Abends

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Kaum zu fassen, das ich so schnell vergessen konnte. William stand mir wirklich sehr nahe, doch jetzt ist er fast aus meinen Gedanken verschwunden, wie ausgelöscht und nur noch Bruchstücke unserer Vergangenheit schwirren in meinen Gedanken herum. Ich stehe in der Küche und bereite gerade den täglichen Mittagstee von Sophie zu. Schon bereits sie hatte sich mehr an James gewöhnt als an William, den sie nicht ausstehen konnte. Stille. Auch wenn mein Leben gerade eine totale Wendung durchmacht, breche ich in der Ruhe zusammen. Zu viele Stimmen und Schicksale gehen durch meinen Kopf. Zu viele Verpflichtung warten noch auf mich und ein ganz bestimmtes Wort schnürrt mir immer noch die Kehle zu. Liebe. Nie habe ich sie gespürt, jeglich von ihr gehört. Ist es Liebe, das komische Bauchgefühl, wenn er in der Nähe ist und schlimmer wird wenn er mich kalt anguckt? Zwei Wochen ist es her seit unseren Worten. Schnell vergeht mal wieder die Zeit. Ich hebe das Tablett und will zum Wagen gehen, doch James erschreckt mich. Er steht genau hinter mir und fängt das Tablett auf, was ich Tollpatsch fallen lasse. Wo ist meine Perfektion geblieben? Er guckt mir in die Augen und gibt mir letztendlich einen Kuss auf die Wange. Wie führt man eine Beziehung? Ich glaube das ist es, was er schon Tage lang versucht zu beantworten. Noch nie hatte er eine Beziehung, nur so genannte One-Night-Stands, wo er seine Opfer tötet. Nebelwesen bevorzugen eher eine längere Bindung zu unseren Hauptopfern, bis wir zu greifen. Mein jetziges Opfer ist natürlich Sophie und sie weiß es. Sie weiß das ich sie eines Tages töten werde, doch bis dorthin vergehen Jahre.

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Zurück zur Arbeit. Das Abendbrot müsse bald serviert werden. In der Küche strecke ich mich. Mein Körper gibt langsam den Geist auf. Mit trägen lick gucke ich aus dem Fenster. Es dämmert bereits. Ich spüre einen heißen Atem auf meiner Haut in der Nähe meines Nacken, natürlich wusste ich das es James ist. Er umfasst meine Hüfte und drückt mich an sich. "Du bist geschafft!" Haucht er in mein Ohr. Behutsam nimmt er meine Hand und hebt sie. Wir betrachten sie und stellen fest, dass man es selbst meiner Haut ansieht. "Du könntest Ireneè alles überlassen und wir amüsieren uns in meinem Zimmer!" Seit Baron Kolan in mein Leben getreten ist, traue ich den Worten eines Mannes und jeglichen Menschen nicht mehr, doch bei James durfte ich nicht so denken. Er ist ein Teufel und denkt anders als andere. Ich nicke und lasse mich von ihm auf Händen tragen. Bevor wir jedoch durch die Türschwelle treten, gibt James allen Angestellten den Befehl das Abendbrot vorzubereiten und pünktlich zu servieren. Kurz danach verschwinden wir in dem Raum in dem schon viele gut Dinge passiert sind. William. Ein einziger Name haucht mir durch den Kopf und meine Stimmung ist dahin. Ich stütze mich auf den Rahmen des großen Bettes ab. James schleicht sich von hinten an und berührt sanft meine Schulter. "Alles klar?" Wenn ich mich nicht täusche, klingt seine Stimme etwas... besorgt. "Ja, alles gut. Ich dachte nur... " "An William?" Durchbricht er mein Wort. Ich weite meine Augen und gucke ihn erstaunt an. "Woher weißt du von ihm?" Frage ich immer noch schockiert. "Ich habe mich noch ein wenig schlau gemacht!" Antwortet er. "Und ich weiß auch wie du ihn kurz vergessen kannst!" Seine Lippen berühren meinen Hals. Er hat recht. Ich sollte ein für alle mal mit ihm abschließen. Ich nehme James Arm und schmeiße ihn über meine Schulter auf das Bett. James guckt mich ganz entsetzt an. Selbst er unterschätzt ein Nebelwesen. Wir können sehr gefährlich und stark sein. Behutsam krabbel ich auf das Bett und bleibe über den Kopf von James stehen, der mich mit heißen Blicken auszieht. Seine Arme streichen über meine Schulter bis zu meinen Rücken, wo er mein Kleid aufreist. Das war mal mein Lieblingskleid. Ich knöpfe seine Jackett auf, befreie seinen starken Körper von den störenden Klamotten und liebkose seine Lippen mit meinen. Mit seiner Zunge streicht er über meine Lippen um Einlass zu gewähren. Natürlich lasse ich ihn. In jenem Moment sehen sich unsere Münder in einem Kampf wieder. Wer würde die Oberhand gewinnen? Nach langem Spiel stellt sich heraus, James ist der Dominante. Stellungswechsel. Plötzlich ergreift er die komplette Kontrolle und rollt sich auf mich. Ich bin bereits bis auf die Unterwäsche entblöst. Kein Zurück mehr. Seine Zunge hinterlässt eine heiße Spur auf meinem Körper, als er von meinem Brustkorb zu meiner Hüfte gleitet. Mit seinen weichen Händen zieht er meinen schwarzen Schlüpfer über meine seidigen Beine und knöpft gleich danach mein BH auf. Sekunden vergehen, als wir beide komplett nackt übereinander liegen. Ich glaube, dass wir beide in diesen Sachen nicht unerfahren sind, doch irgendwie ist alles anders. Noch nie hatte er mit einem Nebelwesen geschlafen und ich noch nie mit einem Teufel. Seine feuerroten Augen strahlen mich an und sein weicher Mund bewegt sich. Er formt Worte, die jedoch völlig belanglos sind. Ich nicke. Nicke zur Hoffnung, dass es die richtige Antwort ist. Tatsächlich ist es richtig. Er bewegt seine Hüfte vorwärts und füllt meinen Unterleib. Noch nie habe ich so gefühlt. Er zerreißt mich. Ich stöhne auf und halte mir kurz danach die Hand vor meinem schmutzigen Mund. James nimmt sie jedoch gleich wieder weg und bedeckt meine Lippen mit seinen.
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angsam beginnt er sich zu bewegen. Die Hitze zwischen uns wird wärmer. Ich schlinge meine Beine um seine Hüfte und lege den Kopf ein wenig in den Nacken. Dadurch habe ich das Gefühl die Bwegung besser zu spüren und alles unter Kontrolle zu haben. Mit seinen Lippen gleitet er weiter nach unten zu meinen Hals. Ab dort ergreife ich seine Haare und halte mich dort fest. Schneller. Als ob er meine Gedanken lesen kann bewegt er sich heftiger. Stärker stößt er in mich hinein bis Tränen aus meinen Augen treten. Weiter. James blickt auf und schaut mir in die Augen. Er wischt die Tränen von meinen Wangen fort und wird langsamer. Wie ein eingespieltes Team gucken wir uns weiter intensiv in die Augen ohne das wir mit unseren Bewegungen aufhören. Er stemmt seine Hände neben meinen Kopf und plötzlich spiegeln seine Augen etwas wieder, was mich erschreckt. Ein grüner Schimmer, der meinem ensprach, durch fließt seine Augenfarbe, doch weiter kann ich nicht denken. Eine warme Flüssigkeit füllt meinen Unterleib und alles verkrampft sich. Ich strecke meinen Kopf nach hinten und gebe ein lautes Stöhnen von mir. Seine Hände krallen sich in das weiche Bett, als ich mit meinen scharfen Fingernägeln eine rote Spur auf seinen Rücken hinterlasse. Mein Körper bebt bis sich alles löst. Die angespannten Muskeln lösen sich, so wie wir uns voneinander lösen...

Der SeelenfresserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt