Kapitel 3 / Melina's Sicht

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"Na, auch endlich wach?" Begrüßte mich Shirin grinsend und umarmte mich.

"Ja." Antwortete ich einfach.

"Hey Jalina, schön geschlafen? ", rief Simon, der gerade zu Timo und Dagi in ein Taxi stieg.

Ich schüttelte nur den Kopf. Dieses ganze geshippe konnte einem echt auf den Geist gehen.

Jan lief an mir vorbei zum nächsten Taxi und ich folgte ihm. Zu uns gesellten sich noch Shirin, André, Cengiz und Paola.

Als wir schließlich alle untergebracht waren machten wir uns auf den Weg Richtung Hotel. Ich snappte und twitterte derzeit den Fans um sie auf dem neusten Stand zu halten.

Währenddessen wurde in unserer Gang-Gruppe auf WhatsApp fleißig über alles mögliche geschrieben, aber ich achtete nicht sonderlich dadrauf, bis sich Jan plötzlich neben mir kerzengerade aufsetzte.

"Ist das euer Ernst?" Rief er empört.

"Was ist denn?" Fragte ich. Paola fing an zu kichern und André stupste sie warnend an. Jan sagte nichts, sondern hielt mir nur sein Handy vor die Nase und da erkannte ich, was der Grund war.

"Echt jetzt?!" Rief ich ungläubig aus und nun fingen alle an zu lachen. Alle außer mir und Jan.

"Ach komm schon. Ihr ward einfach zu süß, dass mussten wir festhalten." Rechtfertigte sich Shirin.

"Und dann an alle schicken?" Ich war noch immer fassungslos.

"Ach, jetzt reg doch nicht so auf. Die meisten haben's eh live gesehen", lachte André.

"Soll das etwa heißen, ihr habt uns beim schlafen begafft?" Jan war richtig aufgebracht.

"Alter. Schon mal was von Privatsphäre gehört?"

"Mensch, Waixer, kein Grund jetzt so auszurasten", André hab abwehrend die Hände.

"Doch, dass ist ein Grund."

"Man, dass sollte ein Scherz sein."

"Ja, zum schreien."

Die Stimmung hatte in weniger als einer Minute ihren absoluten Tiefpunkt erreicht. Paola und Shirin hatten aufgehört zu lachen und schauten jetzt zwischen Jan und André hin und her. Ich hatte bisher noch nie erlebt, dass sich die Beiden gefetzt haben, aber so wie Jan jetzt aus dem Fenster nach draußen starrt musste er sich wirklich angegriffen fühlen. Die Aktion 'ein Foto von uns machen' fand ich jetzt auch nicht so toll, aber ihm schien das wirklich nahe zu gehen. Und irgendwie war ich deswegen verletzt. War es ihm so peinlich, mit mir gesehen zu werden? Ich löste meinen Blick von ihm und schaute auf meine Hände.

"Wir sind gleich da", unterbrach Paola das Schweigen, "und es dürften bereits ein paar Fans da sein. Also reist euch jetzt zusammen."

Die Jungs nickten.

Ein paar Fans war reichlich untertrieben. Ich würde mich nie daran gewöhnen können zu unserem Hotel zu sprinten, die kreischenden Fans hinter einer Absperrung und Bodyguards, die uns auch noch umringten.

Leicht außer Atem kamen wir schließlich in der Lobby an.

"Alles klar. Leute, alle herkommen", rief uns Ramona zusammen.

"Ihr habt hier jetzt drei Stunden Aufenthalt. Hier sind eure Zimmerschlüssel. Wir treffen uns um vier hier wieder, um geschlossen zur Generalprobe zu fahren. Noch Fragen? Nein? Gut. Dann ruht euch aus, solange ihr noch könnt."

Mit dieser Ansprache überreichte sie jedem von uns die Schlüssel und wir machten uns auf zu den Zimmern.

Als ich meins schließlich gefunden hatte schloss ich auf und ließ mich auf das weiche Doppelbett fallen. Draußen konnte ich noch immer die Fans schreien hören, aber nach einer Viertelstunde wurde es leiser.

Mein KuscheltierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt