Mein erster Tag

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Er tritt mit langsamen Schritten, jedoch sehr sicheren, durch die große Tür, der Eingang zur Hölle. Er macht mich jetzt schon ganz wahnsinnig mit seinen langen glatten Haaren, die ihm bis zu den Schultern hängen. Seine roten Augen leuchten mich förmlich an, als unsere Blicke sich treffen. Wie soll ich das Szenario von William vergessen, wenn ich jeden Tag mit seinem Ebenbild arbeiten muss? Jedoch war es voraus zu sehen, dass sie einen neuen Butler einstellen musste. Bereits schon mach der Entscheidung das ganze Personal zu töten war es klar das neues her musste. Den Grund für diese Entscheidung durfte selbst ich nicht wissen, doch ich konnte mir so einiges vorstellen. Ein Grund wäre zum Beispiel die beiden Leichen in unserem Hinterhof, die nicht zu übersehen waren. So etwas darf auf gar keinen Fall mehr vorkommen. Das Personal wird sehr streng ausgewählt, was natürlich seine Zeit braucht. Anscheinend müssen James und ich die ganze Arbeit alleine übernehmen. James. Schon allein bei diesem Namen stellen sich mir die Nackenhaare auf. An seinem Aussehen muss er definitiv pfeilen. Man merkt viel zu sehr, dass er nicht von dieser Welt ist. Sofort würde ein Gast erkennen, ob er ein Mensch ist oder nicht. Dies würde kein gutes Licht auf das Anwesen Rose werfen. Immerhin steht dieses Haus und deren Besitzer schon immer im Schatten der Königin und wird schon seit Jahren beschmutzt, da fehlt es noch, dass so ein Neuankömmling noch mehr Dunkelheit hinzufügt. Ich muster ihn. Keine Anzeichen von Nervosität oder anderen Gefühlen. Warum musste ich es damals so schwer haben in dieses Haus zu kommen? Mein erster Tag habe ich heute noch vor Augen. Nicht zum ersten mal hatte es ein Mensch geschafft mich einzusperren, aber noch nie so lange. Ich war in einem Gefängnis ein Jahr eingesperrt, dabei betäubte man mich mit einem Art Gift, was nur auf Wesen aus der Höllle reagiert. Ich bin gegen jedes Gift emun, jedoch nicht immer komplett. Dieses Gift, was man mir täglich verabreichte, schläferte alles und jeden ein der es zu sich nahm. Ich war wach, nur bewegen konnte ich mich nicht. Jede Woche kam mich der Herr persönlich besuchen um nach mir zu schauen. Ich weiß nicht was er mit mir machte wenn ich schlief, aber wenn ich wach war schaffte er mich aus der Zelle raus und peischte mich aus. Ich spürte durch das Gift nichts, doch die Wunden brannten sich mit Narben für immer in meinem Gedächtnis ein. Der Baron war ziemlich jung. Blondes volles Haar schnürrte er sich immer mit einner Schleife zu einem Pferdezopf zusammen, was seine grünen Augen zur Geltung brachten. Sophie war der Grund warum er mich gehen lies. Die Familie von dem Baron und Sophies Familie kannten sich schon seit Jahrhunderte über. Er wusste das Sophie in Gefahr war, da ihre Eltern früh starben. Dadurch lies mich frei mit dem Auftrag sie zu beschützen. Ein Befehl. Von meinem eigentlichen Herren. Ich spreche nicht gerne darüber, aber ich kam mit einem Vertrag zum Baron. Ich wusste nicht das er so gewaltsam war und ich dachte er sei der perfekte Neuanfang. Der Befehl war, dass ich Sophie bis zu ihrem 17. Geburtstag begleite und dann zurück kommen muss. Ich verstehe es bis heute nicht. Warum lies er mich gehen? Wieso befreite er das Wesen was der ganzen Menschheit am gefährlichsten werden kann? Dieser Baron. Aus ihm werde ich nie schlau. Als ich denn bei Sophie ankam musste ich sie schon gleich ein paar Wochen später aus der Hölle retten. War nicht einfach, aber machbar. Ich werde es niemals vergessen....

Der SeelenfresserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt