Ich steige aus der Kutsche raus. Mit leerem Blick starre ich das abgekommene Gebäude an. Ich weiß nicht wie lange es her ist als ich das letzte Mal hier war, aber es muss ziemlich lange gewesen sein. Im Garten wuchert das Unkraut und das Gras rankt sich an den Mauern des kleinen Anwesen entlang. Das Haus sieht schmutzig aus, die Farbe ist schon abgeplatzt und völlig verblasst. Ich fasse mir an den Mund und drehe mich um: "Sind sie sich sicher das wir hier richtig sind?" Frage ich den Kutscher. "Ja! Ich bin mir sicher! Ich werde hier auf sie warten!" Ich schlucke schwer. Dieses Anwesen hatte ich ganz anders in Erinnerung. Dies war mal ein schöner und ruhiger Ort. Er war so rein und kaum beschmutzt worden, äußerlich. Ich quäle mich zum eisernen verrosteten Tor. Es qietscht schrecklich als ich es öffne. Ein kleiner Weg bis zur Tür führt entlang, dieser war auch von Gras überseht und schon kaum mehr zu sehen. Ich klopfe an der hölzernden Tür und höre hallige Schritte näher kommen. Mit einem lauten knarren wird die Tür geöffnet und ein junger Mann grinst mir entgegen. Ich reiße die Augen auf. Kein Personal, deswegen ist dieses Haus so heruntergekommen. Der Baron trägt einen roten samt Anzug, jedoch ist dieser schmutzig und wurde lange nicht gewaschen. Seine Haare sind geschmeidig nach hinten gekämt. "Freut mich dich wieder zu sehen!" Sagt er mit einer Stimme eines Engels. Trotz seiner Umgebung macht er einen so seriösen Eindruck, wie früher. Ich bin wirklich überrascht, dass er sich kein wenig verändert hat. Er bittet mich rein, doch ich wünsche ich wäre zu Hause geblieben. Im inneren des Hauses sieht es noch schlimmer aus. Überall sind Flecken in den Teppichen verseht. Sie bestehen meist aus Blut und Erde von draußen. In allen Ecken hängen Spinnenetze und überall krabbeln diese Viecher herum. Unbeeindruckt und mit meinem typischen leeren Blick gucke ich mich um. "Ich weiß es ist nicht mehr wie früher!" Sagt er. "Aber der Tee schmeckt wie früher. Komm mit!" Mit einer eleganten Handbewegung lenkt er mich in Richtung Esssaal. Selbst dort sieht es nicht besser aus. Gerade hier kommt mir der eklige Gestank in die Nase. Es riecht nach faulen Fisch und Weinflecken. Er bietet mir einen Platz an, an der großen Tafel die nur für zwei gedeckt ist. Mehrere Meter trennen uns. Ich hebe die schmutzig silberne Haube vom Essen herunter. Mir kommen Fliegen und ein schrecklicher Geruch entgegen. Ein kleiner Würgreiz kommt in mir hoch, als ich den verdorbenen Fisch sehe, der mit Maden und anderem Krabbelzeug überseht ist. Am anderen Ende des Tisches nehme ich ein schrilles Lachen wahr. "HAHAHA! Ja entschuldige! Ich hatte lange keinen Besuch mehr weißt du. PROBIER DEN TEE, ER IST KÖÖÖÖÖSTLICH!" Diese verrückte Stimme ist mir ganz fremd. Ich stehe fluchtartug auf, stemme die Fäuste auf den Tisch und sage mit aller Ruhe: "In diesem Höllenhaus werde ich nichts essen oder trinken." Ich setze mich wieder hin. Ein tötender Blick streift mich von der anderen Seite des Tisches. "Ach ja! Die alten Zeit! Ich kann mich noch genau daran erinnern." Er steht vom Tisch auf und mit gebückter Haltung schleicht er immer weiter zu mir. Immer noch mit dem gleichen Gesichtsausdruck erzählt er weiter: "Ich habe dich weggeschickt damit du Sophie retten und beschützen kannst. Ich dachte mir das du mich dafür umbringst, denn nach dem wird so oder so alles heraus kommen. Die ganze Sklaverei die ich betrieb, da war es mir egal ob ich von der Regierung oder von dir getötet werde. Doch du hast es nicht getan!" Tränen steigen in seine Augen. Er ist schon über die Hälfte des Tisches gegangen und schleicht schneller. "Du! Du hast mich allein gelassen und verrecken lassen. Selbst der Regierung war es egal. Da begriff ichs! Dies war meine Strafe! Ich konnte es verstehen! Ich hatte lange Zeit um zu überlegen und ich kam zum Entschluss dich hierher ein zu laden. Nach all dem dir wolltr ich dir das zurück geben was du verloren hattest, als ich dir leere Versprechen gab." Nun ist er mir ganz nah und beginnt in mein Ohr zu flüstern. Er fülstert mir ins Ohr, was ich nie erwartet hätte. Ich dachte er würde mich umbringen wollen, nach all dem. "Ich gebe dir deine Freiheit!" Seine Lippem kreuseln sich um diesen einen Satz. Ich höre ein Messer aufblitzen und innerhalb von Sekunden sehe ich nur das blutige Ende, eines endlos scheinenden Horrorszenario...
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Der Seelenfresser
Fantasy"Ich spüre etwas. Eine Seele. Allein. Ganz nahe. Ich keuche auf. Mein Hals brennt als ob ich Brennnessel gegessen hätte. Ich merke wie meine Augen langsam anfangen zu leuchten. Ich drehe mich zu meinem Opfer und gehe ihm nach. Er dreht sich ebenfall...