Kapitel 62

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  Er verzieht keine Miene.,,Oh mein Gott Zayn du lebst", flüsterte sie geistesabwesend vor sich hin.
,,Ja Mama wie du siehst lebe ich ", lächelte der Schwarzhaarige schwach. Er schritt zögerlich ein paar Schritte nach vorne und nahm die kleinere Frau in seine Arme.
Ihr Kopf lag auf seinen Schultern und sie hatte ihre Augen krampfhaft geschlossen.
Kleine Tränen suchten sich ihren Weg nach draußen und ein kleines Schniefen verließ ihren Mund.
Ihre Arme umschlossen den Körper Ihres Sohnes.
Ich wollte meinen Blick abwenden doch ich konnte es nicht.
Diese Frau die vor mir stand, sah erschöpft aus und sie strahlte etwas Trauriges aus.
Wie lange mochten sie sich nicht gesehen haben, dass sie sogar dachte das ihr Sohn verstorben sei.
In meinen Augen sammelten sich auch kleine Tränen, vor Freude aber auch vor Mitleid.
Was muss sie durch lebt haben. Sie hatte ihren Sohn verloren, aus mir noch einen unerklärlichen Grund.
,,Ich bin so froh, dass du wieder da bist. Lass dich ansehen mein Junge", lächelte sie nun und löste sich aus der Umarmung um Zayn zu begutachten.
Auf ihrem Gesicht breitete sich etwas Stolzes aus.
,,Du siehst gut aus mein Junge. Nun sag mir hast du schon eine Frau. Schließlich trägst du einen Ring an deinen Fingern. Habe ich vielleicht sogar schon Enkel", sprudelte es aus ihr heraus und mir verging mein Lächeln.
Bei diesen Fragen schnürte sich meine Luftröhre zu. Wusste sie etwa nicht, dass ihr Sohn schwul war.

Mein gespannter Körper spannte sich an, als wenn er unter Strom stehen würde. Meine Augen waren immer noch aufgerissen und die Spucke sammelte sich in meinem Mund.

Was würde er darauf antworte, würde er zu mir stehen?

Würde er mich als seinen Ehemann vorstellen?

Oder würde er mich doch einfach nur verleugnen?

Die Sekunden in den er nicht sprach, kamen mir vor wie Jahre. Wieso ließ er sich soviel Zeit?

Wieso hatte er mich überhaupt hier eher gebracht, wenn er nicht zu mir stand?

,,Zayn", hauchte ich mit weicher Stimme und ich hatte das Gefühl, das dieses eine Wort mir meine ganze Kraft geraubt hatte. Die beiden Personen verschwammen vor meinen Augen und Zayn schien durch meine Worte endlich wieder zu Sinnen gekommen sein.

,,Mum", flehte er und sie wich von ihm zurück. Der Schwarzhaarige ging zwei Schritte zurück umschlang mit seiner warmen Hand meine kalte und drückte fest zu. Mein Blick richtete ich zu Boden und atmete tief durch. Er stand zu mir und das bedeutete mir alles.

,,Das ist mein M-", setzte Zayn zur Erklärung an, doch er stoppte mitten drin und ich wagte es nicht meinen Kopf zu heben.

,,Warum bist du hier? DU weißt genau, dass dein Vater es nicht versteht und du nicht mehr zur Familie gehörst. Erst wenn du wieder bei sinnen bist und dir ein hübsches Mädchen anlachst", ihre Stimme klang fest und bestimmend. Der Griff um meine Hand wurde immer lockerer und ich wusste, dass ich etwas tun musste.

,,Miss Malik, bei aller Ehre, aber hören sie sich überhaupt selber zu, was sie da sagen?", fragte ich mit einer rauen Stimme und ich richtete meinen Blick direkt in ihr Gesicht und unsere Augen trafen aufeinander. Sie hatte genau dieselbe Augenfarbe wie Zayn. Doch diese versprühten nicht so viel Liebe.

Sie rührte sich nicht, doch sie wand auch nicht den Blick von mir ab. Zwischen durch fuhr sie mit ihren Augen meinen Körper ab, doch das machte mir nichts aus. Sie sollte denken was sie wollte, denn ich hatte das an meiner Seite was ich brauchte um stark zu sein.

,,Ich habe sie doch eben gesehen. Sie waren so glücklich ihren Sohn zu sehen, sie dachten er wäre Tod und jetzt steht er vor ihnen und das lebendig. Ist das nicht viel mehr Wert, als irgendeine Sexualität? Wollen sie lieber einen toten Sohn, statt einen Schwulen? Bei aller Liebe ich werde ihnen keine leiblichen Kinder von ihrem Sohn schenken können, doch ist es nicht wichtiger, dass er zu sich selber steht und glücklich ist? Sie sind in ihren Gedanken ziemlich egoistisch und krank", sprudelte es aus mir heraus.

Dann passierte alles Schlag auf Schlag. Kaum war mein letztes Wort ausgesprochen, kam die Frau wütend auf mich zu gerannt, erhob ihre Hand vor mir und ich kniff die Augen zu und wartete auf den Schmerzen. Doch dieser kam nicht. Vorsichtig öffnete ich sie und Zayn stand vor mir und hatte die Hand seiner Mutter in der Hand.

,,Wenn du ihn schlägst bin ich für euch wirklich gestorben", fuhr er sie an, sie schritt einen Schritt zurück und suchte die Gegend hinter uns ab.

,,Kommt rein die Nachbarn gucken schon", murmelte sie vor sich hin und verschwand im Haus. Zayn ging voran und als er merkte, dass ich nicht mit kam, griff er nach meiner Hand und zog mich hinterher.

Gegen meiner Erwartung, war es hier sehr sperr lich möbliert, nur an der Wand hingen einige Bilder, doch selbst beim vorbeigehen, sah ich keinen Jungen auf den Bildern. Überall waren nur junge Mädchen drauf zu sehen.

,,Sind die Mädchen auch da?", fragte Zayn ziemlich zögerlich und Miss Malik blieb abgrub stehen.

,,Nein sie sind alle drei weg und du wirst auch keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen", fauchte sie ihn an und Zayn kniff wütend die Augen zusammen.

,,Es sind meine Schwestern, also habe ich auch das Recht dazu sie ausfindig zu machen. Da wirst du und Dad auch nichts dran ändern können", fauchte mein Mann zurück. Sein Körper spannte sich an und man spürte wie die Situation zu eskalieren drohte.

,,Du hast schon genug angerichtet Zayn. Doniya ist deinetwegen abgehauen um dich zu suchen", schrie sie ihn an und Zayn verstummte und verschluckte seine Wörter die er eben noch aussprechen wollte.

,,Erst sagst du uns, dass du schwul bist oder zumindest auch auf Männer stehst und dann kommst du nicht mit unserer Meinung klar. Mitten in der Nacht hast du dich aus dem Staub gemacht und hast dich bis zum heutigem Tag nicht einmal blicken lassen und tust so als ob du dich für uns interessierst. Dann muss ich mir noch Beleidigungen von der Schlampe anhören und du stehst hinter ihm. Verpiss dich wieder dahin woher du gekommen bist und vergiss dein hässliches Anhängsel nicht", spuckte sie die Wörter vor unsere Füße.

,,Er ist mein Mann", lachte Zayn auf und die Frau verengte ihre Augen.

,,Verschwinde bevor dein Vater wieder heim kommt und komm nie wieder", richtete sie ihre Worte an ihn und man konnte Zayn seine Enttäuschung schon fast fassen.

,,Schatz ich bin wieder zu Hause", hallte eine männliche Stimme durch das Haus und mir blieb die Luft weg.  

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The Black Panthers / Ziam *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt