Durch das Klingeln eines Smartphones wurden wir aus dem Schlaf gerissen. Wir waren mal wieder zu spät und man hatte schon mehrfach versucht und zu erreichen.
"Wir kommen ja schon", brummte Jan in sein Handy.
"Ja wir .... Melina und ich .... Ach sei ruhig, Waixer". Er legte auf.
Ohne weitere Worte zu wechseln machten wir uns so schnell es eben ging fertig und trafen rechtzeitig in der Lobby ein. Wir wurden mit Applaus begrüßt und ich hörte hier und da etwas von #Jalina. Aber ich ignorierte das alles und machte mich auf den schnellsten Weg ins nächste Taxi. Ich war noch nicht richtig wach und aus diesem Grund auch noch nicht für Gespräche zu gebrauchen.
Als wir schließlich an der Lokation ankamen hatte sich das auch nicht gebessert. Die halbe Stunde Autofahrt hatte es eher verschlimmert. Ich torkelte leicht und Shirin musste mich einige Male davon abhalten gegen die nächsten Wand zu laufen. In den Aufenthaltsräumen angekommen ließ ich mich auf die nächstgelegene Couch fallen.
"Man Melina, jetzt reiß dich am Riemen. Wir müssen in knapp zwei Stunden auf der Bühne stehen."
Ich brummte daraufhin nur etwas Unverständliches und zog mir die Kapuze meines Hoodies tief und Gesicht. Mehr Leute betraten den Raum, doch ich nahm sie nur als Stimmengewirr war.
Schließlich raffte ich mich auf und setzte mich gerade hin. Meine Haare waren ein einziges Chaos und ich entschloss mich, mich etwas auf zu hübschen. Die Tour nagte mittlerweile wirklich sehr an mir und ich sehnte mich nach den Off-Days, die für den morgigen Tag angesetzt waren. Die ganze Zeit über fühlte ich mich wie ein Zombie, der durch die Gegend schlurfte und einfach alles ausblendete.
Erst als ich vor dem Aufgang zur Bühne stand wurde mir richtig bewusst, was gleich auf mich zu kam und das Adrenalin schoss durch meinen Körper.
Ein breit grinsender Jan kam mir entgegen. Er hatte seinen Auftritt bereits hinter sich und auch gut gemeistert.
Als er an mir vorbeilief drückte er mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
"Viel Glück da oben", wünschte er mir.
"Danke" ich lächelte und schon war er wieder hinter die Bühne abgetaucht.
Ich atmete noch einmal tief durch, dann lief ich los.
Den Auftritt rockten wir. Alles lief einwandfrei. Die Menge jubelte und ich fühlte mich das erste Mal an diesem Abend wieder so richtig wie ich selbst.
Nach uns kamen noch Julien und die Außenseiter.
Und als auch die wieder hinter der Bühne verschwanden, hörten wir die Fans draußen immer wieder 'Zugabe' rufen. Ich sprang die ganze Zeit auf und ab wie ein Flummie und konnte nicht mehr still sitzen. Die Stimmung draußen hatte sich auf mich übertragen und ich konnte rein gar nichts dagegen tun.
"Hey, hier geblieben", zwei Hände hielten mich an den Schultern fest als ich noch eine Runde durch den Backstage-Bereich drehen wollte.
"Wir wollen doch gleich noch mal geschlossen auf die Bühne", lachte Jan. Sein Lachen beflügelte mich noch mehr, aber ich riss mich zusammen. Er nahm meine Hand. Ich sah zu ihm hoch, aber konnte durch die Dunkelheit nur Umrisse seines Gesichts erahnen.
"Dann los", grinste ich und zog ihn mit mir.
Wir sprangen nach Dagi und Timo auf die Bühne und die Fans kreischten los. Ich nahm Dagis Hand und wir bildeten eine Reihe. Die Scheinwerfer über uns blendeten mich, und ich musste die Augen leicht zusammenkneifen. Geschlossen verbeugten wir uns. Das Gegröle der Masse umhüllte uns, die Bühne vibrierte unter unsern Füßen.
Ich nahm alles ganz genau war, von der Wärme der Strahler bis hin zu Jans Hand, die Meine immer noch hielt, obwohl wir die Reihe schon wieder gelöst hatten.
Ich hatte das Gefühl, als wären die Lichter über unseren Köpfen noch heller geworden und ich musste die Sternchen vor meinen Augen weg blinzeln. Zumindest versuchte ich es. Mein Herzschlag pochte in meinen Ohren, die Menschenmasse vor uns schien wie in Zeitlupe zu jubeln. Ich blinzelte erneut. Das Pochen meines Herzens beschleunigte sich und die Lichter begannen sich zu drehen. Reflexartig bohrten sich meine Fingernägel in das Nächste, was ich zu fassen bekam.
Meine Beine knickten ein und ich sank zu Boden. Noch immer rotierte mein Kopf und ich starrte auf das Geschehen vor mir, unfähig es zu begreifen. Das Einzige, was ich deutlich spürte, und woran ich mich festhielt, war eine Hand. Wessen Hand wusste ich nicht mehr. Mein Atem ging viel zu schnell. Mein Herz raste. Schwarze Punkte tanzten vor mir.
Jemand kniete sich vor mich. Ich konnte ihn nicht erkennen. Er schien mit mir zu reden. Langsam stellte sich das Bild etwas schärfer und ich konnte Jan vor mir erahnen. Er sprach auf mich ein, seine Lippen bewegten sich, doch ich konnte ihn nicht verstehen. Warme Hände legten sich auf meine Wangen und hielten mich fest.
Das Rauschen in meinen Ohren wurde immer lauter, die Punkte vor mir immer schneller.
Mein Name war das Letzte was ich verstehen konnte, dann wurde alles schwarz.
Eure Meinung in die Kommentare :)
(Ich hab in letzter Zeit definitiv zu viel YouTube geschaut :D)
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Mein Kuscheltier
RomanceNur eine kleine Idee, wie Jan's Geburtstag auf der Gang Tour nicht ganz so chaotisch verlaufen wäre :) #jalina