Kapitel 1

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Karo's POV

Ich liege in meinem Bett.
Es ist der letzte Ferientag.
Das Bedeutet, nicht mehr Partys feiern bis tief in die Nacht, Alkohol trinken und einen Typen nach dem anderen abschleppen.
Nun beginnt wieder die Schule, der Albtraum, dem ich die ganzen Ferien entflohen bin und keinen Gedanken daran verschwendt habe.
Ich bin fast jeden Morgen in einem anderen Bett aufgewacht.
Ich bin keine Schlampe, diesen Job übernehmen andere Leute auf meiner Schule, zum Beispeil Laura.

Ich mache das eigentlich nur um Aufmerksamkeit von meiner Mutter zu bekommen, die uns vor ein paar Jahren verlassen und sich seit dem nicht gemeldet mehr hat.
Sie hätte sich ja mal melden können, oder weiß sie nicht, dass wir in einer Geselschaft leben, in der es Telefon und Internet gibt.
Mein Bruder Ben hat uns nach einem Streit mit meinem Dad verlassen und ist in eine andere Stadt gezogen, seit dem meldet er sich ein Mal im Jahr und zwar an meinem Genurtstag.
Und wenn er dann anruft, dann hält er sich so knapp wie möglich und gibt keine Auskunft über sich.
Er fragt auch nicht nach, wie es mir so geht. Und wenn ich frage, wann er uns mal besuchen kommt bloggt er ab und sagt, das er jetzt keine Zeit mehr hat.
Mein Dad ist eigentlich total okay.
Er ist fast nie zu Hause und wenn er mal da ist, albern wir herum oder gucken unsere lieblings DVDs in dauer Schleife.
Doch allzuoft kommt das nicht mehr vor. Neuerdings trifft er sich lieber mit irgendsoeiner Martina, keine Ahnung ob die beiden ein Paar sind. Er erzählt auch nicht sonderlich viel über sie, obwohl er sie mir bald mal vorstellen möchte.
Mal sehen.

Die meisten Mädchen auf meiner Schule sind eingebildete und mögen micht nicht.
Ich mag sie auch nicht, sollen die doch machen was sie wollen.
Ich habe keine Lust mit ihnen über Klamotten und Lippenstifte zu diskutieren.
Ich style mich so wie ich will und mir ist egal, was andere übermich denken. Sie mögen mich so wie ich bin oder eben nicht.
Ich kleide mich nicht overdress(ed)?, aber trotzdem stilvoll, finde ich.
Ich kaufe mir das, was mir gefällt.

Es gibt noch einen Grund warum sie mich nicht mögen.
Vor knapp einem Jahr, auf einer Party, habe ich mit dem "Bad Boy" der Schule etwas gehabt.
Fast die ganze Schule stand auf ihn und Laura besonders, sie hat immer versucht sich an ihn 'ran zu machen. Er hat sie aber kaum beachtet.
Und ala er mich dann auf seiner Party mit in sein Zimmer genommen hat, ist sie vor eifersucht fast geplatzt. Danach hat sie den anderen erzählt, dass ich eine Schlampe bin und ich hätte angeblich Robin abgefüllt, damit er mit mir schläft.
Doch es war genau umgekert.
Tja man dreht es sich alles so wie man es am besten braucht.
Oder?

***

Es klopft an der Tür und mein Dad streckt den Kopf herein, um mich zu überreden, doch endlich das Bett zu verlassen.
Seufzen stehe ich auf, tapse ins Badezimmer und stelle mich unter die Dusche.
Als das warme Wasser meinen Körper berührt wache ich endgültig auf.

Ich bin letzte Nacht so gegen 04:30 Uhr nach Hause gekommen und habe 7 Stunden geschlafen.
Leider sind meine Kopfschmerzen immer noch da, mit denen ich ins Bett gegangen bin.
Nach dem Duschen stehe ich vor dem Spiegel und betrachte mich. Eigentlich sehe ich aus wie immer, nur die schwarzen Ränder unter meinen Augen verraten, dass ich nicht viel geschlafen habe.
Meine blonden Haare sind etwas Zerzaust und am Hals habe ich einen Knutschfleck.
Ich versuche mich verzweifelt daran zu erinnern, wo ich ihn her habe, aber mein Gehirn spuckte nicht das kleinste Detail aus.
Es scheint wie betäubt.

Ich gehe in mein Zimmer und stelle mich vor den Kleiderschrank.
Ein Blick aus dem Fenster verrät mir, das die Sonne sich hinter den grauen Wolken versteckt.
Am liebsten würde ich das Gleiche machen, einfach wieder ins Bett und mich unter der warmen Bettdecke verstecken und warten bis ich ins Bett gehen kann.
Da heute der letzte Ferientag ist, kann ich nicht in einen Club gehen und mich zu dröhnen, denn so werde ich den ersten Schultag nicht überstehen.
Also nehme ich mir eine Jogginhose aus dem Schrank und ziehe einen Pullover drüber.
So gehe ich nach unten, wo mein Dad mit dem Frühstück warte.
Bevor ich die Küche betreten kann, klingt es an der Tür.
Seufzen drehe ich mich um und macht mich auf den Weg zur Haustür. Ich öffne die Tür und blickt einem jungen Mann um die 20 ins Gesicht. Er fängt an zu lächeln als er mich sieht und ist froh in der richtigen Haustür geklingelt zu haben.
Ich sehe ihn verwirrt an als er mir, wie selbstverständlich, einen Kuss auf die Wange drückt.

Im Sturmflug verliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt