5. Kapitel

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Im Club angekommen haben wir uns erst mal an die Bar gesetzt. Der DJ war gut. Ich habe selten so eine gute Musik in einem Club gehört. Das war auch der Grund dafür, dass wir so schnell auf der Tanzfläche waren. Wir haben bis 3:00 Uhr durchgefeiert. Jana musste zwar arbeiten gehen aber erst zur fünften Stunde also um 11:25 Uhr. Das war gut, denn um 20:00 Uhr feiern gehen und dann schon nach zwei Stunden wieder gehen war nicht unser Ding.

Es waren viele nette Menschen da, mit denen man sich ein bisschen unterhalten hat. Da war ein Mann. Er war ungefähr so alt wie ich und sah auch nicht schlecht aus. Er hieß Max und studierte Jura. Ich habe herausgefunden, dass er darauf gar keine Lust hatte aber sein Vater das Studium nur bezahlte, wenn er Jura studiert.

Am nächsten Tag hatte ich den Kater des Todes. Ich hatte das Gefühl, dass mein Gehirn jeden Moment zerplatzt. Ich stand um 14:00 Uhr aus und nahm mir erst einmal ein Glas Wasser mit zwei Aspirin. Ich mochte das zwar nicht aber es half. Danach bin ich duschen gegangen. Das tat gut, denn ich habe mich echt dreckig und ekelig gefühlt.

Gegen Nachmittag war ich bereit raus zu gehen um mir etwas zu essen zu kaufen. Ich bin ganz vorsichtig die Treppe runter gegangen um zu schauen, ob Frau Müller im Treppenhaus stand. Ich hatte Glück. Sie war nicht da und das war heute sehr gut, denn ich hatte trotz der Aspirin total schlimme Kopfschmerzen und ich glaube, dass ich das nicht überlebt hätte, wenn mich jemand voll gequatscht hätte.

Das Wetter war schön draußen und die frische Luft tat gut, sodass ich entschieden habe noch ein bisschen im Rheinpark spazieren zu gehen. Ich habe mir ein Brötchen beim Bäcker gekauft und bin damit am Rhein hergegangen. Auf einmal war es wieder da. Dieser Schmerz, wenn ich an Nadja dachte. Das war der Fall, da ich mich daran erinnert habe, wie wir immer dort her gelaufen sind. Ich bin an der Stelle am Ufer angekommen, wo wir immer gesessen haben. Ich habe mich dieses Mal ganz alleine dort hingesetzt und es war schwer. Wir haben dort oft zusammen geweint, zum Beispiel als ihre Eltern es nicht verstehen konnten, dass wir zusammen waren oder als sie die Diagnose Krebs bekommen hat. Wir haben dort aber auch ein paar schöne Stunden verbracht. Zum Beispiel als wir ganz frisch nach Köln gezogen sind oder einfach nur so um den Sonnenuntergang anzuschauen. Das war immer wunderschön. Die Sonne war immer rot und orange. Die Sonne ist immer ganz langsam über Köln unter gegangen. An diesem Tag war es auch so. Der Himmel war blau und klar. Keine Wolke war in Sicht.

Als die Sonne komplett unter gegangen ist habe ich mich auf den Weg nach Hause gemacht. Frau Müller war wieder nicht im Treppenhaus, aber dieses Mal wäre es nicht so schlimm wie davor gewesen, denn mir ging es körperlich schon viel besser, nur der seelische Schmerz war noch da. Aber ich habe große Freude gespürt, denn am nächsten Tag ging es schon nach Phuket. Ich war sehr aufgeregt. Ich hatte aber auch ein bisschen Angst davor, was mich in Thailand erwartet.

In der Wohnung habe ich meine Jacke und meine Schuhe ausgezogen und mir erst mal einen Tee gemacht, denn mir war sehr kalt. Draußen war es gar nicht mehr so warm wie ich gedacht hatte. Danach habe ich meinen Koffer gepackt und ich hasste es. Ich fand das so nervig alle Sachen zusammen zu suchen, zu überlegen, was man noch braucht und war nicht. Am schlimmsten war aber die Angst irgendetwas zu vergessen. Dieses Mal war es aber viel schwieriger, denn ich wusste nicht, was sich in dem Haus befand. Vielleicht waren dort Möbel drin, vielleicht aber auch nicht. Das war ein hohes Risiko, denn ich bin einfach mal davon ausgegangen, dass in dem Haus ein paar Sachen waren. Wenn nicht wäre es aber auch nicht so ein großes Problem gewesen. Dann hätten wir uns einfach kurzfristig ein Hotel genommen.

Ich schaute auf mein Handy. Eine Whatsapp Nachricht von Jana

Hey,

wie geht es dir?

Ich habe einen fetten Kater und dann eine schreiende Klasse, die gerade ihre Klassenarbeit zurück bekommen hat. Es kam Tränen und Freudenschreie. Beides hat meinen Kopf gesprengt.

Morgen geht es ab nach Thailand. Freust du dich und hast du deinen Koffer schon gepackt?

Jana

Ich habe geantwortet:

Hey Jana,

Mir geht es sehr gut. Ich habe den Tag im Bett und im Rheinpark verbracht. Natürlich freue ich mich auf Thailand und wie du mich kennst steht mein Koffer schon fix und fertig neben mir.

Nadine

Ich fand es sehr lustig die ganzen Geschichten aus der Schule zu hören. Anderseits war ich aber auch ein bisschen traurig, da ich das alles lieber selber erlebt hätte. Aber ich habe schon in der Schule angerufen, dass ich gerne wieder arbeiten gehen möchte und die Schule hatte nichts dagegen, sodass ich nach den Herbstferien wieder arbeiten durfte.

Ich liebe dich 2 (GirlXGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt