Und Action! [Shindy FF]

Reflex

Keuchend und mit hochrotem Kopf sank Michael auf den Boden. Er stöhnte vor Schmerz und kniff die Augen ganz fest zu.

Oh fuck! Scheiße, das wollte ich nicht!

Mein erster Impuls war es, jemanden um Hilfe zu rufen. Doch was hätte das bitte bringen sollen?

Erschrocken über meine eigene Tat, hielt ich mir den Mund zu und beobachtete den auf dem Boden knienden Michael Schindler. Als ich mich von dem kleinen Schock erholt hatte und Michael scheinbar nicht mehr allzu große Schmerzen hatte, fing ich mich wieder. Mit wenig Mitleid sah ich zu ihm hinab.

"Tut mir leid.", meinte ich trocken. "Selber Schuld. Es war Reflex.".

Indem huschte ich an ihm vorbei. Er murmelte etwas Unverständliches.

Ich wollte nur aus diesem Laden raus. So in Eile war ich, dass ich meinen Einkaufswagen stehen ließ und mich sogleich in meinen Wagen begab. In wenigen Minuten war ich zu Hause angekommen.

Als erstes machte ich mir einen Tee. Tee war für mich das Heilmittel gegen alles. So auch gegen ein schlechtes Gewissen.

Kaum hatte ich jedoch den ersten Schluck getrunken, klingelte mein Handy. Sogleich dachte ich daran, dass sich Michael vielleicht bei irgendjemanden beschwert haben könnte, der meine Nummer hatte.

Bei Liam vielleicht? War es Liam?

Nervös schielte ich auf meinen Display und war erleichtert den Namen meiner besten Freundin zu sehen.

Kurzerhand nahm ich ab.

"Hey.", kam von der anderen Seite fröhlich pfeifend.

"Oh hey.", erwiderte ich, doch konnte diese leichte Unsicherheit in meiner Stimme nicht verbergen.

"Was ist denn mit dir los?", fragte meine beste Freundin sogleich.

Scheiße! Wieso kennen wir uns auch schon so lange?

"Äh nichts.", meinte ich - ein kläglicher Versuch.

"Joyce.", kam es mahnend von ihr. Sie wusste das etwas nicht stimmte.

Ich biss mir kurz auf die Lippen. Es hatte keinen Zweck sich zu verstellen und sie anzulügen. Sie wusste bereits ganz genau das etwas nicht stimmte und sie würde nicht locker lassen, bis ich ihr alles erzählen würde.

So seufzte ich und begann schließlich zu reden.

"Erinnerst du dich noch von dem Typen, von dem ich dir erzählt habe? Also vom Dreh?".

"Ja.", entgegnete sie.

"Ich... ich habe ihn heute im Supermarkt getroffen.".

"Und?", kam es sogleich zurück. "Hast du dich jetzt doch auf ihn eingelassen? Wann seht ihr euch wieder?".

Hoffentlich nie wieder!