Kapitel 11 / Melina's Sicht

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Eigentlich war ich mir sicher, dass wir mit Fragen durchlöchert wurden, jetzt, da das zwischen mir und Jan offiziell war. Aber wie es schien behielt Shirin dieses kleine Detail erst einmal für sich. Jan dachte offenbar das selbe, denn er sah mich fragend an. Als ich ihn wissend anlächelte schien er zu verstehen und grinste.

Der restliche Tag verlief eher ruhig. Wir fuhren bis nach Stuttgart und hatten noch an dem selben Abend dort unsere Show. Der Off-Day gestern hatte mir gut getan. Mein Kreislauf hatte sich wieder eingependelt und mir ging es unglaublich gut, was allerdings auch eventuell an einem ziemlich verrückten Affen liegen könnte.

Und genau bei dem lag ich nun. Wir hatten uns in mein Hotelzimmer verkrochen und es uns auf den riesigen Bett gemütlich gemacht. Ich lag in seinen Armen und lauschte seinem gleichmäßigen Atem, während er meinen Arm gedankenverloren streichelte. Nur eine Nachtischlampe tauchte das Zimmer in ein goldgelbes Licht und ließ alles unglaublich warm und gemütlich erscheinen.

Mein Blick wanderte zu Jan. Er hatte seine Augen geschlossen, aber schlafen tat er noch nicht. Ich setzte mich etwas auf und legte mein Kinn auf seine Brust. Er sah mich an mit diesem leicht verpeilten Blick, den ich so unglaublich an ihm liebte. Vor allem in Zusammenhang mit seinen viel zu verwuschelten Haaren. Ich grinste zu ihm hoch und er lächelte.

"Hey", murmelte er.

"Hey", erwiderte ich und rutschte noch ein Stück zu ihm hoch, so dass ich nun komplett auf ihm lag. Ihm schien mein Gewicht nicht zu stören und so begann er wieder damit, Kreise auf meinen Rücken zu zeichnen.

Ich beugte mich zu ihm hinunter und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Er brummte zufrieden.

"Noch mal", verlangte er und ich tat ihm diesen Gefallen. Dieses Mal aber ließ ich meine Lippen einen Augenblick länger auf seinen.

"Ich werd wohl nie genug davon kriegen", sagte er, als wir uns wieder voneinander lösten.

"Geht mir auch so", ich schaute ihn lächelnd an, dann küsste ich ihn erneut. Alles in mir begann zu kribbeln und die Tatsache, dass Jan mein Shirt ein paar Zentimeter nach oben geschoben hatte und nun seine Hände auf meiner Haut lagen, machte es mir nicht gerade einfach einen klaren Gedanken zu fassen. Aber wer brauchte die jetzt schon.

Er vertiefte den Kuss ein wenig, bevor wir uns wieder ansahen.

"Wir sollten schlafen", meine Augen konnte ich langsam wirklich nicht mehr offen halten und ich ließ meinen Kopf demonstrativ auf seine Schulter fallen. Ich hörte ihn lachen und kuschelte mich noch ein bisschen mehr an ihn. Er legte seine Arme um mich und drückte mich fest an sich. Ich spürte seine Lippen an meinem Hals. Nur ganz leicht streiften sie mich, aber es reichte, um mir eine Gänsehaut zu verpassen. Er schien es bemerkt zu haben, den erneut vibrierte seine Brust unter mir durch sein Lachen.

"Dann schlafen wir mal", er drehte uns auf die Seite und und ich sah zu ihm auf. Seine Augen glitzerten leicht in dem warmen Licht der Lampe und ich verlor mich in ihnen. Dieses Blau hatte eine unglaubliche Wirkung auf mich und ich konnte mich erst davon lösen, als Jan sich leicht aufrichtete um das Licht zu löschen. Es dauerte einen Moment, bis ich seine Umrisse in dem nun dunklen Hotelzimmer erkennen konnte. Von draußen schienen die Straßenlaternen durchs Fenster. Es musste bestimmt schon halb zwei sein, aber das war mir egal. Mit ihm vergas ich immer die Zeit. So war es nunmal, wenn man verliebt ist. Er hatte sich wieder neben mich gelegt und die Decke bis hoch zu meinen Ohren gezogen. Gott, ich konnte noch immer nicht glauben, dass dieser unglaublich süße Mann da neben mir tatsächlich zu mir gehören sollte. Es war alles noch so neu.

Ein Lächeln schlich sich wieder auf meine Lippen.

"Bist du glücklich?" Hörte ich seine raue Stimme aus der Dunkelheit.

"Ja, dass bin ich", flüsterte ich, "und du?"

"Es könnte kaum besser sein", sagte er und ich spürte, dass er lächelte.

Sanfte, weiche Lippen drückten dich erneut auf meine.

"Schlaf gut", murmelte er.

"Du auch", ich kuschelte mich in seine Arme und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Sein Geruch umhüllte mich, genau wie seine Wärme. Ich konnte mir ein Seufzen nicht verkneifen.

Irgendwo in der Ferne hörte ich Autos und die Stimmen von Einwohnern, die wohl zu dieser späten Stunde noch feiern waren. Das, und das Geräusch von einem klopfendem Herzen ließen mich schließlich einschlafen.


Tada, neues Kapitel. Etwas kurz, ich weiß aber ich geb mein Bestes :)  Hoffe, euch gefällt es. Anmerkungen wie immer in die Kommentare :)


Mein KuscheltierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt