«, sagte sie. Anschließend gingen wir zum Friseur und ich ließ mir einen neuen Haarschnitt, sowie Farbe verpassen. Das konnte ja was werden.
Als ich den Salon verließ erkannte ich mich selbst nicht. Meine Haare blau und abstehend. Dazu ein schwarzer Hoodie und eine enge graue Jeans. Jedoch wollte ich meine Schuhe behalten, die mir Nick geschenkt hatte.
Vielleicht klang das doof, aber ich wollte mich nicht von ihnen trennen.Als wir fertig waren aßen wir noch ein paar Bissen in einem Café.
Gott, dieses Essen war himmlisch. Sowas gutes hatte ich nicht gegessen seit dem Tod meiner Eltern. (Also nicht falsch verstehen, er hat nicht seine Eltern gegessen! O.O)Am Van angekommen zupfte die Frau mit der ich einkaufen war noch an meiner Frisur rum, dann stiegen wir ein.
Was kam jetzt auf mich zu?