Kapitel 9

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Die Hochzeit selbst war nun schon 6 Tage her. Ethan schaffte es souverän mich weiter zu ignorieren, denn seitdem wir uns beim tanzen so nah gekommen waren hat er, außer am nächsten morgen, kein einziges Wort mehr mit mir gewechselt. Es verletzte mich ein bisschen, dass er mich nicht mochte, jedoch war es seine eigene Entscheidung. Ich wusste nicht woran es liegt, konnte es deswegen auch nicht wirklich ändern. Aber vielleicht war es besser so. Heute war Freitag und ich versuchte gerade Rider und Nathan, die vor meinem Bett stehen, gekonnt zu ignorieren. "Saphira, aufstehen!", rief mir einer der beiden Jungs zu. "Ich will aber nicht!", murmelte ich verschlafen in mein Kissen. "Komm schon! Heute ist ein Wettbewerb im Skatepark!", sagte Rider voller Euphorie. "Na und? Ich kann's eh nicht also lass mich schlafen!", gab ich ihm zur Antwort und drehte mich herum, um weiter zu schlafen. "Ja schon, aber wir wollen alle antreten und wir brauchen doch einen Fan!", konterte nun Nathan. Ihr ernst? "Da sind bestimmt genug Mädchen die euch anfeuern!", versuchte ich mich aus der Sache heraus zureden. "Aber wir wollen doch nur dich Saphi!", sagte Rider in einem schmalzigen Ton. "Okay, okay! Ich komme. Gebt mir 15 Minuten!", sagte ich genervt, wendete mich aus meiner Bettdecke und stand auf. "Du bist die Beste!", sagten beide, umarmten mich und verließen mein Zimmer wieder.
Na toll! Ratlos stand ich vor meinem Kleiderschrank und überlegte was ich anziehen könnte. Da ich immer noch nichts gefunden hatte, zog ich einen einfachen blauen jumpsuit mit kleinen pompoms heraus. Ich schlüpfte schnell hinein, ging ins Bad, putzte meine zähne und trug ein bisschen wimperntusche auf. Ich ging runter in die Küche, um mir etwas zu essen zumachen, was ich dann auch tat, jedoch meinten die Jungs, dass ich es im Auto essen müsste. So kam es, dass ich nun zwischen Paul und Austin, hinten im Auto, mit einem Brötchen saß und ganz gemütlich aß, während man den Jungs die Nervosität anmerkte. Wir fuhren wie immer circa 10 Minuten und standen dann vor dem großen Park. Jeder der Jungs hatte sein Skateboard unter dem Arm und wartete darauf sich eintragen zu können. Sie sagten mir, dass ich schon mal einen platzt für mich suchen gehen sollte, da sie sich nicht mit zu mir setzten könnten weil sie sich alle noch versammeln müssen und Informationen bekommen. Ich setzte mich auf einen der Plätze in den vorderen Reihen. "Hey! Ich hab dich hier noch nicht gesehen! Bist du neu hier?", ertönte eine freundliche Mädchen Stimme neben mir. "Hey! Ja, ich bin über die Sommerferien wo der besten Freundin meiner mum!", antwortete ich ihr, mit einem Lächeln. "Ich bin Anna!", stellte sie sich vor. "Saphira", sagte ich und blickte immer nch in ihr Gesicht. Sie hatte schöne, mittellange, blonde haare und blaue Augen. Sie war hübsch, das konnte man nicht abstreiten. "Wieso bist du hier?", fragte sie mich. "Naja, ein paar Freunde von mir haben mich gezwungen heute mitzukommen, da sie meinten ich wäre ihr einziger Fan und du?", fragte ich sie. "Mein Freund tritt hier heute an.", erklärte die mir und zeigte auf einen der Jungs. "Wer sind deine Kumpels?", fragte sie mich. Ich zeigte auf die Jungs die in einem Kreis zusammen Standen und anscheinend noch etwas beredeten. "Was?", fragte sie ungläubig. "Das sind die beliebtesten Jungs auf meiner Schule! Wow, du hast so ein Glück. Sie haben sonst eigentlich keine weiblichen Freundinnen. Entweder sich schlafen nur mit ihnen oder sie reden nicht mit ihnen.", erklärte sie mir. Irgendwie konnte ich es mir garnicht vorstellen bei ihnen. Wir redeten noch ein bisschen, bis der Wettbewerb dann losging. Die ersten drei Jungs kannte ich nicht, dann kam Nathan, danach Paul. Nach ihnen kam jemand von den Fußballern letztens, dann kam Ethan, der Freund von Anna und dann Austin. Als nächstes kam Rider, nach ihm Leon und als letztes tim. Insgesamt fuhren alle wirklich unglaublich. Ich wüsste nicht wie lange ich brauchen würde um so etwas zu lernen. Die Jury erklärte, dass sie sich nun beraten würde und sie 7 Jungs kamen auf mich zugestürmt. Alle umarmten sie mich und waren alle sehr Adrenalin geladen. Ich stellte ihnen Anna vor die nur perplex daneben stand, doch dann mussten die Jungs wieder nach unten. Die Plätze wurden nun verkündet. Dritter platz, würde Annas Freund. Zweiter wurde Rider und erster Ethan. Ich rannte zu ihnen runter und umarmte beide. Sie freuten sich Mega, sodass die Feindseligkeiten zwischen mir und Ethan ins vergessen gerieten. Alle zusammen freuten wir uns und beschlossen dies zu feiern. Wir gingen in ein Gebäude -ich wusste nicht was es war. Von innen sah es ein bisschen aus wie ein Jugendtreff. Es standen Kicker und ein Billardtisch herum. Im ganzen Raum befanden sich Leute um mein Alter herum und sahen alle zusammen sehr glücklich aus. Wir setzten uns an einen der Tische und bestellten etwas zu trinken. Wir redeten alle munter miteinander, bis unser Gespräch von einem Jungen hinter mir unterbrochen wurde. "Saphira!", ertönte die Stimme die ich nie wieder hören wollte. Ich drehte mich nicht um und ignorierte ihn einfach. Ich trank einen Schluck von meinem Wasser das ich bestellt hatte und sah in die verwirrten Gesichter der Jungs. "Findest du nicht wir sollten nochmal reden? Das war alles nur ein Missverständnis.", versuchte er mich zu überreden. "Reden? Ein Missverständnis? Ich wüsste nicht was wir noch zu bereden haben und was so missverständlich daran ist wenn ich dich mit einer anderen im Bett erwische! Also hau einfach ab!", sagte ich mit tränen erstickter Stimme. "Aber..", setzte er an würde jedoch von Ethan unterbrochen: "Hast du sie nicht gehört, du sollst abhauen." Ich sah zwischen den beiden hin und her. "Und wer bist du? Ihr Beschützer?", versuchte Ricardo ihn zu necken. "Hau einfach ab!", sagte Ethan noch einmal mit fester Stimme. Gerade als beide sich anfangen wollte zu Prügel nahm ich Ethan an der Hand und flüsterte: "Er ist es nicht wert!" Ethan ging eine schritt zurück und zog mich mit sich. Ich setzte mich auf den freien Stühle neben ihm und wir alle unterhielten uns weiter als wäre Ricardo nicht mehr da. Ethans Hand ruhte auf meinem Knie, womit er mir irgendwie kraft gab. Wir blieben über eine Stunde in dem Jugendtreff und am Ende fuhr jeder zu sich nachhause was hieß das ich mit Ethan, Austin und Leon mitfuhr. Clara erwartete und schon daheim und wollte sofort wissen wie es war. Wir erzählten ihr alles, wie der Wettbewerb war, was wir danach noch gemacht haben -nur die Sache mit Ricardo ließen wir weg, was auch besser so war. Clara machte uns allen noch eine Kleinigkeit zu essen, da wir im Jugendtreff schon etwas gegessen haben und nicht mehr so viel Hunger hatten. Am Abend versuchten die Jungs mir beizubringen, wie man xbox spielt. Am Anfang stellte ich mich wirklich ein bisschen dumm an, aber nach einer Zeit klappte es immer besser und besser. Nach und nach gingen die Jungs in ihre Zimmer, da sie müde waren, sodass am Ende nur noch ich und Ethan übrig waren, zuerst entstand eine peinliche Stille, dann jedoch fing er an zureden: "was hat dein Ex- Freund gemacht?" Wieso wollte er das wissen? Ich redete nicht gerne darüber aber wenn ich Ethan in meiner Umgebung hatte fühlte ich mich sicher. Ich fühlte mich nicht so als müsste ich, wenn ich es ihm erzähle, sofort das Weinen anfangen. "Wir waren 5 Monate zusammen und er wollte naja mit mir schlafen. Ich wollte aber noch nicht und dann haben wir uns heftig gestritten. Er ist dann einfach gegangen und am nächsten Tag bin ich zu ihm gefahren weil ich mich wegen dem streit entschuldigen wollte. Ich hab geklingelt und seine Mutter hat mir aufgemacht und mich nach oben geschickt. Sie wusste anscheinend nicht was er da oben machte und als ich sein Zimmer betrat lag er nackt und wildknutschend auf der schulschlampe.", erzählte ich ihm die Geschichte, ohne auch nur eine träne zu vergießen. Er wäre es nicht wert, noch mehr tränen zu bekommen. Ethan rückte ein Stück an mich ran und nahm mich dann in den Arm. Ich ließ mich vollkommend fallen und atmete seinen herrlichen Duft ein. Ich wusste nicht wie man sich nur so sicher in seinen Armen fühlen konnte wie ich es tat. "Was ist mit deiner Ex- Freundin?", fragte ich ihn. Er zögerte kurz, dass merkte ich sogar, obwohl ich immer noch in seinen Armen lag. "Sie hat mir erzählt sie wäre schwanger. Ich wusste nicht wie das gehen sollte, da wir erst einmal miteinander geschlafen hatten und zu 100% verhüttet hatten. Irgendwann kam raus das sie mich betrogen hatte und das Kind nicht von mir war.", erzählte er mir. "Das tut mir leid!", sagte ich aufrichtig. Betrogen zu werden ist nichts schönes. Es macht einen kaputt und lässt einen wertlos fühlen.

Wenn das Schicksal zu fliegen beginntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt