Kapitel 34

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P.o.V. Nick


3 Stunden zuvor

Immer noch angepisst von Zayns Verhalten heute Nachmittag bin ich auf dem Weg nach Hause, zu der Villa der White Tigers. Doch obwohl ich nach Hause will, habe ich es im Gefühl heute mal einen Umweg zufahren.

Sonst müsste ich den anderen erklären woher die Platzwunde an meinem Kopf kommt. Darauf kann ich grade verzichten, dann müsste ich ihnen wieder sagen, dass ich doch wieder die Nähe von Zayn gesucht habe.

Klar wir führen einen Bandenkrieg, irgendwo hasse ich ihn auch.

Doch auch in mir schlägt noch das Herz, dass früher mit dem Schwarzhaarigen Blutsbrüderschaft geschlossen hat. Wir beide kommen aus armen Verhältnissen und wir waren auch beide zusammen zur falschen Zeit am falschen Ort. Jetzt guck was aus uns geworden ist. Wir erschießen gegenseitig unsere Leute, bestahlen uns und machten uns unsere Leben zur Hölle und wofür ?

Das wissen wir beide wahrscheinlich selber nicht wirklich. Wir tragen beide zu viel Wut in uns- Wut auf uns selber und Wut der Ungerechtigkeit die uns widerfahren ist.

Ich schüttle meinen Kopf über unsere eigene Dummheit, doch Zayn wird zu dickköpfig und stur sein um mir irgendwann einmal meinen Fehler zu vergeben.

Mein Weg führt mich durch die Dunkelheit der Nacht, vor mir erstreckt sich die kurvige Landstraße.

Doch etwas ist anders als sonst, auf der Straße sind frische Reifenspuren zu erkennen, ich gehe mit meinem Fuß vom Gas, damit ich nicht auch noch in ein anderes Auto herein fahre.

Die Strecke ist so Kurven reich - wer hier bei Nacht durch die Gegend rast ist lebensmüde.

Langsamer als sonst fahre ich eine enge Kurve und ich muss stark Bremsen. Ich komme kurz vor einem schräg stehenden Lastwagen zum Stehen.

Hastig steige ich aus meinem Auto und schaue nach ob dem Lastwagenfahrer etwas passiert ist. Jeder Schritt hallt in meinem Kopf. Bitte lass dem Fahrer nichts passiert sein - ich hatte zwar schon einige Leichen gesehen, doch es war immer wieder ein Schock für mich.

Langsam öffne ich die Fahrertür. Meine Augen weiteten sich als sie das Bild vor mir wahrnahmen. Dort hin ein Mann, ein wenig älter als ich. Sein schwarzes Haar umrahmte sein weißes Gesicht, sein Kopf hing zur Seite- zu weit. Zwei dunkle, leere und angsteinflößende Augen starrten mich an- das Leben in ihnen war erloschen. Ich erkannte ihn sofort und mir ahnte schlimmes. Meine zittrige Hand strich seine Augenlieder herunter, ich küsste ihm die Stirn und hoffte für ihn, das er in Frieden ruhen würde.

Es konnte doch nicht wahr sein oder doch ? Aber das konnte nicht sein, es war Henry einer aus meiner Truppe - er wollte damit extra Geld ran schaffen für seine Familie. Der Lkw sah von außen unversehrt aus, der Unfall war nicht Schuld an seinem Tod das war klar.

War,dass das Werk von den Blacks, aber es war eigentlich unmöglich. Eben waren sie noch alle zusammen gewesen. Meine Vermutung wurde wieder einmal bestätigt, irgendjemand versucht uns gegen einander aufzuspielen, doch wer war es ?

Klar unsere Gruppen waren nur kleine Untergruppen, die von noch höheren Gruppen Aufträge bekommen. Doch wer hätte Interesse dran uns auszulöschen und uns immer wieder Fallen zu stellen.

Das nimmt doch alles nur Zeit und Leute in Anspruch. Mit dem Blick auf dem Boden gerichtet führt mich mein Weg wieder zurück zu meinem Auto, doch da sind wieder die Bremsspuren. Mein Beine führten mich schnell um den Lkw herum und mein Atem stockte.

Dort war ein schwarzer Blechhaufen. Das Auto war komplett zerbeult, die Scheiben sind zersprungen durch den Aufprall gegen den Baum. Die Motorhaube hat sich durch den Aufprall zusammen gezogen.

Es sah so aus, als ob sie sich überschlagen haben und dann anschließend gegen den Baum geprallt sind. Von außen sah es sehr schlecht für die Insassen aus.

Mein Weg führte mich zur Beifahrertür, dort erkannte ich den Jungen - den Jungen von der Party. Er war heiß gewesen, er konnte atemberaubend Tanzen und von küssen muss ich gar nicht erst anfangen. Doch ich wusste auch, dass er Zayn gehörte ich bin der Meinung er hieß Liam.

Doch von diesem heißen Typen war nichts mehr übrig. Er hing in seinem Gurt, der Airbag ist zum Glück auf gegangen. Doch die Splitter von den Scheiben, haben ihre Spuren hinterlassen, der Aufprall muss hart gewesen sein, schon jetzt waren seine Gliedmaße mit dunkel Lila Blutergüssen überseht. Eine große Platzwunde zierte sein Gesicht. Es muss ein Wunder sein, wenn er noch lebte.

Ich beuge mich durch das Fenster zu ihm herein um zu hören ob er noch Atmet.

Tatsächlich, ich spürte einen ganz leichten Atemzug an meinem Ohr.

,, Hey Liam, ich werde dich jetzt abschnallen uns ins Krankenhaus bringen okay?
Wo ist dein Fahrer ? ", versuchte ich mein Glück, doch er regte sich nicht - was hatte ich auch erwartet.

Mit aller Kraft die ich besitze bekomme ich grade eben die verzogene Tür auf. Mein ganzer Körper ist durchströmt mit Adrenalin und ich hatte nur noch vor Augen, dass ich diesen Jungen retten muss.

Wenigstens einer der überlebt. Doch was mich wunderte, dass der Fahrersitz leer war. Vielleicht war er Hilfe holen oder andere Sachen sind mit ihm passiert, doch ich musste erst einmal Liam retten.

Ich lehne mich über ihn, meine zittrigen Hände versuchen den Abschnaller zu betätigen doch es klappt einfach nicht.

Eine kalte, klebrige Hand legt sich auf meine und ich ziehe sie erschrocken zurück, meine Augen weiten sich und mein Herz schlägt noch schneller.

,, Zayn... bring mich zu ihm ", vernehme ich eine ganz leise zittrige Stimme.

,, Nein ich bringe dich ins Krankenhaus die können dich noch retten. ", bestimmte ich und schüttelte den Kopf.

Er öffnete wieder seinen Mund, doch ich verstand ihn nicht. Ich musste mein Ohr genau vor seinen Mund halten damit zu erkennen war was er meint.

,, Wenn ich sterbe ins Zayns Armen.", war nur ein zartes Hauchen zu vernehmen.

,, Ist das dein letzter Wunsch Liam? ", fragte ich den Tränen nah, er schien so ein netter, freundlicher und liebevoller junger Mann zu sein. Ich wollte ihm seinen Wunsch erfüllen, wenn es das letzte ist was ich machen werde.

Zayn wird es falsch verstehen doch ich könnte nicht mehr in den Spiegel sehen, wenn ich das nicht machen würde.

Er drückte noch einmal kurz meine Hand, was mir Antwort genug war.

,, Dann kämpfe jetzt Liam, für Zayn, hast du verstanden ", flehte ich und zog ein Klappmesser aus meiner Hosentasche und zerschnitt den Gurt.

Mit überraschend festen Griff zog ich ihn aus dem Auto und trug ihn zu meinem Auto. Ich legte ihn auf die Rücksitzbank und fuhr zu meinem ehemaligen besten Freund.

Dort angekommen hob ich ihn hoch und schritt mit festen Schritten zu seiner Tür.

Bis nach draußen schallte lauter schiefer Gesang und trotz meinem Willen schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Früher hatten wir beide auch immer gesungen, doch das ist schon ewig her.

Die Türklingel ließ den Gesang kurz verstummen und ein lächelnder und zerzauster Zayn öffnete dir Tür, doch als er uns beide erblickt, fällt ihm das glückliche Lächeln aus dem Gesicht und die Blässe breitet sich aus.


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Hey ihr Lieben,

ich hoffe es hat euch gefallen.

Eure Manjanaa



The Black Panthers / Ziam *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt